• 24.04.2010 22:54

  • von Britta Weddige & Stefanie Szlapka

Ein Engel mit einem lachenden und einem weinenden Auge

Maro Engel ist nach Trainingsproblemen mit Startplatz zehn zufrieden, doch mit mehr Geradenspeed wäre viel drin gewesen: Nur ein Zehntel fehlte für Q3

(Motorsport-Total.com) - Maro Engel ist einer jener Jahreswagenpiloten, die die Boebachter für Topplatzierungen ganz vorn auf der Rechnung haben. Im ersten Qualifying der Saison in Hockenheim war er nach Jamie Green zweitbester Pilot eines 2008er-Mercedes und holte Startplatz zehn. Gegenüber 'Motorsport-Total.com' zieht Engel "mit einem lachenden und ein einem weinenden Auge" Bilanz.

Titel-Bild zur News: Maro Engel

Maro Engel ist in den Kurven schnell, auf den Geraden fehlt es aber noch an Speed

Das lachende Auge hat er, "weil es nach dem Freien Training wirklich schlecht aussah und da sind wir mit dem Fortschritt zufrieden." Für das Qualifying ließ er deshalb an seinem Auto noch einige Änderungen vornehmen. "Das Team hat da wieder einen super Job gemacht. Wie schon im vergangenen Jahr hat es auf Probleme einfach super reagiert", lobt Engel seine Mücke-Truppe. "Das Auto war im Qualifying wieder sehr gut. Es war zwar noch nicht perfekt, aber es war auf jeden Fall schon ein merklicher Fortschritt."#w1#

Das weinende Auge hat Engel deshalb, weil er vor dem Wochenende gehofft hatte, es in Q3 zu schaffen. Doch das hat nicht geklappt. Der junge Deutsche weiß auch, warum: "Weil wir auf den Geraden und in allen Topspeeds halt die Langsamsten sind." So habe er über die Runde zweieinhalb Zehntel auf Jamie Green verloren. Und Green wurde in Q2 Achter, schaffte es damit in Q3, qualifizierte sich dort als Schnellster für Q4 und steht nun auf Startplatz vier.

"Wenn wir das Problem gelöst haben, sind morgen Punkte drin." Maro Engel

Die neuen Dunlop-Reifen seien aber nicht die Ursache für seinen mangelnden Geradenspeed, betont Engel: "Die rollen wie alle anderen. Wir müssen mal schauen, woran das liegt. Es ist ein bisschen frustrierend, weil unsere Runde in der Kurve schon sehr gut war und wir absolut auf Jamies Level waren, vielleicht sogar leicht davor. Nur werden wir dadurch gehindert, dass wir Geradenzeit verlieren. Und das ist ein Thema, das wir untersuchen und versuchen, es zu beheben."

Er wisse, "dass wir das, was Jamie gemacht hat, reproduzieren können", so Engel weiter. Die Daten zeigen, dass er in den Kurven schnell genug unterwegs ist. "Aber am am Ende der Geraden sind wir eben drei km/h langsamer als er und das zieht sich einfach. Das ist einfach schade, sonst hätte es ganz klar für Q3 gereicht. Jamie ist als Achter gerade noch reingerutscht, sonst hätten wir den Platz vielleicht innegehabt - ziemlich sicher sogar."


Fotos: DTM-Auftakt Hockenheim


Doch Engel betont: "Mit diesem Problem auf Platz zehn zu kommen, ist durchaus positiv." Deshalb sei er mit Platz zehn "nicht unhappy". Und er ist durchaus optimistisch: "Morgen ist noch ein Tag und dann greifen wir morgen an. Wenn wir das Problem gelöst haben, sind morgen Punkte drin."

"Auf jeden Fall sind wir nicht so sehr weit weg." Peter Mücke

Auch sein Teamchef Peter Mücke ist "durchaus zufrieden": "Maro hat zum Schluss alles setzen können, was möglich war. Uns hat ein Zehntel gefehlt, um ins Q3 zu kommen. Ein Zehntel rauf oder runter ist schnell mal möglich. Die Chance war auf jeden Fall da. Ich denke, es ist okay so, wie es ist."

Grundsätzlich ist das Qualifying für den Berliner Teamchef ein Zeichen dafür, wo die 2008er-Mercedes im Kräfteverhältnis zwischen Neu- und Jahreswagen in diesem Jahr stehen: "Wir haben ja gesehen, dass Jamie bis in Q4 gekommen ist. Auf jeden Fall sind wir nicht so sehr weit weg, dass wir nicht die Chance haben, zumindest unter die Top 10 zu fahren."