Chaos und kein Funk: Wie behält der Fahrer den Überblick

BMW-Pilot Bruno Spengler vertraut im Zweifel aufs Gasgeben - Wie sich das neue Funkverbot in der DTM auswirkt

(Motorsport-Total.com) - Wenn nach dem Start die Positionen wechseln, das Feld nach den Reifenwechseln durchgemischt wird und dann vielleicht noch eine Safety-Car-Phase mit dem spannenden IndyCar-Neustart dazwischenkommt, dann gilt es den Überblick zu behalten. Vom Team gibt es dabei kaum mehr Unterstützung. Denn seit Beginn der DTM-Saison 2017 bleibt es am Funk ruhig. Der Fahrer darf nur noch in Gefahrensituation und in der Boxengasse informiert werden. Aber was tun, wenn auf der Strecke Chaos herrscht? Kann sich der Fahrer selbst einsortieren?

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler

Im Zweifel orientiert sich Bruno Spengler im Rennen nach vorn Zoom

"Das ist so gut wie unmöglich", sagt BMW-Pilot Bruno Spengler. Zuletzt wurde es beim Sonntagsrennen in Moskau unübersichtlich. Da hatte sich der Kanadier von der Pole-Position Siegchancen ausgerechnet. Aber verschiedene Taktiken, das Safety-Car und Positionskämpfe so weit das Auge reichte ließen ihn schließlich nur dank seines Durchhaltevermögens als Dritter ins Ziel kommen.

Das Safety-Car war schon Runde vier rausgekommen. Da hatten allerdings auch schon vier Autos die Reifen gewechselt und sich somit gut in Position gebracht. Spätstopper wie Spengler gerieten ins Hintertreffen, nachdem das Safety-Car das Feld nah zusammengebracht hatte. Noch chaotischer wurde es, weil Audi-Pilot Nico Müller auch dafür sorgte, dass sich keiner absetzen konnte. Der Audi-Pilot wurde von seinem Team erst drei Runden vor Schluss reingeholt, um Mattias Ekström das Angreifen zu ermöglichen.

Bis zum Schluss fanden Angriffe auf die Podiumsplätze statt. Davon profitierte auch Spengler. Durch ein Scharmützel zwischen Green und Wittmann erbte er Platz drei. In einem Rennen, von dem der überraschende Sieger Maro Engel behauptet, er habe noch nicht einmal gewusst, wann es zu Ende sei, wirkte sich das Funkverbot besonders aus.

"Am Anfang war es noch recht einfach", beschreibt Spengler die Einordnung seiner Situation. "Aber als dann das Safety-Car rauskam... Wenn man dann nach dem Boxenstopp wieder auf die Strecke kommt, hat man keinen Überblick mehr. Ich wusste nur, dass es für uns nicht gerade gut aussah. Am Ende muss man einfach alles geben und sich darauf konzentrieren. Man hat eine leichte Ahnung wo man im Rennen liegt. Aber das macht es auch interessant."