• 15.08.2014 20:58

  • von Roman Wittemeier

DTM reagiert: Schnelle Maßnahmen, große Pläne

Nach dem Strafenchaos von Spielberg greifen in der DTM Veränderungen: Tempo 60 km/h, veränderte Vorfahrt - Ab 2015 soll alles einfacher werden

(Motorsport-Total.com) - Jamie Green zu lange auf Optionsreifen, viele Fahrer zu schnell unter Gelb und strittige Situationen unter dem Titel "Unsafe Release" - die DTM bot beim vergangenen Rennen in Österreich wieder einmal reichlich Stoff für intensive Debatten. Vor allem Mercedes hatte nach dem Lauf in Spielberg zunächst die Nase voll. Robert Wickens hätte in Führung liegend zu einer Stop-and-Go-Strafe hereinkommen sollen, trat diese Strafe aber nicht an und wurde schließlich disqualifiziert.

Titel-Bild zur News: Nico Müller

Ob es ab sofort bei der Ausfahrt aus der Boxengasse geordneter zugehen wird? Zoom

Mercedes hielt die Konsequenzen eines angeblichen "Unsafe Release" am Ende des Boxenstopps des Kanadiers für nicht gerechtfertigt und brachte seinen Unmut noch während des Rennens zum Ausdruck. Wenige Tage später wandte sich Motorsportchef Toto Wolff in einem offenen Brief an die DTM-Kommission - an ein Gremium also, in dem er selbst als Vertreter von Mercedes sitzt. Mit diesem Handeln machte sich Wolff längst nicht nur Freunde. Dies wurde am Donnerstag deutlich.

Einen Tag vor Beginn des DTM-Rennwochenendes am Nürburgring traf die DTM-Kommission zusammen. Toto Wolff wurde dabei nicht gerade mit Jubelstürmen begrüßt. Der Mercedes-Motorsportchef musste sich unter anderem Kritik aus Reihen von Audi und BMW anhören. Bei der Konkurrenz war der offene Brief des Österreichers nicht gerade positiv aufgenommen worden. Wolff wählte den Weg über die Öffentlichkeit, die DTM geriet dadurch unter Zugzwang. Schnelle Maßnahmen mussten gefunden werden, um ein Chaos wie in Spielberg in Zukunft möglichst auszuschließen.

Das Problem: Die Verantwortlichen der Hersteller, des DMSB, der ITR und der neuen Fahrervereinigung (DTMDA) wollen eigentlich keine Schnellschüsse. Entsprechend handelte man am Donnerstag in der anfangs hitzigen, später jedoch produktiven Runde. Die Beteiligten vereinbarten, dass man für 2015 zunächst viele Ideen zu veränderten Abläufen in der DTM ab 2015 sammeln werde. Der Tenor: Im kommenden Jahr soll alles einfacher, nachvollziehbarer, verlässlicher und spektakulärer werden - bis dorthin aber keine tiefgreifenden Änderungen am Reglement. Unter anderem denkt man über die Abschaffung der Boxenstopps, einen Abschied von den Optionsreifen und einen veränderten Strafenkatalog nach.

Der offene Brief von Wolff wird jedoch nicht ganz ohne kurzfristige Konsequenzen bleiben. Das Thema "Unsafe Release", das in der DTM aufgrund der Maximallaufzeit der Optionsreifen stets heikel ist, wird künftig anders gehandhabt. Die Piloten, die bei der Sitzung durch DTMDA-Sprecher Manuel Reuter vertreten wurden, haben ein Gentlemen-Agreement getroffen. Demnach hat zukünftig jener Pilot in der Boxengasse Vorfahrt, der seine Fahrzeugnase in Front hat. Die Frage ist nur: Was passiert, wenn der vermeintliche Hintermann nicht zurücksteckt? Dann müsste der einbiegende Pilot bestraft werden. Freunde macht sich der Hintermann allerdings dadurch nicht. Für mehr Sicherheit wird das Tempo in der Boxengasse reduziert. Am Nürburgring darf nur noch mit 60 km/h zum Service gefahren werden.

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