DTM-Rennen Sachsenring 2: Stolz-Sieg nach Ferrari-Fauxpas, Stinkefinger-Crash!

Luca Stolz (HRT-Mercedes) feiert seinen ersten Saisonsieg, weil die Emil-Frey-Truppe beim Boxenstopp patzt! Kelvin van der Linde (Abt-Audi) ist wieder Tabellenführer

(Motorsport-Total.com) - Bittere Enttäuschung für Thierry Vermeulen: Der Emil-Frey-Ferrari-Pilot verpasst seinen ersten Karrieresieg in der DTM wegen eines Teamfehlers beim Boxenstopp! Stattdessen jubelt Luca Stolz (HRT-Mercedes) am Sonntag (Rennergebnis) über den ersten Mercedes-AMG-Sieg seit genau einem Jahr, als Stolz ebenfalls am Sachsenring triumphierte.

Titel-Bild zur News: Luca Stolz feiert seinen ersten DTM-Sieg seit genau einem Jahr

Luca Stolz feiert seinen ersten DTM-Sieg seit genau einem Jahr Zoom

"Das Team hat eine schwierige Saison gehabt, wir hatten einige Mal richtig Pech und deswegen fühlt es sich umso besser an, endlich nochmal oben zu stehen", bedankt sich Stolz bei seiner HRT-Mercedes-Mannschaft. "Es fühlt sich einfach gut an, nach Champagner zu riechen."

"Es war hart bei der Hitze und ich dachte irgendwann, du musst dich mit dem zweiten Platz abfinden", gibt der Mercedes-AMG-Pilot zu, dass Vermeulen aus eigener Kraft kaum zu schlagen gewesen wäre. "Ich bin mega happy und erleichtert, dass es endlich mal zum Podium gereicht hat."

Vermulen verpasst Sieg nach Team-Fauxpas

Kelvin van der Linde (Abt-Audi) belegt die zweite Position und übernimmt damit wieder die Tabellenführung. "Ja, ich bin sehr happy darüber. Das war ein anstrengendes Wochenende", resümiert der Südafrikaner nach dem Rennen bei ran. In der Schlussphase musste er sich gegen Vermeulen verteidigen. "Das ist immer schwer, wenn man im Rückspiegel schauen muss, statt nach vorne. Aber grundsätzlich sehr happy mit dem Ergebnis heute."

Vermeulen landet als Dritter auf dem Podium, dabei war der erste Karriereerfolg in der DTM zum Greifen nahe! Denn der Niederländer kontrollierte das Rennen nach Belieben, setzte sich nach dem Start zunächst in Führung und behielt die Spitzenposition auch nach dem vorgeschriebenen Boxenstopp.

Weil ein Mechaniker das linke Hinterrad beim Boxenstopp allerdings nicht dauerhaft in der Hand gehalten, sondern zeitweise abgelegt hatte, musste der Emil-Frey-Ferrari-Pilot einmal zur Penalty-Lap antreten. Eine Strafe, die rund fünf Sekunden kostet, und den Sohn von Max Verstappens Manager Raymond Vermeulen auf den dritten Platz zurückwarf.

Viele Ausfälle: Nur 13 Fahrer im Ziel!

Thomas Preining (Manthey-EMA-Porsche) wird Vierter, gefolgt von Maro Engel (Winward-Mercedes) und Vortagessieger Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari). Bortolotti, der nach seinem zweiten Platz am Samstag mit einem Erfolgsballast von zehn Kilogramm am Start war, landet auf dem siebten Platz.

"Ich muss sagen, der siebte Platz ist ein Sieg für uns mit so einem schweren Auto", gibt Bortolotti bei ran zu. "Hier den siebten Platz zu holen, das hat mich gefreut, als wenn ich das Rennen gewonnen hätte. Von dem her ein unfassbar starkes Ergebnis und ein großes Dankeschön an das Team."

"Wir sind schon ohnehin das schwerste Auto im Feld. Dann machen sie die direkte Konkurrenz nochmal leichter", spielt der Lamborghini-Pilot auf die aktuelle BoP an. "Und du kriegst nochmal die zehn Kilo vom zweiten Platz rein. Deswegen ist es sauschwer und doppelt so viel wert, hier heute den siebten Platz zu holen. Ich bin sehr glücklich."


DTM Sachsenring 2024: Fehler, Crash und erhitzte Gemüter

Den Sonntagssieg holt überraschend HRT-Mercedes-Pilot Luca Stolz. Das heiße Rennen war führte zu einigen Fehlern, einem heftigen Crash und viel Frust bei den Beteiligten. Weitere DTM-Videos

Ayhancan Güven (Manthey-EMA-Porsche) und die beiden Schubert-BMW-Teamkollegen Sheldon van der Linde sowie Rene Rast komplettieren die Top 10. Kurios: Sheldon van der Linde fiel nach einem Reifenschaden in der Anfangsphase bis auf die letzte Position zurück, kämpfte sich anschließend wieder nach vorne.

Heftiger Crash zwischen Pepper & Wittmann

Dabei profitierte der Südafrikaner von einem kuriosen Rennen, das von zahlreichen Ausfällen geprägt war. Nur 13 Piloten sahen schlussendlich überhaupt die Zielflagge! Zur Halbzeit sorgte ein heftiger Unfall zwischen DTM-Debütant Jordan Pepper (Grasser-Lamborghini) und Marco Wittmann (Schubert-BMW) für die einzige Safety-Car-Phase des Rennens.

Pepper wurde beim Anbremsen auf die erste Kurve von Rast am Heck getroffen. Der Südafrikaner verlor die Kontrolle über seinen goldenen Grasser-Lamborghini und krachte wiederum bei Wittmann ins Heck. Ein Vorfall, der nach dem Rennen von den Sportkommissaren untersucht wird und für hitzige Diskussionen sowie einen Stinkefinger von Pepper an Rast sorgte.

Auch Luca Engstler (Grasser-Lamborghini), Ben Dörr (Dörr-McLaren), Maximilian Paul (Paul-Lamborghini), Ricardo Feller (Abt-Audi) und Arjun Maini (HRT-Mercedes) sahen am Sonntag nicht die Zielflagge.

Kelvin van der Linde wieder Tabellenführer

Mit dem zweiten Platz übernimmt Kelvin van der Linde erneut die Tabellenführung. Der Abt-Audi-Pilot führt mit sieben Punkten vor Mirko Bortolotti, der sich erst am Samstag an die Tabellenspitze geschoben hatte. Auch Maro Engel wahrt seine Chancen und liegt mit 15 Punkten Rückstand auf der dritten Position.

Sicher scheint, dass die DTM-Saison 2024 bis zum letzten Rennen in Hockenheim (19. und 20. Oktober) spannend bleibt. Zuvor gastiert die DTM zum zweiten Mal in diesem Jahr im Ausland: Auf dem Red Bull Ring in Spielberg finden Ende September die nächsten beiden Saisonläufe statt.