• 05.05.2012 15:09

  • von Dominik Sharaf

Bayerischer Hammer in der Lausitz: Doppel-Pole für BMW!

Bruno Spengler steht beim zweiten DTM-Rennen der Saison 2012 auf Startplatz eins - Augusto Farufs Zweiter, dann Gary Paffett und Mike Rockenfeller

(Motorsport-Total.com) - Es war die erste Pole-Position für BMW in der DTM seit dem 17. Juni 1992. "Ein geiler Tag für uns", jubelt Bruno Spengler, der mit einer Rundenzeit von 1:18.777 Minuten im vierten Qualifikationsabschnitt für die Überraschung sorgte. "Ein unbeschreibliches Gefühl. Ich habe nur daran gedacht, sechs Autos rennfertig zu bekommen. Ein fantastischer Job", freut sich auch Jens Marquardt, der nach dem Kleinholz von Hockenheim um die Renntauglichkeit seiner M3 besorgt war. Der BMW-Motorsportdirektor ist überwältigt: "Im zweiten Rennen ist das der Hammer. Ein Dankeschön an die ganze Mannschaft."

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler

Bruno Spengler fuhr die erste BMW-Pole seit 20 Jahren ein

Der Coup ist eine Sensation, denn hinter dem Kanadier steht mit Augusto Farfus ein weiterer Münchener. "Im vierten Abschnitt hatte ich einen kleinen Fehler in der ersten Kurve, der mich die Pole-Position gekostet hat. Ich bin trotzdem überglücklich", so der Ex-WTCC-Star, der sich um knapp vier Hundertstelsekunden geschlagen geben musste. Noch in den Abschnitten zwei und drei hatte der Südamerikaner für Bestzeiten gesorgt.

"Augusto hat gezeigt, wie viel Feuer in einem Brasilianer steckt", schmunzelt Jens Marquardt, der seinem Piloten noch am Mittag mit auf den Weg gegeben hatte: "Wenn du kein Esel bist fährst du das nach Hause." Farfus antwortet nach bestandener Feuerprobe: "Ich kämpfe wie ein Pferd."

Auf Position drei rangiert Hockenheim-Sieger Gary Paffet als bester Mercedes-Fahrer, dahinter stellte Mike Rockenfeller den besten Audi A5 ab. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug war von der starken BMW-Performance nicht überrascht: "Wir fangen schließlich alle mit einer neuen Formel an." Große Namen, allen voran aus dem Audi-Lager, hatten nach dem dritten Abschnitt Feierabend: Shootingstar Edoardo Mortara scheiterte um fünf Hunderstelsekunden am Einzelzeitfahren.

Mattias Ekström

Der Fahrer war Schuld: Ekström ist nach Rang acht selbstkritisch. Zoom

Der hoch gehandelte Mattias Ekström wurde nur Achter und ärgert sich: "Das Auto war perfekt. Ich war zwei Mal zu früh auf der Bremse. Heute lag es mehr am Fahrer als am Wagen." Der Schwede steht damit in der Startaufstellung am Sonntag vor den Markenkollegen Miguel Molina (9.) und Adrien Tambay (10.). Auch der Auftakt-Zweite Jaime Green musste als Sechster die Segel streichen. "Dafür, dass wir im Qualifying nicht die Allerstärksten sind, haben wir uns wacker geschlagen", resümiert Haug, nachdem nur zwei Mercedes unter den Top 10 stehen - und wieder sind es die beiden Briten mit dem Stern. Martin Tomczyk macht als Siebter das vorgezogene Oktoberfest in der Lausitz perfekt.

Der zweite Abschnitt hielt einige Überraschungen parat: Doppelmeister Timo Scheider (12.) und der noch in Hockenheim so starke Mercedes-Youngster Christian Vietoris (16.) schieden aus. "Im ersten Abschnitt war die Vorderachse nicht gut genug, das Auto in den Kurven richtig zu positionieren. Shit happens", sagt Scheider.


Fotos: DTM am Lausitzring


Ein schlechter Tag war es auch für die ehemaligen Formel-1-Fahrer aus dem Mercedes-Lager: Ralf Schumacher (17.) und David Coulthard (20.) schieden im ersten Abschnitt aus. "Im zweiten Versuch konnte ich nicht die Zeit fahren, die wir erwartet hatten", ärgert sich der kleine Bruder des Formel-1-Rekordweltmeisters. "Wir müssen mal schauen, was los war. Aber morgen geht noch was", ist sich Schumacher sicher. Coulthard räumt ein: "Ich war einfach nicht schnell genug. Es war unvorhersehbar." Auch die DTM-Damen Susie Wolff (19.) auf Mercedes und Rahel Frey (22.) auf Audi hatten am Samstag erwartungsgemäß einen frühen Feierabend.

Ralf Schumacher

Frühes Aus für Schumacher: Auf Rang 17 war nach dem ersten Abschnitt Schluss. Zoom