• 31.10.2010 23:13

  • von Britta Weddige

Haug: Positiver Tag mit Schattenseiten

Norbert Haug kann dem Adria-Rennen auch ohne Mercedes-Sieg einiges Positives abgewinnen, allerdings sah er auch Anlass zur Verärgerung

(Motorsport-Total.com) - In Adria ging die Siegesserie von Mercedes zu Ende. Nach sieben Stuttgarter Siegen in Folge stand in Italien zum zweiten Mal in dieser Saison ein Audi-Pilot ganz oben auf dem Treppchen. Timo Scheider gewann das turbulente Rennen vom 15. Startplatz aus, vor den beiden Mercedes-Titelanwärtern Gary Paffett und Bruno Spengler.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef)

Norbert Haug musste sich zwar ärgern, doch das Positive überwiegt

Audi kam mit den tückischen Bedingungen mit feuchter Strecke, starkem Wind und hin und wieder einsetzendem Nieselregen besser zurecht als Mercedes und zeigte eine geschlossene Teamleistung. Doch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bezeichnet diesen Sonntag dennoch als "positiven Tag". Dafür kann er auch gleich mehrere Gründe nennen.

"Es ist ein positiver Tag, denn der Unfall von Alexandre Prémat hätte wesentlich schlimmer ausgehen können", betont der Schwabe. Ein weiterer Grund: "Aus der Sicht eines Sportsmannes ist es gut zu sehen, dass Audi wieder gewinnt. Ich mag es natürlich wesentlich mehr, wenn Mercedes gewinnt, aber sie haben es sehr verdient. Und als Sportsmann muss man sagen, dass sie einen besseren Job gemacht haben."

"Als Sportsmann muss man sagen, dass sie einen besseren Job gemacht haben." Norbert Haug

Und drittens: "Ich denke, dass es hätte für uns schlimmer laufen können", sagt Haug. "Wenn man Zweiter und Dritter wird, ist das recht gut. Ich denke, wenn Mattias Ekström nicht seine Probleme (sich lösender Splint am Schalthebel; Anm. d. Red.) gehabt hätte, dann wäre er vielleicht vor uns gewesen."

Doch nicht alles, was dieser Sonntag so mit sich gebracht hat, bewertet Haug positiv - ganz im Gegenteil. Allerdings nimmt er seine zunächst äußerst harsche Kritik an Audi-Pilot Mike Rockenfeller ein bisschen zurück. Rockenfeller war gleich in der ersten Runde mit dem bis dahin Meisterschaftsführenden Paul di Resta kollidiert, was beide neben die Strecke befördert hatte. Durch den Restart konnten beide weiterfahren, mussten das Feld aber von hinten aufrollen. Di Resta kam ohne Punkte nach Hause und verlor seine Tabellenführung wieder an Spengler.


Fotos: DTM in Adria


Direkt nach dem Zwischenfall hatte Haug gefordert: "Rockenfeller gehört gesperrt, keine Diskussion." Doch das geschah in der ersten Verärgerung, inzwischen ist der Zorn ein bisschen verraucht. "Am Anfang habe ich sehr emotional reagiert, und gesagt, dass man nicht in einen Meisterschaftsaspiranten rein fahren soll. Aber ich muss sagen, dass wir uns das noch einmal genau anschauen müssen. Und wenn ich zu kritisch war, muss ich mich dafür entschuldigen", räumt Haug ein.

"Am Anfang habe ich sehr emotional reagiert." Norbert Haug

Die Rennleitung hat es sich genau angesehen, Rockenfeller wurde nicht gesperrt, aber bekam eine Durchfahrtsstrafe, die dann in eine 30-Sekunden-Zeitstrafe umgewandelt wurde. Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich betont, dass Rockenfeller den Schotten nicht mit Absicht touchiert hat: "Ich habe meinen Jungs vor dem Rennen gesagt: Ihr wisst, drei der Jungs kämpfen um die Meisterschaft. Und ganz sicher ist keiner von ihnen absichtlich in jemanden rein gefahren. Das weiß ich, aber wir müssen uns noch einmal anschauen, wie die Zwischenfälle zu Stande gekommen sind. Das gehört zur Arbeit nach dem Rennwochenende. Denn aus diesen Dingen lernt man für das nächste Rennen."

Auch die spätere Kollision zwischen di Resta und Miguel Molina wurde von der Rennleitung unter die Lupe genommen. Und hier wurde der Audi-Pilot sogar von aller Schuld freigesprochen, dafür wurde di Resta selbst als Verantwortlicher ausgemacht und verwarnt.

Wie auch immer - Haug wünscht sich einfach nur eines: "Ich denke, dass es wichtig ist, dass wir so etwas beim Finale in Schanghai nicht haben. Natürlich will dort jeder gewinnen und jeder will auf die Pole-Position. Aber sollte die Meisterschaft wegen so etwas entschieden werden, dann ist das einfach nicht gut."

Was in Adria passiert ist, sei "schade für Paul, aber er ist immer noch in der Lage, den Titel zu holen", betont Haug. Und für den Motorsportchef ist es ein "Traumszenario, dass drei unserer Fahrer im Titelkampf um neun Punkte getrennt sind. Das wird ein tolles Rennen in Schanghai. Und hoffentlich können wir es ohne Zwischenfälle austragen, ohne dass in andere Autos gefahren wird. Das wäre ein großartiges Finale einer großartigen Saison."

DTM Live

DTM-Livestream

Nächstes Event

Lausitzring

23. - 25. Mai

1. Qualifying Sa. 09:10 Uhr
1. Rennen Sa. 12:55 Uhr
2. Qualifying So. 9:10 Uhr
2. Rennen LIVE So. 13:00 Uhr

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt

Eigene Webseite?

Kostenlose News-Schlagzeilen und Fotos für Ihre Webseite! Jetzt blitzschnell an Ihr Layout anpassen und installieren!