• 21.08.2010 18:32

Die Audi-Stimmen zum Qualifying

Ausgerechnet Titelfavorit Bruno Spengler verstolperte sich im heutigen Qualifying, umso mehr wurde die Pole Position von Timo Scheider gefeiert

(Motorsport-Total.com) - Viel Zeit bleibt Audi nicht mehr, um im Meisterschaftskampf das Blatt noch zuwenden - da ist eine Pole des amtierenden Meisters das richtige Aufbruch Signal. Sechs Audi in den Top 10 zeigen, dass in Zandvoort mit den Ingolstädtern allemal zu rechnen ist. Speziell Timo Scheider dürfte nach dem Qualifying ein Stein vom Herzen gefallen sein.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider

Geschafft - jetzt muss nur noch im Rennen alles für Timo Scheider klappen

Zweitbester Audi wurde Miguel Molina auf Startplatz vier vor dem Polesitter Mattias Ekström auf Platz fünf. Der Schwede, der vor kurzem im NASCAR-Sprint-Cup ein eindrucksvolles Debüt hingelegt hatte, war der einzige Audi-Pilot, der 2010 triumphieren konnte, alle anderen Siege gingen bislang an die Konkurrenz aus Untertürkheim.#w1#

Stimmen zum Rennen:

Wolfgang Ullrich, Audi-Motorsportchef: "Es ist sehr schön, dass sich Timo (Scheider) mit dieser Leistung und der Pole-Position zurückgemeldet hat. Ich bin optimistisch, dass er zu seiner Form zurückgefunden hat. Miguel Molina ist eine sehr positive Überraschung gelungen. Als Rookie auf dieser Rennstrecke mit einem Vorjahreswagen in Q4 gekommen zu sein - davor kann man wirklich nur den Hut ziehen."

"'Eki' hat es ganz knapp nicht unter die ersten vier geschafft. Er war sicher nicht zufrieden mit seiner Runde. Aber immerhin steht er vor Bruno Spengler. Wir werden versuchen, daraus am Sonntag ein gutes Mannschaftsergebnis zu machen. Das ist möglich und darauf konzentrieren wir uns."

Timo Scheider: "Das tut unglaublich gut, speziell nach einer bislang so schwierigen Saison. Im Qualifying hier in Zandvoort auf einer meiner Lieblingsstrecken wieder zurück zu sein, das ist etwas ganz Spezielles. Alles so zusammenzubekommen, tut besonders nach einer schwierigen Anfangsphase gut."

"Gut tut auch, dass sich das Vertrauen auszahlt, das das Team von Anfang an in mich gesetzt hat - auch wenn es einmal nicht so gut lief. Die Jungs haben hart gearbeitet, ich auch. Wir mussten die Geduld beweisen, um zu zeigen, dass man es irgendwann wieder hinbekommt. Das haben wir heute gezeigt. Und darauf bin ich stolz."

Miguel Molina: "Ein wunderbares Ergebnis. Wir haben sehr gut mit dem Auto gearbeitet und eine schöne Abstimmung gefunden. Diese Strecke liegt mir sehr. Jetzt bin ich in meinem ersten Jahr in der DTM schon einmal bis in Q4 gekommen, was sehr schwierig ist. Denn alle Fahrer in dieser Meisterschaft sind sehr gut. Q4 ist fantastisch. Danke an Audi und an Abt Sportsline, die mir sehr geholfen haben."

Mattias Ekström: "Das Auto fühlte sich gut an. In Q3 bin ich etwas näher ans Limit gegangen als in Q2. Dabei unterliefen mir zwei kleine Fehler. Das war genug, um keine ganz saubere Runde zu fahren. Mehr gibt es zu diesem Ergebnis nicht zu sagen."

Oliver Jarvis: "In Q1 kämpfte ich ein wenig, kam aber in Q2. Mit meinem zweiten Reifensatz in Q2 war ich besonders zufrieden und die Balance sehr ausgeglichen. In Q3 unterlief mir in der Schikane ein Fehler und ein Rad blockierte. Das kostete mich wohl zwei Zehntel. Vielleicht wäre heute Platz vier möglich gewesen, mehr aber nicht."

Mike Rockenfeller: "Eigentlich war am Anfang alles perfekt. Q1 habe ich mit einem Reifensatz absolviert. In Q2 war meine erste Runde auch sehr gut. Dann drehte sich Alex (Prémat, Anm. d. Red.) vor mir und ich konnte an die Box fahren. Mit dem zweiten Reifensatz war die Runde ganz gut, aber wenige Hundertstel zu langsam, um in Q3 zu kommen. Das Auto war perfekt und das Team hat gut gearbeitet. Aber wir haben es am Ende nicht auf den Punkt gebracht."

Martin Tomczyk: "Das Auto war okay, aber ich habe es nicht auf die Reihe bekommen. Das ist sehr schade. Vielleicht zehrt doch der Saisonbeginn an mir. In den ersten Rennen ist viel schiefgegangen. Daran müssen wir konzentriert arbeiten und wieder neu beginnen."

Markus Winkelhock: "Mit Platz zwölf bin ich nicht ganz zufrieden. Am Anfang lief es recht gut. Zum Schluss hat sich das Auto gar nicht so schlecht angefühlt, aber die Zeit war einfach nicht gut genug. Ich hatte etwas Traktionsprobleme aus den engen Ecken heraus. Ich weiß noch nicht, woran das lag."

Alexandre Prémat: "Mein Qualifying sah sehr spektakulär aus. Und es war sehr schade, dass ich nicht in Q3 kam. In einer superschnellen Runde habe ich einen sehr guten ersten und zweiten Sektor gefahren. Leider habe ich in der vorletzten Kurve ein, zwei Meter zu spät gebremst. Dann brach das Heck aus. Den nächsten Reifensatz konnte ich nicht gut nutzen, da ich keine freie Runde mehr erwischte."

Katherine Legge: "Leider war mein Qualifying überhaupt nicht gut. Ich verschenke mindestens eine halbe Sekunde pro Runde, weiß aber nicht wo. Das Auto fühlte sich gut an und ich machte keine großen Fehler. Wir sind wirklich irritiert und müssen vieles analysieren."

Hans-Jürgen Abt (Abt-Teamchef): "Wir können zufrieden sein. Es war alles sehr eng. Es tut mir leid für Mattias Ekström, der knapp ausgeschieden ist. Aber die Pole-Position von Timo Scheider ist ein gutes Zeichen, auch für ihn. Es war sehr wichtig, dass es heute so funktioniert hat. Das gibt uns Auftrieb. Miguel (Molina, Anm. d. Red.) hat einen Wahnsinns-Job gemacht. Wir können nur den Hut davor ziehen, dass er mit einem Vorvorjahreswagen so eine Zeit hingelegt und die weiteren Teamkollegen hinter sich gelassen hat."

Ernst Moser (Phoenix-Teamchef): "Wir haben daran gearbeitet, bis in Q3 zu kommen. Wir kamen sehr nahe an dieses Ziel. Beide Fahrer hatten es in der Hand. Wenn man die letzten Zehntel herauszuholen versucht, passieren kleine Fehler. Das ist menschlich. Und genau das hat den Ausschlag gegeben, dass wir nicht weiterkamen. Wir sind hier recht schnell, auch mit der Rennabstimmung. Deshalb müssen wir das Qualifying-Ergebnis wegstecken und am Sonntag versuchen, so weit wie möglich nach vorn zu fahren."

Arno Zensen (Rosberg-Teamchef): "Katherine (Legge, Anm. d. Red.) startet von Platz 15, denn Susie Stoddart wird um fünf Plätze zurückversetzt. Das war eine ganz ordentliche Leistung. Fast wäre sie ins zweite Qualifying gekommen. Aber ich kann auch so ganz gut damit leben. Von Markus (Winkelhock, Anm. d. Red.) habe ich mir mehr versprochen als Platz zwölf. Ich hatte gehofft, dass wir es bis in Q3 schaffen würden."