• 30.04.2011 10:18

  • von Stefanie Szlapka

Die neue gelbe Karte

Über den Winter hat der DMSB den Strafenkatalog in der DTM erweitert - Blaue Flaggen müssen sich verdient werden

(Motorsport-Total.com) - Die Verantwortlichen der DTM konnten das Regelwerk von 2010 in den meisten Punkten für diese Saison übernehmen. Doch ein paar Änderungen konnten sich die ITR und der DMSB doch nicht verkneifen. So wurden die möglichen Strafen um eine Art erweitert: als Ergänzung zur "Boxenstoppstrafe" wurde nun die "Zeitstrafe" im Artikel 16 des sportlichen Reglements eingeführt. Zudem wurde die Regelung für die blauen Flaggen geändert.

Titel-Bild zur News: Edoardo Mortara

In der Saison 2011 gibt es eine Ergänzung zur Boxenstoppstrafe.

Vor zwei Jahren wurde die Boxenstoppstrafe eingeführt, um kleinere Vergehen besser bestrafen zu können, ohne den Piloten das ganze Rennen zu zerstören. Das heißt, dass der Pilot, wenn er zum Stopp in die Boxengasse fährt, zunächst seine Strafe bei den Verantwortlichen des DMSB absteht, bevor er weiter zu seinem Team fährt. Somit erspart er sich eine zusätzliche An- und Abfahrt in die Boxengasse.

Diese Art der Bestrafung ließ sich natürlich nur solange anwenden, wie das Boxenstoppfenster geöffnet ist. Nach Schließen des Fensters blieb der Rennleitung nur die Möglichkeit, ein geringes Vergehen gar nicht zu ahnden, gleich eine Durchfahrtsstrafe zu verhängen oder den Fall an die Sportkommissare abzugeben. Über den Winter hat der DMSB eine Lösung gefunden: die sogenannte "Zeitstrafe". "Ich bin aus Fairnessgründen wirklich froh, dass wir diese Möglichkeit geschaffen haben", so Renndirektor Sven Stoppe. "Zudem haben wir den Anspruch die Vergehen im Rennen zu entscheiden und nicht erst nachträglich."

Dem Piloten werden nach dem Rennen die verhängten Strafsekunden auf seine Gesamtzeit aufgerechnet, die er sonst bei der Boxenstoppstrafe bei den DMSB-Verantwortlichen abgesessen hätte plus jeweils eine Sekunde für die An- und Abfahrt. Würde ein Fahrer zum Beispiel nach einem Vergehen eine Boxenstoppstrafe von fünf Sekunden erhalten, hat aber schon seine beiden Stopps absolviert, so bekommt er auf seine Gesamtzeit zusätzliche sieben Sekunden addiert (fünf Sekunden Strafe + eine Sekunde Anfahrt + eine Sekunde Abfahrt).

Mit der Saison 2011 wurde auch die Handhabung der blauen Flagge im Bezug auf die Boxenstopps geändert. Um zu verhindern, dass Piloten benutzt werden, um einen Konkurrenten zu blockieren, der gerade einen Boxenstopp absolviert hat, setzte die Rennleitung die blaue Flagge ein. Allerdings griffen die Teams in der vergangenen Saison etwas zu häufig auf dieses Mittel zurück. Sie fragten bei der Rennleitung die blaue Flagge für den Konkurrenten bereits vor dem Boxenstopp an.

Damit ist jetzt Schluss. "Die Teams sollen ihre Strategie wieder so planen, dass sie die blaue Flagge nicht brauchen", so Stoppe. Wenn nun ein Pilot aus der Boxengasse kommt und auf einen Konkurrenten trifft, muss er erst einmal beweisen, dass er schneller ist als sein Vordermann.