Ekström: "Wenigstens muss ich keine Trophäe schleppen"

Mattias Ekström nimmt seinen vierten Platz beim DTM-Finale mit Humor und sinnt schon auf Rache - Verwunderung über ausbleibende Strafen

(Motorsport-Total.com) - Über mangelnde Aufregung konnte sich Mattias Ekström heute in Hockenheim nicht beschweren. Der Schwede lag lange Zeit hinter Rennsieger Glock auf Rang zwei, bevor er von Daniel Juncadella aufs Korn genommen wurde und den Traum vom Sieg begraben musste. Die Aufholjagd des Abt-Piloten reichte am Ende auch nicht mehr für das Podium, doch immerhin sprang noch der vierte Platz für ihn heraus.

Titel-Bild zur News: Mattias Ekström

Mattias Ekström hätte sich zum Abschluss einen Podestplatz gewünscht Zoom

"Der vierte Platz ist fantastisch, schließlich muss man keine Trophäe mit heimschleppen", nimmt es der Ex-Meister mit Humor. Doch trotz des verpassten Podiums ist Ekström mit dem Verlauf des Rennens durchaus zufrieden: "Es war vermutlich einer der guten Tage", resümiert er. Dabei begann es für den Audi-Piloten eigentlich nicht gerade optimal. "Ich hatte einen wirklich schlechten Start. Auf dem Weg in Kurve zwei hat aber glücklicherweise jemand Platz gelassen und ich konnte ein paar Plätze wieder gutmachen", beschreibt er.

"Die ersten paar Kurven waren ziemlich aufregend. Ich habe zu dem Zeitpunkt eigentlich ein paar Strafen erwartet, aber die kamen nicht", spricht Ekström über ein paar Rempeleien im Feld - wie beispielsweise den Dreher von Augusto Farfus durch Timo Glock. "Vielleicht konnte der Renndirektor bei dem Regen nichts sehen. Das hat einigen Jungs ziemlich geholfen", schmunzelt er.

Doch zurück zu seinem Rennen: "Danach hatte ich im ersten Stint viele Probleme Grip zu bekommen. Ich habe eine Weile mit Tomczyk und Wittmann gekämpft und gedacht, dass es ein ziemlich langes Rennen werden würde. Aber plötzlich trocknete die Strecke ab und meine Reifen haben Grip bekommen. Dann hat es wieder Spaß gemacht - bis ich einen weiteren Kerl getroffen habe." Die Rede ist von Mercedes-Junior Daniel Juncadella.

"Er hat versucht mich zu überholen. Ich habe nicht erwartet, dass er mich in dieser Kurve überholen würde. Ich wurde gedreht und habe viel Zeit verloren - ich glaube neun Sekunden", erinnert er sich an den Zweikampf mit dem Spanier. "Damit war die Chance aufs Podium dahin. Ich habe danach versucht, mich wieder zurückzukämpfen. Ich hatte meine Pace und konnte nicht schneller fahren."

Mattias Ekström

In der Nähe des Audi-Piloten ging es heute recht turbulent zu Zoom

Am Ende hieß es nach einem heißen Rennen eben Platz vier. Dabei musste der Schwede neben Juncadella noch einige andere Reibereien über sich ergehen lassen. Doch die durchaus aggressive Fahrweise seiner Kollegen am heutigen Tag kann er nachvollziehen. "Die Motivation vor der Winterpause ist immer ziemlich groß. Man möchte natürlich mit einem guten Ergebnis aufhören", weiß er.

"Jeder der auf dem Podium ist, genießt es - und die anderen nicht. Ich bin der Erste, der es nicht genießen konnte. Bei solchen regnerischen Bedingungen mit der großen Wassermenge ist es nicht einfach etwas zu sehen. Jeder muss seine Chance nutzen. Ich habe mich nicht so aggressiv gefühlt, ich habe eher eingesteckt. Aber das macht mich auch ein wenig stolz, ich kann es irgendwann heimzahlen", sinnt er schon lächelnd auf Rache...