• 08.08.2010 18:09

  • von Britta Weddige & Stefanie Szlapka

Coulthard: "Start peinlich, Rennen okay"

David Coulthard würgte erst seinen Motor ab und holte dann sein bisher bestes DTM-Ergebnis - Besondere Erinnerungen an Zandvoort: Nackte Frauen in der Dusche

(Motorsport-Total.com) - Zunächst sah es so aus, als ob David Coulthard schon recht früh einen dicken Haken hinter sein Rennen auf dem Nürburgring setzen müsste. Denn nachdem er den Start verpatzt hatte, landete er in der ersten Kurve neben der Strecke. Doch dem Schotten gelang es, mit mehreren Überholmanövern das Feld von hinten aufzurollen. Nach 49 Runden kam er als Zehnter ins Ziel. Damit holte der Mercedes-Neuling sein bisher bestes Ergebnis in der DTM.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard holte als Zehnter sein bisher bestes DTM-Ergebnis

"Es war peinlich... Ich habe den Motor komplett abgewürgt", berichtet Coulthard und macht dabei geräuschvoll vor, wie sein Motor beim Erlöschen der Startampel stotterte. "Ich weiß nicht, warum ich bei den Starts so schlecht bin. Denn bisher war ich in meiner Karriere immer ein guter Starter. Man kann glaube ich sagen, dass ich in diesem Jahr der schlechteste Starter bin."#w1#

Vielleicht habe das DTM-Auto zu viel Power, witzelt er mit einem Schuss Selbstironie. "Wir hatten ein paar Übungsstarts, aber es ist etwas anderes, wenn man es ohne Ampel macht. Du fühlst das Auto und wenn du bereit bist, fährst du los. Aber mit Ampel musst du losfahren, auch wenn du noch nicht bereit bist. Das ist eine andere Situation", weiß er. Da er bisher das Problem hatte, dass seine Räder beim Losfahren zu sehr durchdrehten, hat er es heute mit einer niedrigeren Drehzahl versucht. Das Ergebnis: Coulthard würgte den Motor ab. "Ich muss mir die Daten der guten Fahrer anschauen und versuchen, es ihnen nachzumachen", nimmt er sich vor.

"Es war peinlich... Ich habe den Motor komplett abgewürgt." David Coulthard

"Um es noch peinlicher zu machen, fuhr ich weit hinter allen anderen in die erste Kurve", schildert er weiter. "Als ich gebremst habe, sah ich, dass da ein kleiner Crash war. Ich habe diesen Crash beobachtet und plötzlich stand da ein Auto verkehrt herum und ich konnte nicht mehr in die Kurve einlenken. Also bin ich in den Kies gefahren, aus dem Kies wieder raus ... ich dachte: 'Jesus, du hast am Start abgewürgt, du warst in der ersten Kurve im Kies...'"

Nach all diesen anfänglichen Widrigkeiten sei das weitere Rennen aber "ganz okay" verlaufen, berichtet Coulthard: "Ich glaube, dass meine Pace stellenweise ganz gut war. Ich habe auch ein bisschen mehr über das Überholen in der DTM gelernt. Mit Molina habe ich mich berührt, aber die anderen zwei, drei Manöver sind komplett gut gelaufen. So möchte ich Rennen fahren - ohne Berührungen."


Fotos: DTM am Nürburgring


Ein bisschen ärgert er sich aber schon über sich selbst: "Da Audi heute solche Schwierigkeiten hatte, hätte sich mir vielleicht sogar die Chance geboten, einen Punkt zu holen, wenn ich einen vernünftigen Start gehabt hätte. Von daher war ich ein bisschen dumm."

"Es war das erste Mal, dass ich eine nackte Frau gesehen habe." David Coulthard

Auch die nächste Strecke im DTM-Kalender, Zandvoort, kennt der Mercedes-Schotte bestens. Dort holte er in der Formel 3 bereits einen Sieg. "Ich glaube, das war 1991. Ich war mal gut. Beurteilt mich nicht aufgrund meiner Performance hier. Schaut in die Geschichtsbücher, ich habe früher gewonnen", mahnt er lachend an.

Ganz besondere Erinnerungen an Zandvoort hat Coulthard aber aus einem ganz anderen Grund. Im zarten Alter von 14 Jahren war er beim dortigen Kart-Grand-Prix zu Besuch und machte eine Entdeckung für das Leben: "Ich habe geduscht, und die Männer- und Frauenduschen waren nicht getrennt. Es war das erste Mal, dass ich eine nackte Frau gesehen habe. Ich war im Himmel. Zandvoort hat in meiner Entwicklung eine ganz spezielle Rolle gespielt. Wenn ich also beim Rennen nicht im Fahrerlager bin, dann werde ich zu den Duschen gehen."