• 21.04.2010 12:39

  • von Britta Weddige

Cheng: Erst ankommen, dann verbessern

Mercedes-Neuzugang Congfu Cheng hat sich schon an das "riesige DTM-Auto" gewöhnt und will sich während der Saison Schritt für Schritt steigern

(Motorsport-Total.com) - Im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht bei Mercedes derzeit ganz klar der prominente Neuzugang David Coulthard. Die Stuttgarter haben aber noch einen weiteren DTM-Rookie in ihren Reihen. Passend dazu, dass das Saisonfinale in diesem Jahr in Schanghai stattfindet, wurde Congfu Cheng verpflichtet.

Titel-Bild zur News: Congfu Cheng

Congfu Cheng startet am Wochenende in seine Debütsaison in der DTM

Der 25-Jährige kommt aus dem Formelsport und startet nun als erster Chinese in der DTM. Er sei "ganz klar Rennfahrer", sagt Cheng im Interview mit der 'Welt', sieht sich aber auch ein bisschen als Markenbotschafter von Mercedes in seiner Heimat China: "Das eine schließt das andere nicht aus. Ich will Mercedes schon gut repräsentieren."#w1#

Mit seinen 25 Jahren ist Cheng ein erwachsener Mann - doch er hat schon früh lernen müssen, auf eigenen Beinen zu stehen. In seiner Heimatstadt Peking konnte er Kartfahren, doch an eine weitere Motorsportkarriere war in China nicht zu denken. Deshalb schickten ihn seine Eltern, die ihn von Anfang an unterstützt haben, im Alter von 17 Jahren nach England.

"Sie wussten, dass nur dort der nächste Schritt machbar war. Es war in China nicht möglich, Sponsoren und anspruchsvolle Rennserien zu finden. Ich habe dann in England gelebt und meine Ausbildung beendet", so Cheng, der in England auch zu seinem Spitznamen "Frankie" kam.

Nach dem Umzug nach England führte Chengs Karriereweg durch die Formel Renault, die Formel 3 und die A1GP-Serie. Nun wagt er den Sprung in den Tourenwagen. "Am schwersten war es, mich damit abzufinden, dass ich die vorderen Räder nicht sehen kann. Im DTM-Auto sitze ich fast so tief wie im Formel-Auto, und es ist wirklich riesig. Das war beim Lenken anfangs schwer", schildert er die Umstellung. Nun will er sich Schritt für Schritt steigern: "In Hockenheim will ich ins Ziel kommen. Nach einigen Rennen möchte ich mich dann verbessern."

Seine Wahlheimat England will "Frankie" Cheng nun übrigens aufgeben. Er sucht jetzt eine Wohnung in Stuttgart: "Das ist nahe bei meinem Team, und ich will auch Deutsch lernen."