• 07.08.2010 14:59

  • von Britta Weddige

Ekström fliegt zur Eifel-Pole!

Mattias Ekström holte mit viel Vorsprung die Pole und rettete die Audi-Ehre: Fünf Mercedes direkt dahinter, Bruno Spengler wieder Zweiter, Jamie Green erneut stark

(Motorsport-Total.com) - Mattias Ekström war in der Qualifikation auf dem Nürburgring eine Klasse für sich: Der Audi-Schwede sicherte sich mit deutlichem Vorsprung seine insgesamt 16. DTM-Pole-Position. In Q4 war er mit seiner Zeit von 1:23.817 Minuten vier Zehntelsekunden schneller als die Konkurrenz. Doch auch wenn ein Audi wie schon fast erwartet ganz vorne steht - ansonsten verlief die Qualifikation für die Ingolstädter aber eher enttäuschend.

Titel-Bild zur News: Mattias Ekström

Mattias Ekström war im Qualifying in der Eifel einmal mehr eine Klasse für sich

Denn es war nichts mit der prophezeiten Audi-Dominanz. Hinter Ekström reihten sich gleich fünf Mercedes-Piloten ein. Tabellenführer Bruno Spengler steht zum vierten Mal in dieser Saison auf Startplatz zwei und will morgen zur Jagd auf Ekström blasen. Jamie Green, aktuell Zweiter der Gesamtwertung, zeigte im Jahreswagen erneut eine starke Leistung und landete nur 0,098 Sekunden hinter Spengler auf Rang zwei. Paul Di Resta fuhr ebenfalls im Shootout der letzten Vier, musste sich aber mit dem vierten Rang begnügen.#w1#

Angesichts der Tatsache, dass man mit Ekström nur noch ein Eisen im Feuer hatte, war der Jubel bei Audi riesengroß, als dieser Ehre der Ingolstädter mit der Pole-Position rettete. "Eki, du kannst stolz sein, eine super Runde, danke", teilte ihm Sportchef Wolfgang Ullrich sofort über Funk mit. Und der Schwede rief lachend zurück: "Das Auto ist wunderbar, perfekt! Und es wird immer besser, je mehr Grip man hat!" Außerdem kündigte er seinem Teamchef Hans-Jürgen Abt gleich an, dass es morgen ein "Fest" gibt.

Q3: Molina sorgt für Überraschung, Scheider frustriert

Mercedes-Pilot Gary Paffett gab den Kampf um den Einzug in Q4 relativ früh auf und begnügte sich mit Startplatz fünf. Sein Teamkollege Ralf Schumacher steht nach seiner Pole-Position auf dem Norisring nun auf dem sechsten Platz. "Wir hatten es an diesem Wochenende bisher nicht ganz einfach, auch im vergangenen Jahr war das so. Zudem ist es nicht ganz einfach, hier eine saubere Runde hinzubekommen. Das ist mir auch nicht ganz gelungen, aber von daher bin ich mit Platz sechs ganz zufrieden", erklärt Schumacher.

Miguel Molina

Rookie Miguel Molina überraschte als zweitbester Audi-Pilot Zoom

Eine faustdicke Überraschung dieses Qualifyings war Audi-Rookie Miguel Molina. Der junge Spanier qualifizierte sich als Dritter von Q2 für den dritten Abschnitt und holte sich dann als bester Audi-Jahreswagenpilot den siebten Startplatz. Damit war er auch zweitbester Audi-Fahrer hinter Ekström. Seine Kollegen in den 2008er-Audis konnten die gesetzten Erwartungen dagegen nicht erfüllen.

Titelverteidiger Timo Scheider kann mit seinem Abschneiden auch nicht zufrieden sein. Er steht nur auf dem achten Platz. Der Frust sei relativ hoch, räumt er ein: "Denn die Performance war eigentlich nicht so schlecht. Platz zwei in Q2 war eigentlich eine gute Basis. Aber ich hatte im Freien Training Getriebeprobleme und bin immer zwischen den Gängen hängengeblieben. Das war auch in Q3 so. Dadurch habe ich viel Zeit verloren. Das tut weh, denn die Performance war eigentlich gut. Aber das sollten wir für morgen aussortiert haben, dann können wir ein paar Plätze gutmachen." Im Schnitt habe er bisher immer sechs oder sieben Plätze aufgeholt, rechnet er vor: "Sieben Plätze würde ja reichen!"

Q2: "Derbe Enttäuschung" für Tomczyk

Der Einzug in den dritten Abschnitt war in den letzten Sekunden von Q2 heiß umkämpft: Audi-Neuwagenpilot Oliver Jarvis war derjenige, der am knappsten scheiterte. Dem Briten fehlte gerade einmal eine Tausendstelsekunde auf Schumacher und damit auf den Sprung in die Top 8. Jarvis wurde Neunter. Schumacher hatte sich als Achter in Q2 gerade noch so in den nächsten Abschnitt gerettet.

"Ich hatte hier fest mit der Pole-Position gerechnet." Martin Tomczyk

Dahinter platzierte sich David Coulthard als Zehnter. Der schottische Neuling hatte im Training am Morgen noch mit Unter- und Übersteuern zu kämpfen, für die Qualifikation passte seine C-Klasse aber wieder. Damit konnte sich Coulthard erneut im Mittelfeld platzieren. "Das Ziel ist so weit zu kommen, wie du kommen kannst. Jamie ist da für uns der Standard. Dass ich nur ein Zehntel weg bin zu seiner Zeit, ist nicht so schlecht. Natürlich will man immer mehr, aber es war ein vernünftiges Qualifying", bilanziert der Schotte.

Audi-Pilot Martin Tomczyk dagegen hatte einmal mehr Pech. Der zweimalige Nürburgring-Sieger, der in der Vergangenheit in der Eifel dominieren konnte und auch an diesem Wochenende bisher stark unterwegs war, scheiterte ebenfalls in Q2. Wegen Abkürzens der Schikane wurde ihm eine Rundenzeit gestrichen, in seinem letzten Versuch kam er über Platz elf nicht hinaus. "Ich hatte Probleme mit dem Grip. Das ist mir hier am Nürburgring noch nie passiert. Jetzt muss ich morgen das Feld von hinten aufrollen", sagt Tomczyk und räumt ein: "Ich hatte hier fest mit der Pole-Position gerechnet. Und ich hatte gesagt, dass alles andere eine Enttäuschung wäre. Von daher ist P11 eine derbe Enttäuschung."


Fotos: DTM am Nürburgring


Für Mercedes-Jahreswagenpilot Maro Engel lief es dagegen besser, als er vorher erwartet hatte. Der Deutsche hatte mit Problemen gerechnet, konnte sich aber als Zwölfter auch im Mittelfeld platzieren. Und zwar noch vor Audi-Jahreswagenpilot Mike Rockenfeller, der nach seiner Bestzeit im Freien Training am Morgen nur 13. wurde. Susie Stoddart (Mercedes) schaffte ebenfalls den Sprung in Q2 und kam auf Platz 14.

Rätselraten herrscht dagegen bei den Audi-Jahreswagenpiloten Alexandre Prémat und Markus Winkelhock. Beide hatten nach guten Freien Trainings die Aussicht auf eine erfolgreiche Qualifikation, schieden aber schon nach Q1 aus. Prémat musste sich mit dem 16. Platz hinter Kollegin Katherine Legge begnügen. Winkelhock, der in den Trainings die Plätze vier und drei geholt hatte, kam nur auf Startplatz 17. Congfu Cheng wurde im Mercedes-Jahreswagen 18. und Letzter.