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Erklärungsversuche von Audi und Mercedes
Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich und der Technischer Leiter von HWA Gerhard Ungar haben unterschiedliche Meinungen zum Rennverlauf
(Motorsport-Total.com) - Die Wellen schlagen immer noch hoch im DTM-Fahrerlager - wegen des Rennlaufs in den letzten Runden und dem Verhalten von Oliver Jarvis, Alexandre Prémat und Mattias Ekström. Audi versucht, die Vorgänge genau zu erklären und damit auch plausibel zu machen. Mercedes schüttelt hingegen nur mit dem Kopf.

© xpb.cc
Gerhard Ungar war über den Rennverlauf nicht nur glücklich.
Woran eigentlich niemand wirklich zweifelt, ist dass Ekström wirklich schnell unterwegs war. Zumal er mit seinen beiden Boxenstopps sehr lange gewartet hat - erst in den Runden 21 und 29 kam er an die Box. "Ekström war durch die Strategie und mit seinem Auto einfach schneller als die anderen. Er hatte viel frischere Reifen", erklärte Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich. "Zudem hatte Eki einen Satz neuer Reifen mehr zur Verfügung, da er früh im Qualifying ausgeschieden ist."#w1#
Auch für die langsameren Zeiten der Jahreswagen hat er eine Erklärung: "Beim Abflug von Stoddart in Runde 33/34 kam viel Dreck auf die Strecke. Da wurden auch die Rundenzeiten der anderen langsamer. Wir konnten zwei Fahrer warnen und das waren die, bei denen es gut lief." Zumal bei Ekström der Dreck den frischeren Reifen nicht so viel ausmachte. Auch der Sprit spielte wohl eine Rolle. "Die 41 Runden waren wirklich knapp", so Ullrich. "Bei Eki waren da die längeren Boxenstopps vielleicht von Vorteil, da dadurch viel Sprit reinging."
HWA-Technikchef Gerhard Ungar sah vieles anders - und dabei ging es ihm nicht nur um die strittigen Positionswechsel an der Spitze. "Schon schade, was Audi am Ende für Probleme hatte", meinte er ironisch und mit einem Augenzwinkern. "Vor allem, wie Winkelhock plötzlich langsam wurde." Audi-Jahreswagenpilot Markus Winkelhock war in den letzten Runden plötzlich vor Bruno Spengler aufgetaucht und hatte den ganzen Tross aufgehalten. Spengler, der als Tabellenzweiter nach Zandvoort gekommen war, hatte damit kaum noch Chancen, den Anschluss an die Spitze zu halten.
Noch etwas stach Ungar ins Auge: "Es gab auch plötzlich keine blauen Flaggen mehr." Damit spielte er auf die Zwischenfälle mit den Kolles-Piloten Christian Bakkerud und Tomas Kostka an, die die von hinten herannahenden Mercedes nur sehr zögerlich überrunden ließen - ganz im Gegensatz zur Audi-Konkurrenz. Das warf vor allem die Strategie von Paul Di Resta und beinahe auch die von Gary Paffett über den Haufen, der in dieser Situation am Funk kurzzeitig seine gute Kinderstube verlor.
"Bei der Strategie rechnet man den Verkehr mit ein", erklärt Ungar weiter. "Dabei gehen wir von einem Verlust von sieben Zehnteln aus. Wenn es plötzlich für drei Autos fünf Sekunden sind, geht die ganze Strategie über den Haufen." Es gibt also genug Kontroversen zwischen den beiden Herstellern, die sie sich bestimmt auch in den nächsten Rennen vorwerfen werden.

