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Fan-Reisebus mit Boliden auf Strecke: Circuit-Safari bald auch in der DTM?

Ein Fan-Reisebus auf der Strecke, während die Piloten in ihren Boliden Gas geben? Diese japanischen Tradition könnte es schon bald in der DTM geben

(Motorsport-Total.com) - Ein Reisebus auf der Rennstrecke, an dem über 600 PS starke Rennmaschinen vorbeischießen? Was nach einem gefährlichen Versehen klingt, hat in der japanischen Super-GT-Serie Tradition: So eine Circuit-Safari, bei der Fans einen Sitzplatz in einem Bus buchen können, der dann mit den Rennboliden auf die Strecke geht, gab es dieses Wochenende auch beim Dream-Race in Fuji.

Titel-Bild zur News: Circuit Safari

Bus auf der Strecke! Was nach Gefahr aussieht, hat in Japan Tradition Zoom

Sechs Busse mit rund 50 Fahrgästen absolvierten dabei am Sonntagmorgen zehn Minuten nach dem Qualifying in einer 20-minütigen Session je zwei Runden auf dem Fuji-Speedway und wurden von den insgesamt 22 DTM- und Super-GT-Piloten überholt. Und zwar teilweise im Renntempo. Kein Wunder, dass die Zuschauer mit leuchtenden Augen ausstiegen.

In Europa probierte bislang nur die britische GT-Meisterschaft in Silverstone dieses Jahr eine Circuit-Safari aus. Können sich bald auch die DTM-Fans auf dieses ungewöhnliche, aber beeindruckende Fanerlebnis freuen?

BMW und Audi: Circuit-Safaris in der DTM vorstellbar

Gut möglich, denn bei den DTM-Gästen in Fuji kam die Circuit-Safari hervorragend an. "Also mir hat das sehr gut gefallen", sagt BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt. "Ich habe gleich ein Foto vom Bildschirm gemacht und es Gerhard (Berger; Anm. d. Red.) geschickt und mit ihm gesprochen. Am Ende sagen wir ja auch in der DTM immer, dass wir nah am Fan sein wollen. Wir wollen Motorsport zum Anfassen bieten, wenn auch immer das möglich ist. Wenn das also möglich ist, dann wäre das für mich eine tolle Bereicherung."

Marquardt ist mit seiner Meinung nicht alleine - auch Audi-Sportchef Dieter Gass steht der Idee offen gegenüber. "Ich habe das einmal gesehen, als ich hier ein Rennen angeschaut habe", erzählt der frühere Toyota-Ingenieur. "Ich würde das jetzt mal mit etwas Distanz betrachten, aber ich denke: Warum nicht? Fast alles, was man für die Zuschauer in so einer Form machen kann, das sollte man sich sehr gut überlegen."

Auch er spricht sich dafür aus, die Fans näher ans Geschehen zu heranbringen. "Wir haben ja damals einen Superschritt gemacht mit unseren Viewing Boxes", verweist er auf für die Fans geöffnete leere Boxen im DTM-Fahrer, in denen man durch ein Fenster Rene Rast oder Marco Wittmann bei den Vorbereitungen in der Box zusehen kann.

Sicherheitsrisiko als entscheidende Frage

"Das ist nach wie vor ziemlich einzigartig. Und alles, was man darüber hinaus machen kann, kann ich nur begrüßen", sagt Gass.

Was steht also der Einführung der Circuit-Safaris in der DTM noch im Wege? "Wir müssen natürlich mit dem DMSB sprechen, ob das möglich ist", spielt Marquardt auf die Sicherheitsfrage an. Denn für die Fahrer ist das Unterfangen nicht ohne.

"Man fährt Vollgas mit Tempo 300 auf eine Kurve zu, und plötzlich ist außen ein Bus, der da herumfährt. Das ist der Wahnsinn für die Fahrer, aber unglaublich für die Fans", beschreibt Super-GT-Pilot Jann Mardenborough gegenüber 'Japan Times', wie sich eine Circuit-Safari aus Fahrersicht anfühlt. "Da muss man schon aufpassen."

In Japan ist zwar nichts von gefährlichen Zwischenfällen bei Circuit-Safaris bekannt, und auch die DTM-Boliden gelten als äußerst sicher, dennoch sind Missverständnisse nicht auszuschließen. Die japanischen GTA-Kollegen verfügen allerdings auch über viel Expertise bei der Durchführung, auf die man zurückgreifen könnte.

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