• 05.09.2009 11:20

  • von Britta Weddige

Brands Hatch oder Barcelona - wo regnet es mehr?

In der DTM stehen zwei Auslandsrennen an: Im Süden Englands und im sonnigen Spanien - Doch das Wetter hält sich dabei nicht an die Klischees

(Motorsport-Total.com) - Die DTM geht auf Reisen: In diesem Monat stehen zwei Auslandsrennen an. An diesem Wochenende wird im Süden Englands in Brands Hatch gefahren, in zwei Wochen geht es in die Sonne Spaniens nach Barcelona. Glaubt man den Wetterklischees, dann wartet in den nächsten Tagen britischer Regen, während in Spanien immer die Sonne scheint. 'ARD'-Wetterexperte Thomas Ranft ist der Frage nachgegangen, ob das wirklich so stimmt.

Titel-Bild zur News: Mattias Ekström

In Brands Hatch ist es im September trockener als in Barcelona

"Beginnen wir mit Brands Hatch: Was vielleicht mancher nicht weiß: Die Rennstrecke liegt südlicher als beispielsweise Zandvoort oder Oschersleben", erklärt Ranft. "Der Süden Englands ist die trockenste Region des Landes, in manchen Sommern herrscht sogar Wassermangel. Die September-Durchschnittswerte: 56 Liter Regen pro Quadratmeter, an durchschnittlich acht Tagen mit mehr als einem Liter."#w1#

Damit ist es in Brands Hatch trockener als an vielen Orten Deutschlands. Und: Es es ist dort im September trockener als am Circuit de Catalunya. "Die Rennstrecke vor den Toren Barcelonas liegt im Hügelland, etwas im Landesinneren", so Ranft. "Hier ist es deutlich wärmer als in Großbritannien, auch sonniger, allerdings weist die Statistik eine Überraschung auf: 98 Liter Regen pro Quadratmeter im September, das ist deutlich mehr als in Brands Hatch und auch weitaus mehr als in vielen Orten Deutschlands!"

Das liegt daran, dass der September die "Regenzeit" in der Region ist. Nach den sehr trockenen Sommermonaten fällt im Herbst ein erheblicher Teil der Jahresregenmenge. Allerdings spricht die Statistik eine klare Sprache: Es regnet an sechs Tagen im Monat mehr als einen Liter/qm.

Dass es zwar seltener regnet als in Brands Hatch, aber die Niederschlagsmenge höher ist, ist kein Widerspruch. "Wenn es in Barcelona regnet, dann richtig - sprich nicht selten wolkenbruchartig, mit Gewittern, die sich aus den häufig zu beobachtenden Quellwolken entwickeln. So kommt es auch zu diesen erheblichen Mengen, während in Südengland im September eher der typische Landregen vorherrscht, manchmal auch nur als schwacher Nieselregen, der einen feuchten Eindruck hinterlässt, aber kaum Wasser liefert", erklärt der Wetterexperte.

An diesem Wochenende scheint aber sogar der typisch britische Nieselregen in Brands Hatch auszubleiben. In Südengland ist es derzeit sonnig bei rund 18 Grad und leichtem bis böigem Wind. Vom Atlantik nähert sich eine Regenfront, doch noch ist offen, ob sie Brands Hatch vor dem Rennstart noch erreicht.