• 10.10.2009 19:49

  • von Britta Weddige

Haug: Titel futsch, aber der Sieg soll her

Norbert Haug sieht den Titelkampf weiter als gelaufen an, hofft jedoch auf einen Sieg und geht davon aus, dass Timo Scheider wieder Kollegenhilfe bekommt

(Motorsport-Total.com) - Die Antwort von Mercedes auf die Enttäuschung von Barcelona lautet: Doppelpole in Dijon. Bruno Spengler holte sich seine erste Pole-Position seit dem Norisring 2008, Kollege Paul Di Resta komplettiert neben ihm die erste Reihe. Vier weitere Mercedes-Piloten schafften den Sprung in die Top 8: Maro Engel (Fünfter), Ralf Schumacher (Sechster), Jamie Green (Siebter) und Gary Paffett (Achter).

Titel-Bild zur News: Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef)

Norbert Haug will seine Mannschaft in Dijon siegen sehen

"Ich muss der Mannschaft danke sagen für eine hervorragende Leistung", lobt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Sechs C-Klassen unter den ersten acht, das ist natürlich sehr eindrucksvoll auf einer Strecke, auf der noch nie ein DTM-Rennen stattgefunden hat. Die Autos sind gleich schwer, also es gibt keinen Gewichtsvorteil und keinen Gewichtsnachteil."#w1#

Spengler sei eine "super Runde" gelungen, so Haug weiter. "Tom Kristensen war als bester Audi-Pilot fast eine Sekunde weit weg. Das zeigt einfach, dass man in einem Q4 alles zusammen bekommen muss, daamit es richtig klappt. Und das war hier wohl der Fall."

"Wenn man in Q4 ist, dann muss man alles zusammenbringen. Das ist ihm perfekt gelungen." Norbert Haug

Haug verweist auch auf den schweren Unfall, den Spengler vor sechs Jahren als Formel-3-Pilot in Dijon hatte: "Dieser Unfall hätte beinahe seine Karriere beendet. Er hatte danach lange Zeit Probleme und war drei oder vier Monate lang im Krankenhaus. Vielleicht war das eine besondere Motivation für ihn. Er war heute die ganze Zeit über unter den Schnellsten. Und wenn man in Q4 ist, dann muss man alles zusammenbringen. Das ist ihm perfekt gelungen."

Hinter der Doppelpole könnte es für Mercedes zwar noch besser aussehen, räumt Haug ein, "aber das Gesamtpaket stimmt allemal. Mir ist das Wichtigste, an die Truppe Danke zu sagen. Denn sie haben hart gearbeitet, sich nicht aus dem Tritt bringen lassen, sich nicht auf irgendwelche Spielchen eingelassen und sich auf ihren Job mit dem Auto konzentriert. Hoffentlich ist das der Start zu einem sehr guten Ergebnis morgen."


Fotos: DTM in Dijon


Was den Titelkampf angeht, hat sich die Lage laut Haug auch nach dem Qualifying "nicht dramatisch geändert" - obwohl Spitzenreiter Timo Scheider nur auf Startplatz 16 steht und Gary Paffett als Achter immerhin die Chance hat, seinen Rückstand wieder zu verringern. "Vor Scheider sind fünf Audis, ich wäre also nicht überrascht, wenn er nach der ersten Runde schon in den Top 10 wäre", mutmaßt der Mercedes-Motorsportchef.

"Ich wäre nicht überrascht, wenn er nach der ersten Runde schon in den Top 10 wäre." Norbert Haug

"Wir werden sehen, was dann passiert. Aber er hat einen sehr, sehr großen Vorsprung auf uns und Gary hat als Achter auch nicht die beste Startposition. Scheider ist auf Platz 16. Das ist natürlich ein großer Unterschied, aber wenn man sieht, wer dazwischen steht, dann kann immer noch alles passieren", so Haug weiter. "Auch das Wetter kann eine Rolle spielen, oder das Safetycar kann rauskommen. Deshalb denke ich, dass die Sache entschieden ist."

Bei Mercedes denke man einfach von Rennen zu Rennen: "Wir wollen die beste Unterhaltung bieten, harte, aber faire Fights haben und danach schauen wir uns das Ergebnis an. Wir haben viele Rennen und viele Meisterschaften gewonnen. Natürlich hätten wir diese Meisterschaft auch gern gewonnen, aber die Chancen sind minimal. Aber wir versuchen, morgen den Sieg zu holen. Das wäre für unsere Jungs sehr schön. Und dann sehen wir, was der Rest bringt."