powered by Motorsport.com
  • 20.08.2016 13:13

  • von Ruben Zimmermann & Dominik Sharaf

DTM Moskau: Sieg und Tabellenführung für Robert Wickens

Strömender Regen in Russland, Mercedes obenauf: Ein Vierfach-Sieg der Stuttgarter im Samstagsrennen bescherte Wickens die Tabellenführung - BMW geht unter

(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat das Samstagsrennen im Rahmen des DTM-Wochenendes auf dem Moscow Raceway dominiert. Im strömenden Regen siegte der Kanadier Robert Wickens in souveräner Manier, sicherte sich seinen zweiten Saisonsieg und übernahm die Führung in der Fahrer-Gesamtwertung von Marco Wittmann (BMW), der als 19. erstmals seit neun Rennen außerhalb der Punkteränge ins Ziel kam. Das Podium komplettierten mit Paul di Resta und Gary Paffett zwei weitere Mercedes-Piloten.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta, Gary Paffett, Robert Wickens

Robert Wickens hatte beim DTM-Rennen in Moskau reichlich Grund zur Freude Zoom

"Das Auto war hier im Regen den ganzen Tag fantastisch", freut sich der Sieger in der 'ARD' und erklärt: "Der Start war ziemlich knifflig, denn es gab eine Menge stehendes Wasser." Das Rennen wurde aufgrund von heftigen Niederschlägen hinter dem Safety-Car gestartet. Auch als nach drei Runden die grüne Flagge gezeigt wurde, waren die Sichtverhältnisse schwierig und die DTM-Stars hatten mit Aquaplaning zu kämpfen.

"Ehrlich gesagt war ich überrascht, dass wir überhaupt gestartet sind, denn ich konnte hinter dem Safety-Car nicht einmal Gary sehen", gesteht Wickens. Wenige Kurven nach der Freigabe überholte der Kanadier Pole-Mann Paffett mühelos und setzte sich an der Spitze vom Rest des Feldes ab. Di Resta tat es ihm wenige Runden später gleich, anschließend kehrte zumindest im Kampf um die Toppositionen Monotonie ein.

BMW im Regen chancenlos

Wohl auch deshalb, weil Paffett nicht gegen seine beiden Markenkollegen, die in der Meisterschaft besser platziert sind, kämpfen durfte. Rang vier ging dahinter an Maximilian Götz, der damit sein bisher bestes Ergebnis in der DTM feiern durfte. Mattias Ekström war als Fünfter bester Audi-Fahrer, Maxime Martin hielt auf dem sechsten Platz die BMW-Fahnen hoch und nahm als einziger Münchener Zählbares aus dem Samstagsrennen mit.

"Es war heute das erwartet schwere Rennen für uns", gesteht BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt. "Nach dem Qualifying war schon klar, dass es im Rennen echt schwierig wird. Dann wurde der Regen auch noch stärker. Da war klar, dass du die Reifen auf Temperatur bringen musst. Das hat bei Maxime (Martin; Anm. d. Red.) so einigermaßen geklappt, bei Timo (Glock) hat es länger gedauert."

"Da hat man gesehen, dass du dann am Anfang wirklich keine Chance hast. Danach war es leider relativ unspannend - auch für die Zuschauer. Hoffen wir, dass das Wetter morgen besser ist. Als es zum Schluss etwas trockener wurde, haben wir auch gute Zeiten fahren können. Nur da bringt es eben nichts mehr", so Marquardt. Glock sah die Zielflagge auf dem undankbaren elften Platz.

Stallregie bei Mercedes und Audi

Seine Titelambitionen untermauerte derweil auch Audi-Pilot Jamie Green mit Rang sieben. Allerdings wurde der Brite zunächst von Markenkollege Timo Scheider und später auch von Edoardo Mortara vorbeigewunken. Vor allem dem Italiener passte das überhaupt nicht, schließlich rechnet auch er selbst sich noch Chancen auf den Titel aus. Vor dem Rennen hatte Audi noch betont, beide Fahrer gleichwertig zu unterstützen.

"Ich weiß nicht, ob sich das noch rächt, wenn man so früh auf einen setzt. Es war ganz deutlich, dass Green bevorzugt wurde", urteilt ARD-Experte Norbert Haug nach dem Rennen. In der Meisterschaft führt Wickens (108 Punkte) nun vor Wittmann (105), Green (104), Mortara und di Resta (beide 92). Alle fünf Piloten dürfen sich damit noch realistische Titelchancen ausrechnen.

Für ein tolles Debüt sorgte derweil Mercedes-Neuling und Esteban-Ocon-Ersatz Felix Rosenqvist. Der Schwede offenbarte trotz widriger Bedingungen keine Eingewöhnungsschwierigkeiten, überholte unter anderem Ex-Formel-1-Ass Timo Glock und holte auf Rang zehn seinen ersten Punkt im ersten DTM-Rennen. Kurios: Daniel Juncadella fuhr zwar in der Schlussphase die schnellste Runde, beendete das Rennen aber auf dem 24. und letzten Platz.