• 29.05.2007 11:39

  • von Bianca Leppert

Der Wanderzirkus DTM

Rennstrecke, zu Hause, Rennstrecke: Hier erfahren Sie, wie Audi Sport die Herausforderung Logistik meistert

(Motorsport-Total.com) - "Das ist wie ein Wanderzirkus", sagt Volker Nossek, Projektleiter DTM für Organisation und Logistik. Damit meint er die DTM. Denn meistens reisen die Teams im Zwei-Wochen-Rhythmus von Rennstrecke zu Rennstrecke und müssen Auf- und Abbau innerhalb weniger Tage bewältigen.

Titel-Bild zur News: Alexandre Prémat

Bis das Auto einsatzbereit in der Box steht, bedarf es viel Vorbereitung

Unter anderem sind Frank Lynn, Team Manager beim Audi Sport Team Phoenix und Nossek dafür verantwortlich, dass nichts vergessen wird und alles reibungslos abläuft. "Zur Logistik gehört einfach alles dazu", sagt Lynn. "Hotelbuchungen, Reiseablaufplanungen, die Planung des Aufbaus und Absprachen unter den verschiedenen Teams und mit der ITR. Zum Beispiel wann die Einfahrt ins Fahrerlager stattfindet. Danach wird die Planung ausgerichtet."#w1#

Bereits am Mittwoch beginnt der Aufbau des Teams

Dienstag oder Mittwoch reisen die Teams zu einem Rennen an und am Mittwoch beginnt der Aufbau der Teams. Vorher sind bereits Messebauer im Einsatz, die die Zelte aufbauen und die Boxen ausstatten. Das sind die Grundlagen, damit sich das Team an der Rennstrecke einrichten kann. Ab Freitagvormittag muss alles stehen, denn dann findet bereits das Roll-out der DTM statt.

Um das ständige Reisen mit so viel Equipment bewältigen zu können, ist Audi Sport dementsprechend ausgestattet. "Prinzipiell haben die Teams pro Einsatzauto einen Sattelschlepper dabei" sagt Nossek. "Zusätzlich haben sie pro Team jeweils einen Besprechungsbus dabei. Die Koordinationstruppe trifft sich dort immer für die Besprechungen. Man hat einen Besprechungsbus, damit man sich zurückziehen kann, und er garantiert auch ein bisschen Ruhe für die Fahrer. Unterstützend sind wir seitens Audi Sport mit zwei LKW vor Ort."

Ständig warten neue Herausforderungen

"Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Es ist im Prinzip immer etwas anderes, immer der gleiche Ablauf, aber immer etwas Neues." Frank Lynn

In Lynns und Nosseks Job warten immer wieder neue Herausforderungen auf die beiden. Lynn sagt: "Es gibt diesen Spruch: Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Es ist im Prinzip immer etwas anderes, immer der gleiche Ablauf, aber immer etwas Neues."

Beispielsweise in der Umgebung des EuroSpeedway Lausitz ist es schwierig für die Teams eine Unterkunft zu finden. Nossek erklärt: "Hier ist die Hoteldichte relativ gering. Das heißt, man bucht eigentlich schon im Jahr zuvor oftmals die Hotels. Da haben die Hersteller dann ein halbes oder ganzes Hotel. Dann müssen Sie auch schauen, wie das mit dem Catering abläuft. Es sind viele Sachen, die eine Rolle spielen. Man muss einen Weg finden, wie man das unterstützen kann, dass es funktioniert. Und diese Planung läuft wirklich schon ein Jahr zuvor."

Flexibilität von enormer Bedeutung

"Sie haben einen gewissen Standardablauf, aber der wird meistens wieder umgeworfen." Volker Nossek

Trotzdem meistern Lynn und Nossek ihren Job souverän. Grundvoraussetzung dafür ist, flexibel zu sein und improvisieren zu können. "Sie haben einen gewissen Standardablauf, aber der wird meistens wieder umgeworfen", sagt Nossek. Das geschah beispielsweise nach dem Rennen in Hockenheim, in dem Tom Kristensens und Alexandre Prémats Auto erheblich beschädigt wurden. "Da muss man schauen, dass man kurzfristig reagieren kann. Denn das nächste Rennen beginnt in zwei Wochen - mit oder ohne uns. Deshalb muss man darauf achten, dass man alles bis dahin zum Laufen bekommt", meint Nossek.

Lynn ergänzt: "Die größte Herausforderung vor so einem Wochenende ist für mich, die Arbeit zuhause zu erledigen. Am Rennwochenende gibt es eigentlich einen normalen Ablauf. Wenn man zuhause gut vorbereitet ist, hat man am Rennwochenende ziemlich viel Ruhe, die Dinge, die dann noch kommen, zu erledigen."