• 08.05.2007 12:48

  • von Britta Weddige

Fazit der routinierten Neulinge

Als Rennfahrer waren Marco Werner und Frank Biela mit ihren Ergebnissen nicht zufrieden, trotzdem hatten sie als Ersatzleute ihren Spaß in Oschersleben

(Motorsport-Total.com) - Unverhofft kommt oft - und so kamen die Le Mans-Piloten Marco Werner und Frank Biela unerwartet zu einem DTM-Einsatz in Oschersleben. Werner, der eigentlich einen Urlaub in Ägypten gebucht hatte, vertrat den verletzten Alexandre Prémat im Audi des Phoenix-Teams, Biela, eigentlich für einen Einsatz beim FIA-GT-Rennen in Silverstone vorgesehen, fuhr für Tom Kristensen im Abt-Audi.

Titel-Bild zur News: Marco Werner, Wolfgang Ullrich

Marco Werner im Gespräch mit Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich

Dass es gar nicht so leicht ist, mal eben in ein aktuelles DTM-Auto einzusteigen - auch wenn man eigentlich Erfahrung in der Serie hat - mussten beide an diesem Wochenende feststellen. Werner holte in der Qualifikation Rang 17, im Rennen wurde er 15., Biela musste nach einer Strafe wegen zu schnellen Fahrens unter Gelb im Training in der Startaufstellung fünf Ränge zurück und damit ganz nach hinten und kam im Rennen als Letzter ins Ziel. Gegenüber 'Motorsport-Total.com' blickten die beiden noch einmal zurück auf ihren DTM-Ausflug.#w1#

Vieles hängt vom Reifen ab

"Mit dem Ergebnis, sprich der Position, ist man natürlich als Racer nicht zufrieden", kommentierte Werner seinen 15. Platz. Er habe festgestellt, dass die Reifen in der DTM mit das Entscheidende sind. "Ich hatte zum Schluss zwei wirklich ganz gute Satz Reifen, und das ist leider der Faktor, da hatten wir ja schon nach dem Training darüber gesprochen", so Werner. Mit seinem ersten Satz habe er im Rennen noch zu kämpfen gehabt. In seinem ersten, sehr langen Stint habe er keine gute Balance im Auto gehabt, der Audi des Jahrgangs 2006 habe mal unter-, dann übersteuert.

"Man muss als Neuling damit zufrieden sein, dass man weiß, man kann den Speed mitgehen." Marco Werner

"Die zwei Satz Reifen, die ich dann hatte, waren wirklich richtig gut, denn da war ich zwar logischerweise überrundet, aber ich war in der Lage, relativ lang Anschluss an die Spitzengruppe zu halten", erklärte er. "Man muss als Neuling damit zufrieden sein, dass man weiß, man kann den Speed mitgehen. Zum Schluss war ich wohl teilweise von den Rundenzeiten noch besser unterwegs und das ist für mich ein gutes Zeichen, dass man eigentlich dabei sein kann, wenn man eben in der Lotterie sein Glück hat."

Es könne einen auch andersherum treffen, hat Werner bei Mika Häkkinen beobachtet: "Der hat einen guten Satz gehabt und zwei schlechte, konnte das auch nicht vorn mitgehen und das ist leider das Thema in der DTM, das ist schade. So gesehen bin ich dann mit der Leistung doch irgendwo zufrieden, aber logischerweise nicht mit der Position, die ich jetzt erreicht habe."

"Wir hatten beide das Handicap, dass die anderen vor drei Wochen hier den großen ITR-Test hatten und natürlich ganz anders vorbereitet hier hin gingen." Marco Werner

Dass sich Werner, mit 41 Jahren ein erfahrener Racer mit vielen Erfolgen in seiner Biografie, als "Neuling" bezeichnet, hat etwas Kurioses, ist aber durchaus gerechtfertigt, wie er erklärt: "Man muss es klar sehen: Man hat keine Erfahrung mit dem Auto. Bei mir kam dazu, dass ich noch nie zuvor, auch nicht in anderen Klassen, irgendein Rennen in Oschersleben gefahren bin. Es war für mich wirklich viel neu und Frank und ich hatten beide noch das Handicap, dass die anderen eben vor drei Wochen hier den großen ITR-Test hatten und natürlich ganz anders vorbereitet hier hin gingen. Davon abgesehen sind sie zum Teil schon jahrelang in der Serie gefahren und da sieht man sich ganz klar als Neuling, wenn man auch Motorsport-Erfahrung hat in allen Klassen."

Biela: "Unvorbereitetes Wochenende ist harte Nummer"

Frank Biela

Frank Biela: "Man weiß nicht einmal, was es braucht, um schnell zu sein" Zoom

Dem schloss sich Biela, der erst am Mittwochabend erfahren hat, dass er am Donnerstag nach Oschersleben kommen muss, an: "Man sieht, dass auch Leute, die etabliert sind und sich permanent sich mit der DTM beschäftigen und permanent fahren, mal ganz schnell aus Top-Platzierungen herausfallen, wenn da eine Kleinigkeit nicht passt. Und es ist ungleich schwerer, wenn man völlig unvorbereitet hier hinkommt, weil man ja im Prinzip am Anfang nicht einmal weiß, wie muss es überhaupt sein, was braucht es, um flott zu sein, um schnell unterwegs zu sein. Diese Problematik, unvorbereitet in ein DTM-Rennen, in ein Rennwochenende zu gehen, das ist schon eine harte Nummer. Ich glaube, das weiß hier auch jeder und wird auch jeder verstehen und akzeptieren."

So dicht, wie das Feld der DTM zusammen liegt, sei es schwer, ohne Erfahrung in kurzer Zeit ins Mittelfeld zu kommen, ergänzte Werner. "Deswegen muss man mit der Leistung zufrieden sein, aber wie gesagt, nicht mit der Position" sagte er uns. "Dafür sind wir Racer und haben andere Ziele. Aber man muss Realist sein, wenn man hierher kommt."

"Es ist angenehmer als das, was ich 2004 gemacht habe." Frank Biela

"Natürlich man fühlt sich da hinten nicht wohl", stimmte Kollege Biela zu. "Man sieht dann vielleicht nach den Boxenstopps irgendwann mal P5 oder P6, aber man weiß natürlich, da bist du nicht wirklich. Von daher ist das natürlich hart, aber es hat Spaß gemacht und es ist angenehmer als das, was ich 2004 gemacht habe, das Auto hat schon einen Schritt gemacht. Aber es war jetzt mal eine Aktion über ein Wochenende, mal schauen ob es so was noch einmal gibt."

Auch wenn sie als erfolgsverwöhnte Sportwagen-Piloten gern weiter vorn gelandet wären - das Wichtigste ist: Beide hatten ihren Spaß in Oschersleben. "Riesendank an das Team Phoenix", sagte Werner. "Die haben sich super Mühe gegeben, denn auch das ist wichtig, dass man als Neuling so aufgenommen wird. Die Chemie stimmte, die wussten gleich richtig mit mir umzugehen und was ich so brauche, das hat Spaß gemacht." Biela stimmte zu: "Auf jeden Fall war es schön, wieder einmal dabei zu sein. Es ist eine tolle Sache, eine tolle Serie, viele Leute, tolle Fans und das war schön."

DTM Live

DTM-Livestream

Nächstes Event

Lausitzring

24.-26. Mai

1. Qualifying Sa. 09:55 Uhr
1. Rennen Sa. 13:30 Uhr
2. Qualifying So. 9:55 Uhr
2. Rennen LIVE So. 13:30 Uhr

Folgen Sie uns!

Eigene Webseite?

Kostenlose News-Schlagzeilen und Fotos für Ihre Webseite! Jetzt blitzschnell an Ihr Layout anpassen und installieren!

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!