Bortolottis BoP-Kritik ärgert Kelvin van der Linde: "Hat er das echt gesagt?"
Worüber sich Kelvin van der Linde nach der verlorenen DTM-Führung ärgert, wie schwierig sein Rennen war und wie Mirko Bortolotti nach dem Sieg sogar nachlegt
(Motorsport-Total.com) - Kelvin van der Linde verlor durch Platz acht beim Spielberg-Samstagsrennen auf abtrocknender Strecke die DTM-Führung an Sieger Mirko Bortolotti. Doch nach dem Rennen ärgert sich der Abt-Audi-Pilot, der nach Startplatz 17 Schadensbegrenzung betrieb, vor allem über Aussagen seines Lamborghini-Rivalen, dieser hätte bei normalen Bedingungen wegen der ungünstigen Balance of Performance keine Chance gehabt.
© ADAC Motorsport
Abt-Audi-Pilot Kelvin van der Linde hatte am Samstag mit der Spitze nicht viel zu tun Zoom
"Hat er das echt gesagt?", kann es Kelvin van der Linde auf Nachfrage von Motorsport-Total.com kaum glauben. "Da kann ich nur lachen! Der Mercedes und der 'Lambo‘ fahren an den letzten sechs Wochenenden innerhalb der Top 5 oder Top 3. An den letzten vier Wochenenden, die nicht komplett nass waren, waren wir am Samstag komplett am Arsch. Da kannst du dir die Ergebnisse anschauen."
Er finde die "Konstanz bei uns echt eine Frechheit", sagt van der Linde. Entweder man fahre um den Sieg oder man sei "im Niemandsland".
Kelvin van der Linde: Selbst im Regen "kam nichts"
Auf der Audi-Angststrecke in Spielberg habe die Performance nicht mal auf Regenreifen im ersten Stint gepasst, obwohl das eigentlich diese Saison die große Abt-Stärke war. "Ich dachte mir schon, dass im Regen ein bisschen was nach vorne geht, aber da kam nichts, um ehrlich zu sein", zuckt er mit den Schultern. "Es war leider eine Überraschung. Es war von Anfang bis Ende ein schwieriges Rennen."
Dass er so weit nach vorne kam, habe nicht mit dem eigenen Tempo zu tun gehabt, sondern er habe von den Fehlern der anderen profitiert. "Viele Zweikämpfe gab es nicht, wo ich am Ende der Schnellere war."
DTM Spielberg 2024: Bortolottis erster Saisonsieg
Das Samstagsrennen hat SSR-Lamborghini-Fahrer Mirko Bortolotti bei schwierigen Bedingungen an sich gerissen. Maro Engel war dran, Kelvin van der Linde abgeschlagen. Der Meisterschaftskampf bleibt dadurch spannend. Weitere DTM-Videos
Dennoch rechnet der Abt-Audi-Pilot, der zumindest die Chance haben wolle mitzukämpfen, vor dem Sonntag nicht mit einer BoP-Änderung: "Dass vor dem Rennen nichts geändert wurde, ist vielleicht ein Zeichen, dass morgen auch nichts kommen wird. Das ist auf jeden Fall nicht ideal."
Zumal Bortolotti nun drei Rennen vor Schluss in der Gesamtwertung zehn Punkte vor Kelvin van der Linde liegt.
Wie sich Sieger Bortolotti über die BoP beschwerte
Der Italiener hatte schon nach dem Qualifying bei ran.de gemeint, der vierte Startplatz sei nur auf die abtrocknende Strecke zurückzuführen gewesen: "Ich habe genau auf solche Bedingungen gehofft, weil wir im Trockenen sowieso keine Chance mit der aktuellen Konstellation haben."
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Und das, obwohl es am Ende nur Piloten der Marken Mercedes-AMG und Lamborghini in die Top 8 der Startaufstellung geschafft hatten. Nach dem Sieg, den Bortolotti neben seiner starken Leistung auch auf den richtigen Reifendruck im ersten Stint zurückführt, legt der SSR-Lamborghini-Pilot sogar noch nach.
Bortolotti: "Audi extrem leicht gegenüber uns"
"Hier zu gewinnen? Da hat es echt Wetterkapriolen gebraucht, das wäre nie im Leben passiert", stellt er bei ran.de klar. Denn die BoP sehe für den Huracan GT3 Evo3 "absolut bescheiden" aus.
"Die direkte Konkurrenz von Mercedes und Audi hat vor dem Wochenende mehr Leistung bekommen. Vor allem der Audi ist extrem leicht gegenüber uns, auch extrem im Vorteil, was das angeht. Hier zu gewinnen ist doppelt, dreifach viel wert."
Damit spielt Bortolotti darauf an, dass der Audi in Spielberg um 20 Kilogramm leichter ist als der Lamborghini (alle Details zur BoP), auch wenn Kelvin van der Linde im Rennen zehn Kilogramm Erfolgsballast im Auto hatte. Zudem wurden beim Audi und beim Mercedes-AMG im Gegensatz zum Lamborghini die Restriktoren vergrößert.
Als Beweis für Bortolottis Nachteil bei trockenen Bedingungen diene die Tatsache, dass er nach dem Wechsel auf Slicks den großen Vorsprung von 8,5 Sekunden auf Winward-Mercedes-Pilot Maro Engel wieder einbüßte. "Wir haben es im zweiten Stint bei den trockenen Bedingungen gesehen, welche Schwierigkeiten wir haben und wie viel Tempo uns gegen die direkten Konkurrenten gefehlt hat. Wir mussten eine Lücke rausfahren."
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