• 24.05.2013 12:39

  • von Roman Wittemeier

DTM-Regelwerk: Piloten sehen Gefahren

Unter Gelb müssen die DTM-Piloten die Sektorenzeit um eine halbe Sekunde erhöhen: Gary Paffett und Edoardo Mortara sind keine Fans der Regel

(Motorsport-Total.com) - Das Rennwochenende der DTM in Brands Hatch hat seine Nachwehen. Die Diskussionen um die neue Regel, dass im Sektor eines Gefahrenbereiches unter gelben Flaggen um mindestens eine halbe Sekunde verlangsamt werden muss, wird weitergeführt. Naturgemäß zählt Mercedes-Pilot Gary Paffett nicht zu den Fans der neuen Regelung. Der Brite hatte in Brands Hatch nach einem Zwischenfall mit dem Audi von Edoardo Mortara nicht um 0,5 Sekunden verlangsamt und war deswegen bestraft worden.

Titel-Bild zur News: Gary Paffett

Die gelben Flaggen signalisieren Gefahr: Piloten müssen verlangsamen Zoom

Paffett wurden fünf Sekunden auf seine Rennzeit addiert. Konsequenz: Der Ex-Champion fiel von Rang drei auf Platz sechs zurück. "Es gibt Regeln und an die müssen wir uns halten. Von daher akzeptiere ich die Strafe. Aber glücklich bin ich mit der Situation nicht", sagt Paffett gegenüber 'Autosport'. Der Brite hatte in der Runde vor den entscheidenden Messung vom Gas gehen müssen, als sich Mortara in die Botanik verabschiedete. Sein Problem: Durch den Lupfer war die Referenz-Sektorenzeit langsam. Im folgenden Umlauf hätte Paffett noch einmal um eine halbe Sekunde langsamer werden müssen.

"Man muss in einem solchen Fall noch langsamer als alle anderen durch den Sektor fahren, weil die Referenzzeit so langsam war. Ich halte das nicht nur für falsch, sondern sogar für potenziell gefährlich. Man orientiert sich nur an der vorgegebenen Zeit und nicht daran, was im Sektor aufgrund des dortigen Vorfalls eigentlich an Tempo angesagt wäre", meint der Brite. "Wir hatten geahnt, dass so etwas passieren würde. Deswegen hatte wir schon vor dem Wochenende eine Änderung der Regel vorgeschlagen."

Regel dient der Sicherheit der Helfer

Hintergrund: Der DMSB hatte die neue Formulierung ins Regelbuch gebracht, um die Sicherheit für Streckenposten und Bergungspersonal an Unfall- und Gefahrenstellen noch besser gewährleisten zu können. Dass die Piloten unter Gelb eine langsamere Sektorenzeit als im vorherigen Umlauf fahren müssen, ist seit vielen Jahren so. Neu ist nur, dass die Verlangsamung mindestens eine halbe Sekunde betragen muss. Noch 2012 wäre man mit einer Tausendstelsekunde durchgekommen - aber ist dies wirklich angepasstes Fahren im Gefahrenbereich?

Die neue Regelung dürfte vor allem in Brands Hatch einige Schwierigkeiten bereitet haben. Sie wird wohl kaum in den kommenden Rennen ein Thema sein. In Großbritannien fahren die DTM-Autos auf dem extrem kurzen Indy-Kurs. Die Rundenzeiten sind extrem tief, die Sektorenzeiten um so geringer. Somit fällt eine halbe Sekunde in einem solch kurzen Streckenabschnitt anteilig natürlich deutlich stärker ins Gewicht. "Aber die Regel ist gefährlich", meint Mortara. "Wenn es auf der Geraden einen Zwischenfall gab, muss ich dort regelrecht bremsen. Und damit könnte ich einen Unfall verursachen", so der Audi-Pilot.

Auch wenn Paffett und Mortara eine Veränderung des Regelwerkes in jenem Punkt wünschen, so wird in absehbarer Zukunft doch alles beim Alten bleiben. Die DTM-Verantwortlichen und der DMSB sehen keinen Handlungsbedarf - vor allem nicht nach nur zwei Rennen der neuen Saison. "Die Regel ist falsch und muss verändert werden", legt Paffett nach. Allerdings fügt der Brite an: "Vielleicht sollte sie aber auch so bleiben. Wenn sie verändert würde, dann hätte ich meinen Podestplatz für nichts verloren."

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