• 26.07.2008 15:48

  • von Stefanie Szlapka

Der Nürburgring ist sehr technisch

Einfach ist der Nürburgring nicht - die langsame Mercedesarena, auf die zwei schnelle Passagen folgen

(Motorsport-Total.com) - Am Samstag- und Sonntagabend geht es in der DTM auf dem Nürburgring wieder um alles. So sind der Freitag und der Samstagmittag nur dazu da, Teams, Fahrer und Fahrzeuge auf diese wenigen Stunden vorzubereiten. Doch worauf kommt es hier in der Eifel an und auf was muss man achten, um sich vorne zu platzieren.

Titel-Bild zur News: Scheider, Schneider, Paffett

Der Nürburgring gehört eher zu langsamen Kursen im DTM-Kalender.

Der Nürburgring zählt bei den Fahrern eher zu den langsamen, aber auch sehr technischen Kursen. "Du brauchst ein Auto, das bei niedrigen Geschwindigkeiten gut funktioniert", so Jamie Green. "Speziell der erste Sektor ist sehr lang mit vielen langsamen Kurven. Dort kam man viel Zeit gewinnen, aber auch verlieren." Das ist besonders im Qualifying von großer Bedeutung. "Es ist schwierig eine gute Runde zusammen zu kriegen", erzählte Mike Rockenfeller. "Die Gripverhältnisse sind nicht so gut und es ist brutal schwer ohne kleine Fehler eine Runde hinzukriegen."#w1

Eine Besonderheit ist auch, dass die meisten langsamen Kurven im ersten Sektor zusätzlich auch langzogen sind. "Dafür braucht man Grip auf der Vorderachse", erklärte Mathias Lauda. Aber da gibt es auch noch zwei weitere, um einiges schnellere Sektoren. "Da muss das Auto auch aerodynamisch gut stehen", erklärte Timo Scheider einen weiteren Aspekt des Kurses. "Wir sind beim Topspeed gut dabei und das ist wichtig hier auf dem Nürburgring."

Im Gegensatz zu einigen anderen Strecken kann man auf dem Nürburgring durchaus überholen. "Wenn du die Anfahrt zur Schikane gut hinbekommst, kann man dort überholen", erklärte Paffett gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Und in der ersten Kurve, wenn im letzten Sektor alles gut geht." Mit einem auf Topspeed ausgelegtes Fahrzeug müsste dementsprechend einiges möglich sein. In langsamen Kurven lässt sich auch mit einem schnelleren Auto schlecht überholen.

Die erste Kurve nach dem Start wird von den Piloten unterschiedlich eingeschätzt. Für Jamie Green stellt sie kein Problem dar: "Es ist ein enge erste Kurve, aber sie ist auch sehr weit. Eigentlich müssten alle erfahren genug sein, um hier heil rum zu kommen." Ganz anders für Lauda: "Die erste Kurve ist ziemlich heiß, es geht bergab und man kann auch nur wenig sehen. Man geht dann nach rechts." Spannung am Sonntagabend ist an dieser Stelle auf jeden Fall garantiert.

Um den Spannungsbogen noch weiter zu spannen, ist für das Qualifying und das Rennen auch noch Regen angesagt. Der käme zumindest Rockenfeller im 2007er Audi sehr entgegen. "Gegen Regen hätte ich nichts einzuwenden. Es würde uns keinen Vorteil bringen, aber zumindest nicht den Nachteil, den wir im Trockenen haben", meinte er mit einem Augenzwinkern.

Ralf Schumacher kennt den Nürburgring noch aus seinem Formel-1-Tagen, wo eine andere Streckenvariante gefahren wird. "Ich persönlich würde auch lieber die ganze Strecke fahren", gibt der Mercdes-Pilot zu. "Aber ich glaube aufgrund der Situation für die Zuschauer kann ich mir schon vorstellen, dass die Kurzanbindung besser ist. Wir verschwinden dann nicht so im Loch für längere Zeit. Also halte ich das für die etwas bessere Lösung für alle. Aber als Fahrer wäre die längere Strecke sicherlich noch besser."