DTM-Qualifying Oschersleben 1: AMG bei Lamborghini-Pole nicht in den Top 15

Überraschendes erstes DTM-Qualifying der Saison: Franck Perera holt die Pole vor Ferrari-Pilot Jack Aitken, Mercedes-AMG nicht in den Top 15

(Motorsport-Total.com) - Franck Perera (SSR-Lamborghini; 1.) hat die erste Poleposition der DTM-Saison 2023 geholt. Der Lamborghini-Werksfahrer, der bereits im ADAC GT Masters als starker Qualifyer galt, sicherte sich beim Saisonauftakt in der Motosportarena Oschersleben in 1:21,.370 Minuten die erste DTM-Pole der ADAC-Ära. (Ergebnis 1. Qualifying)

Titel-Bild zur News: Franck Perera

Starker Auftakt für Lamborghini: Franck Perera sicherte sich die Poleposition Zoom

"Wenn man um den Titel kämpft, ist das genau das Ziel", sagt der 39-Jährige. "Wir haben in den vergangenen Tagen hart gearbeitet und haben jetzt das Auto, das wir haben wollen. Es war ein schwieriges Qualifying, weil wir einige Missverständnisse im Verkehr hatten. Das ist zu Beginn der Saison normal."

Wie erwartet war das Feld unglaublich eng beisammen: 0,018 Sekunden gaben den Ausschlag zugunsten des Lamborghini-Piloten. 24 der 27 gestarteten Piloten lagen innerhalb des Sekundenfensters des Polesetters.


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Wenig überraschend gaben die Piloten das Tempo vor, die Oschersleben und die Pirelli-Reifen bereits aus dem ADAC GT Masters kennen. Die DTM ist in der GT3-Ära noch nicht in der Motosportarena gefahren. Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) sicherte sich beim DTM-Debüt des Ferrari 296 GT3 den zweiten Startplatz (ANZEIGE: Jetzt in unserem Fanshop DTM-Fanartikel für die DTM-Saison 2023 kaufen).

Mittel- und Heckmotoren dominieren

Zwei weitere Lamborghini Huracan GT3 Evo2 folgen in Reihe zwei: Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini; 3.) und Mick Wishofer (Grasser-Lamborghini; 4.) komplettierten ein starkes Qualifying für den Stier. Mit Ricardo Feller (Abt-Audi; 5.) steht der beste Audi R8 LMS GT3 Evo II in der dritten Startreihe.

Zeitgleich mit Feller landete Thomas Preining (Manthey-EMA-Porsche; 6.) bei einer Zeit von 1:21.493 Minuten, gefolgt von Tim Heinemann (Toksport-Porsche; 7.) in einem weiteren Porsche 911 GT3 R. Mit Laurin Heinrich (Bernhard-Porsche; 9.) fuhr ein weiterer Elfer in die Top-10.

Nichts zu lachen hatten die Frontmotor-Boliden. Rene Rast (Schubert-BMW) fuhr als bester BMW M4 GT3 auf Startplatz acht - wohlgemerkt mit nur zwei Zehntelsekunden Rückstand auf den Polesetter.


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"Ich hätte nicht gedacht, dass ich jetzt bester BMW bin", sagt der dreimalige DTM-Champion und blickt gleich auf die Details. "Natürlich gibt es hier und da noch Potenzial für kleine Verbesserungen. Ich bin erst einmal zufrieden, dass ich mit den anderen BMW mithalten kann. Aber Platz acht ist natürlich noch ausbaufähig."

Der nächste BMW steht mit Champion Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) nur auf Startplatz 19. Rast: "Bisher wussten wir nicht, wie das Kräfteverhältnis zwischen den Herstellern, den Teams und den Fahrern ist. Jetzt haben wir zum ersten Mal richtig gesehen, wo jeder steht - auch mit den Reifen. Für viele DTM-Teams sind die Pirelli-Reifen neu, für die GT-Masters-Teams vielleicht nicht so sehr."

Im Qualifying gab es unterschiedliche Herangehensweisen der Teams: Einige Mannschaften warteten ein paar Minuten, bevor sie auf die Strecke gingen. Andere fuhren eine Installationsrunde und kehrten dann an die Box zurück. Beide Herangehensweisen erforderten mehrere Outlaps.

Mercedes-AMG im Nirgendwo

Noch schlechter als für BMW lief es für Mercedes-AMG, denn keiner der Sternenfahrer schaffte es in die Top 15. David Schumacher (Winward-Mercedes; 16.) bestätigte seine Form aus dem ersten Freien Training, kam aber nicht über die achte Startreihe hinaus. Der Rückstand auf die Spitze betrug in dieser Region bereits rund eine halbe Sekunde.

Luca Stolz tritt mit einem neuen Chassis an

Luca Stolz tritt mit einem neuen Chassis an Zoom

Ein erfreuliches Comeback feierte Lucas Auer (Winward-Mercedes; 18.) nach seinem schweren Unfall bei den 24 Stunden von Daytona. "Die 18 habe ich im Qualifying schon lange nicht mehr gesehen", scherzt der Neffe von Ex-Serienchef Gerhard Berger.

Angesichts seines harten Kampfes zurück ins Cockpit ist er dennoch glücklich: "In den vergangenen drei Monaten haben so viele mit mir gemeinsam gekämpft, da will ich mich vom Ergebnis nicht runterziehen lassen. In erster Linie ist es mega, hier am Start zu stehen."

Luca Stolz (HRT-Mercedes; 25.) musste sich in Windeseile auf ein neues Chassis einstellen. Er startet nun mit dem Fahrzeug, das beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit der Startnummer 6 den zweiten Platz in der Pro-Am-Wertung geholt hat. Er gehörte zu nur drei Fahrern, die außerhalb des Sekundenfensters zur Pole landeten.

Start zum Rennen ist um 13:30 Uhr.