"Ein unglaubliches Gefühl": Wie Rene Rast in Zandvoort auf das Podium fährt

Rene Rast war der Mann des Rennens - Wie sich der BMW-Pilot nach vorne kämpfte, warum er dabei im Vorteil ist und weshalb es am Sonntag trotzdem schwer wird

(Motorsport-Total.com) - Rene Rast hat seinen BMW M4 GT3 mit dem Namen 'Selidijo' nun auch offiziell mit Champagner getauft! Am Freitag, im Qualifying für das zweite Rennen, landete der Schubert-BMW-Pilot noch auf dem letzten Platz, doch am Samstag schnappte sich der dreifache DTM-Champion erst den siebten Startplatz und dann sogar den zweiten Platz im ersten Rennen. "Es ist ein Podium, ein unglaubliches Gefühl!", jubelt Rast.

Titel-Bild zur News: Rene Rast feiert sein erstes Podium in dieser Saison

Rene Rast feiert sein erstes Podium in dieser Saison Zoom

"Ja, für mich persönlich war es natürlich ein sehr gutes Rennen", grinst der BMW-Werksfahrer, der im Verlauf des ersten Rennens am Samstag (Ergebnis) insgesamt fünf Positionen gut machte. "In der ersten Runde habe ich Sheldon [van der Linde] überholt", berichtet der 37-Jährige von seiner guten Anfangsphase.

Wenig später schnappte sich Rast auch Ricardo Feller (Abt-Audi) und Lucas Auer (Winward-Mercedes), sodass er vor dem Boxenstopp bereits auf der vierten Position lag. Anschließend profitierte der BMW-Pilot von den Boxenstopp-Problemen bei Dörr-McLaren und Clemens Schmid, während die Schubert-Mannschaft den schnellsten Boxenstopp des Rennens absolvierte.

In der 19. Runde kämpfte sich Rast schlussendlich an HRT-Mercedes-Pilot Arjun Maini vorbei. "Ich habe ihn in den Rückspiegeln kommen sehen", berichtet Maini. "Ich dachte, ich könnte mich gegen ihn verteidigen, aber er hat mich in der ersten Kurve mit einem guten 'Switchback' überholt. Zu diesem Zeitpunkt des Rennens hatte er ein bisschen mehr Tempo als wir, würde ich sagen."

Wieso BMW beim Überholen im Vorteil ist

Tatsächlich nutzte Rast den Vorteil seines BMW M4 GT3 mit Sechszylinder-Biturbo. "Natürlich weiß jeder, dass der BMW auf den Geraden an Rundenzeit gewinnt", erinnert der 37-Jährige. "Wir haben also einen kleinen Vorteil bei der Geschwindigkeit auf der Geraden. Aber dafür sind wir in den Kurven etwas langsamer. Es ist also ein Geben und Nehmen."


Fotos: DTM 2024: Rennwochenende in Zandvoort


"Ich habe fünf Positionen gewonnen, was sehr schön war. Aber am Ende ist das Rennen für uns im Vergleich zu den anderen natürlich etwas einfacher", gibt Rast zu. "Denn wir können tatsächlich jemanden auf der Geraden überholen, wenn wir einen guten Schwung aus der Kurve heraus haben."

Eine Tatsache, die Schubert-Teamkollege Marco Wittmann eindrucksvoll untermauerte: Der BMW-Werksfahrer kam von Startplatz 17 und machte im Verlauf des Rennens insgesamt zehn Plätze gut! Nur Sheldon van der Linde hatte Mühe, den vor ihm fahrenden Audi von Feller zu überholen.

Warum es am Sonntag trotzdem "sehr schwierig" wird

Rast startete nach seinem Überholmanöver gegen Maini sogar die Verfolgung von Aitken - doch der BMW-Pilot konnte das Tempo des Rennsiegers nicht mitgehen. "Am Ende habe ich versucht, Druck auf Jack auszuüben. Aber meine Reifen hielten nicht so lange, wie ich es wollte. Aber egal, es ist mein erstes Podium. Wir sind sehr glücklich."

Marco Wittmann machte in Zandvoort insgesamt zehn Plätze gut

Marco Wittmann machte in Zandvoort insgesamt zehn Plätze gut Zoom

Doch wie kam es überhaupt, dass Rast nach dem enttäuschenden Qualifying am Freitag plötzlich doch an der Spitze mitmischt? "Wir haben das analysiert und ein paar kleine Set-up-Änderungen für heute vorgenommen", verrät Rast. "Und am Morgen funktionierte das Auto dann plötzlich."

Am Sonntag muss sich der Schubert-BMW-Pilot allerdings mit dem letzten Startplatz abfinden. "Morgen ist ein anderer Tag. Ich gehe als Letzter ins Rennen", erinnert Rast. "Und ich habe etwas Zusatzgewicht [+10 Kilogramm für den zweiten Platz] im Auto. Es wird also sehr schwierig."

Aber vielleicht reicht der Geschwindigkeitsvorteil von BMW auf den Geraden in Zandvoort ja doch noch, um ein paar Punkte für die DTM-Gesamtwertung mitzunehmen. BMW-Kollege Wittmann hat es am Samstag schließlich vorgemacht...