• 26.04.2010 17:41

  • von Britta Weddige & Stefanie Szlapka

Engel: Wenn Glück fehlt, kommt Pech dazu

Maro Engel hatte beim Auftakt eine starke erste Runde, doch dann folgten die Kollision mit Oliver Jarvis, eine kaputte Aufhängung und eine lose Radmutter

(Motorsport-Total.com) - "Ein Auftakt zum ganz, ganz schnell vergessen", so fasst Maro Engel gegenüber 'Motorsport-Total.com' das erste Saisonrennen der DTM 2010 aus seiner Sicht zusammen. Im Qualifying fehlte es seinem 2008er-Mercedes an Geradenspeed, angesichts dessen war Engel mit Startplatz zehn sogar einigermaßen zufrieden. Doch aus den erhofften Punkten wurde im Rennen nichts.

Titel-Bild zur News: Maro Engel

Maro Engel musste mit beschädigter C-Klasse um den Kurs humpeln

Engel geriet in der zweiten Runde in der Spitzkehre mit Oliver Jarvis aneinander. Für Jarvis war das Rennen damit beendet, Engel konnte zwar weiterfahren, verlor mit seiner waidwunden C-Klasse aber immer mehr Zeit. Am Ende kam er als 16. und Letzter ins Ziel. Das hatte sich der junge Deutsche ganz anders vorgestellt.#w1#

"Der Start war eigentlich gut, ich konnte auch direkt Druck machen", blickt Engel zurück. Im Getümmel der ersten Runde verbesserte er sich von Rang zehn auf Platz neun. "Der Start und die erste Runde haben eigentlich gut geklappt. Das Auto war danach mehr oder weniger unbeschädigt. Klar habe ich auch wieder Treffer kassiert und wurde angeschoben, in andere reingeschoben und so, aber das Auto war mehr oder weniger heil."

"Danach war das Auto erst einmal ganz, ganz komisch zu fahren." Maro Engel

Also machte sich Engel auf, sich im Feld weiter nach vorn zu schieben. "In der zweiten Runde konnte ich direkt Druck auf Jarvis machen, der vor mir war", berichtet der Mercedes-Pilot weiter. In der Spitzkehre versuchte er, innen am A4 des Briten vorbeizugehen. "Er hat eingelenkt, ich weiß nicht, ob er mich gesehen hat oder nicht. Auf jeden Fall haben wir uns beide mit den Vorderrädern getroffen", schildert Engel den Vorfall aus seiner Sicht. "Im ersten Moment dachte ich, das Rennen ist vorbei, weil die Radaufhängung einen großen Schlag bekommen hat, aber dann ging es doch weiter."

Allerdings musste Engel mit einem Schaden an der vorderen linken Radaufhängung weiterfahren. "Danach war das Auto erst einmal ganz, ganz komisch zu fahren", berichtet er weiter. "Es war alles schwierig, deshalb sind auch direkt Timo Scheider, Ralf Schumacher und ich glaube Mike Rockenfeller innerhalb einer Runde an mir vorbei. Dann hat es sich einigermaßen gefangen, so dass ich wenigstens stabile Rundenzeiten fahren konnte."


Fotos: DTM-Auftakt Hockenheim


Für Engel ging es dann nach dem Motto weiter: Wenn das Glück fehlt, kommt das Pech dazu. "Nach dem ersten Boxenstopp war leider eine Radmutter lose. Wir sind dann zwei Runden gefahren - die mussten wir fahren, um mit dem Sprit hinzukommen. Durch die ganze Sache habe ich wieder 15 bis 20 Sekunden verloren. Und auf dem letzten Satz war das Auto einfach nur noch grausam zu fahren. Ich denke einfach, dass die Beschädigungen zu stark waren."

"Nach dem ersten Boxenstopp war leider eine Radmutter lose." Maro Engel

"Von den Beschädigungen her hätte man wahrscheinlich nach der zweiten Runde sagen müssen: okay, das war's", sinniert Engel. "Ich weiß, dass ich auf jeden Fall die Kurve geschafft hätte neben ihm. Aber wir haben uns am Vorderreifen getroffen. Vielleicht ist er auch überrascht worden und hat mich nicht gesehen. Ich weiß es nicht. Es hat halt gerummst und das war wohl auch der Grund, warum unser beider Rennen beendet war."

Das ärgert Engel vor allem auch deshalb, weil er denkt, dass in Hockenheim einiges möglich gewesen wäre; "Es ist immer schwierig zu beurteilen, aber die ersten zwei Runden waren gut. Abhaken - und wir schauen nach vorne."

Der Geradenspeed muss besser werden

"In der DTM ist das Feld zu eng, um auf der Geraden drei Zehntel zu verschenken." Maro Engel

In den vier Wochen bis zum nächsten Rennen in Valencia haben Engel und sein Mücke-Team aber noch "ein bisschen Arbeit" vor sich: "Wir sind auf demn Geraden vom Speed her immer noch langsam", räumt der Mercedes-Pilot ein. Das habe er vor allem gemerkt, als er direkt hinter Jarvis war: "Nach der Kurve war ich direkt in seinem Windschatten, aber auf der Geraden fuhr er mir davon. Und das ist nicht so lustig. Da müssen wir eine Lösung dafür finden. Denn in der DTM ist das Feld zu eng, um auf der Geraden drei Zehntel zu verschenken."

Engel denkt, "dass wir an diesem Wochenende unter anderem aufgrund dieses Problems sehr viel haben liegen lassen." Dass mit dem Mercedes-Jahreswagen in Hockenheim mehr drin war, habe schließlich Jamie Green mit seinem dritten Platz gezeigt. Aber der Deutsche lässt sich nicht unterkriegen: "Wir gehen positiv nach Valencia, schauen, dass wir die Probleme sortieren und kommen dann stark zurück."