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  • 18.11.2015 16:29

  • von Heiko Stritzke & Roman Wittemeier

Ekström: Samstage haben Meisterschaft gekostet

Mattias Ekström sieht den Grund für die verpasste Meisterschaft in seinen Leistungen an Samstagen - Dass Green vor ihm gelandet ist, hält er für gerechtfertigt

(Motorsport-Total.com) - Zum achten Mal in 15 Jahren schloss Mattias Ekström eine DTM-Saison unter den besten Drei ab, trotzdem verlässt er die Saison 2015 nicht ganz zufrieden. Der Titel war lange Zeit möglich, doch am Ende musste er Pascal Wehrlein den Vortritt lasse und fiel sogar noch hinter Jamie Green auf die dritte Position zurück. "Es ist eines der Jahre, aus denen ich mit gemischten Gefühlen rausgehe", sagt der Schwede, der in der Schweiz lebt.

Titel-Bild zur News: Mattias Ekström

Nicht konstant genug: Rennwochenenden bestehen nicht mehr nur aus Sonntagen Zoom

Er sei "im Großen und Ganzen zufrieden" mit dem dritten Platz in der Meisterschaft, berichtet der Audi-Pilot weiter. "Unter die besten Drei der DTM zu kommen ist schwieriger als so mancher denkt." Andererseits schrammte er wieder an der lang ersehnten dritten Meisterschaft vorbei. "Ich habe bis zum Ende alles gegeben", so Ekström, der genau weiß, warum er den Titel verpasst hat. "Leider waren wir oft am Samstag nicht gut genug, weil wir auf dem falschen Fuß angefangen haben. Wir waren gut, aber nicht perfekt." Und genau das müsse man sein, wenn man in der DTM gewinnen möchte.

Einen weiteren Grund sieht der 37-Jährige darin, dass mehrere Audi-Piloten konkurrenzfähig gewesen sind, während bei Mercedes schon früh in der Saison Pascal Wehrlein zum Favoriten auserkoren wurde. Speziell Jamie Green sticht für ihn heraus: "Er war derjenige, den es zu schlagen galt. Er ist mit zwei Siegen in Hockenheim und einem weiteren gestartet, bevor es ein nasses Rennen gab." Im weiteren Saisonverlauf hatte Green dann Pech mit der Technik, doch für Ekström ist klar, dass der Brite der beste Fahrer der Saison gewesen sei.

Das machte aber auch seinen eigenen Ambitionen auf den DTM-Titel einen Strich durch die Rechnung, wie Mattias Ekström zugibt. "Es ist immer schwer, wenn man nicht nur gegen andere Hersteller, sondern auch gegen eigene Markenkollegen kämpft." Er fügt aber hinzu, dass das jede Menge Spaß gemacht hätte. "Aber Tage, an denen es nicht läuft, tun so doppelt weh", sagt er und verweist auf die Tatsache, dass bei Audi lange Zeit jeder für sich gekämpft hat, während Pascal Wehrlein immer von Teamkollegen durchgewinkt wurde.


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Letztlich waren jene Tage, an denen es nicht lief, für Ekström vor allem die Samstage. Nur bei seinem desolaten Nürburgring-Wochenende war er am Sonntag eine Position schlechter als im kürzeren Samstagsrennen, ansonsten war er bei allen Sonntagsrennen besser als am Sonnabend. (Alle Ergebnisse von Mattias Ekström in unserer Datenbank!) "Insgesamt können wir sehr stolz darauf sein, ein solch schnelles Auto zu haben, das es uns erlaubt hat, die vielen Siege einzufahren", konkludiert Ekström, der sich selbstkritisch gibt. "Sicherlich gibt es Hausaufgaben über den Winter zu erledigen. Aber das betrifft nicht bloß die Ingenieure."