Ralf Schumacher: "Das wird sich relativieren"
Ralf Schumacher holte im Test am Nürburgring Platz sechs und erwartet sich keine "Katastrophe" wie in Zandvoort: "Auto passt hier etwas besser"
(Motorsport-Total.com) - In Zandvoort stand Ralf Schumacher auf dem letzten Startplatz - am Nürburgring mischte der Mercedes-Gebrauchtwagen-Pilot mit im Feld der Neuwagen. Im zweiten Test am heutigen Freitag holte Schumacher die sechstschnellste Zeit und war damit der beste Jahreswagenfahrer inmitten von Neuwagen-Piloten. 0,450 Sekunden war er langsamer als der Tagesschnellste Bruno Spengler im Mercedes - dazu ließ Schumacher zwei Audi-Neuwagen und alle anderen Gebrauchtwagen hinter sich.

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Ralf Schumacher fuhr im heutigen zweiten Test die sechstschnellste Zeit
"Das war reines Glück, das wissen wir schon", witzelte er über das Ergebnis. Ernsthaft bilanzierte er weiter: "Wir haben einfach gewisse Dinge probiert, ich bin recht zufrieden mit der Strecke." Vor verfrühter Euphorie will er aber nichts wissen: "Jetzt müssen wir mal abwarten, was wir gemacht haben und was die anderen gemacht haben. Das wird sich sicherlich morgen zum Teil relativieren, wir müssen einfach mal schauen. Es ist ja ganz gut, dass man schon einmal weiß, wo man hinfahren kann und - ja, sehen wir mal."#w1#
Ein möglicher Grund für das gute Ergebnis: Schumacher kennt den Nürburgring bestens aus seiner Formel-1-Zeit. Zwar musste er in Hockenheim feststellen, dass es ein himmelweiter Unterschied ist, mit einem Formel 1 oder einem DTM-Auto über dieselbe Strecke zu fahren. Doch er hat mit Freude festgestellt: "Hier ist eigentlich der Unterschied gar nicht so groß zu dem wie ich es bisher gewohnt war - von der Linie her und so. In Hockenheim ist das extremer."
Der Nürburgring liege dem Auto etwas besser als der Dünenkurs in Zandvoort, wo es für Mercedes - egal welchen Jahrgangs - nichts zu holen gab, erklärte Schumacher außerdem, warum er jetzt vorn mitfahren kann: "Zandvoort war eine Katastrophe für uns, das hat man ja auch am Resultat gesehen. Aber hier liegt das Auto um einiges besser, dementsprechend war auch der Longrun etwas konstanter." Den Stuttgartern komme unter anderem entgegen, dass es auf der Kurzanbindung des Nürburgrings nicht so viele schnelle Kurven gibt.
Allerdings, so räumte Schumacher ein, würde er persönlich lieber die längere Strecke fahren, "aber aufgrund der Situation für die Zuschauer kann ich mir schon vorstellen, dass die Kurzanbindung besser ist. Wir verschwinden dann nicht so im Loch für längere Zeit. Also halte ich das für die etwas bessere Lösung für alle. Aber als Fahrer wäre die längere Strecke sicherlich noch besser."
Völlig ungewohnt ist für alle Beteiligten am Nürburgring etwas anderes: Wegen des Umbaus gibt es keine Haupttribüne mehr. Aus der Boxengasse erschließen sich völlig neue Perspektiven - von denen auch Schumacher, wenn auch nicht ganz ernsthaft, schwärmte: "Sehr schön, oder? Man schaut mitten ins Land rein, ins Grüne, das hat irgendwie was, oder? Vielleicht sollte man die Tribünen ja weg lassen."

