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Auftakt in Schanghai: Tomczyk mit Bestzeit, Unfall von Engel
Während sich Martin Tomcyzk im ersten Freien Training die Bestzeit sichert, sorgt Maro Engel mit einem heftigen Crash für den Abbruch der Session
(Motorsport-Total.com/SID) - Turbulenter Trainingsauftakt der DTM in Schanghai. Viel Schmutz auf der Strecke, herunterfallende Werbebanden und ein heftiger Unfall von Maro Engel kurz vor Ende des ersten Freien Trainings überschatteten den Auftakt in das letzte Rennwochenende der Saison 2010. Die Bestzeit in der ersten Session, die aufgrund des Crashs des Mercedes-Piloten mit der Startnummer 16 nach 86 Minuten abgebrochen wurde, sicherte sich Martin Tomczyk (1:00.858 Minuten).

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Martin Tomczyk sicherte sich am Freitag die erste Bestzeit des Wochenendes
Es war damit zu rechnen, dass am ersten Trainingstag auf dem 2,465 Kilometer langen Stadtkurs nicht alles reibungslos ablaufen würde. Schließlich wurde der Kurs ausschließlich für das Saisonfinale der DTM entworfen und hat nichts mit der Strecke gemein, auf der Tourenwagenserie bei ihrem letzten Gastspiel in Schanghai im Jahr 2004 unterwegs war.
Beim Rollout am Freitagmorgen waren Strecke und Boxengasse sogar dermaßen verschmutzt, dass sogar die Mechaniker zu Besen und Kehrblech greifen mussten, um den Asphalt sauber zu bekommen. Speziell im Bereich des Boxeneingangs und vor den Mercedes-Boxen am Anfang der Boxengasse lag viel Staub. Nachdem die ersten Rennfahrzeuge auf die Strecke gegangen waren, rissen zudem auch noch einige Werbebanner aus ihren Befestigungen. Der Fahrtwind der DTM-Boliden war offenbar zu stark.
Das erste Freie Training am Freitagnachmittag ging dann allerdings weitestgehend planmäßig über die Bühne. Die 18 Fahrer drehten fleißig ihre Runden, um sich auf den brandneuen Kurs einzuschießen. Gary Paffett war mit 51 absolvierten Umläufen dabei der fleißigste Pilot. Timo Scheider begnügte sich hingegen mit nur 36 Runden. Der Meister der vergangenen beiden Jahre ging erst zur Halbzeit des auf 90 Minuten angesetzten Trainings auf die Strecke, fuhr dann allerdings mit einer Zeit über 1:01.953 Minuten prompt die bis dato schnellste Runde des Tages.
¿pbvin|1|3316||0|1pb¿Auffällig war, wie uneben die Asphaltdecke in Schanghai an manchen Stellen ist. Die Piloten wurden auf den Bodenwellen ordentlich durchgeschüttelt, Mensch und Material werden am Sonntag, wenn das Rennen über 60 Runden geht, auf eine harte Probe gestellt werden. Zudem war zu beobachten, wie praktisch alle Fahrer mit einer latent unruhigen Heckpartie zu kämpfen hatte. Starkes Übersteuern scheint ein Phänomen zu sein, mit dem sich alle Piloten an diesem Wochenende auseinandersetzen müssen.
Als gut 70 Minuten absolviert waren, setzte sich Tomczyk an die Spitze des Klassements. Der Abt-Pilot war der erste Fahrer, der an diesem Tag die Marke von 1:01 Minuten unterbot. In den folgenden Minuten sollten es ihm fünf weitere Piloten gleichtun, darunter die drei Meisterschaftskandidaten von Mercedes, Paul di Resta, Paffett und Bruno Spengler.
Glück im Unglück für Engel
Rund vier Minuten vor Ende des Trainings kam es zum ersten großen Zwischenfall an diesem Rennwochenende. Mücke-Pilot Engel raste an der Boxeneinfahrt in die Mauer in zerstörte dabei die Frontpartie seiner C-Klasse nachhaltig. Während er selbst unverletzt blieb, wurde die Achse seines Boliden vorne rechts komplett abgerissen. Der Unfall und der dadurch entstandene Sachschaden war dabei so heftig, dass die Rennleitung entschied, das Training an dieser Stelle abzubrechen und nicht mehr neu zu starten.
Wie es zu dem Crash kam, war auf den ersten Blick nicht ganz nachzuvollziehen. Engel kam in der Rechtskurve vor Start-Ziel nach einer Mauerberührung offensichtlich zu weit nach außen ab. Der 25-Jährige verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und prallte frontal auf die Begrenzungsmauer zwischen Strecke und Boxengasse. Ob die C-Klasse bis zum Rennen am Sonntag repariert werden kann, ist nach diesem Unfall mehr als fraglich.

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Maro Engel überstand den heftigen Aufprall glücklicherweise unverletzt Zoom
Somit stand der zu diesem Zeitpunkt führende Tomczyk als Trainingsschnellster fest, Zweitschnellster war di Resta, der damit Bester der drei Mercedes-Titelkandidaten war, vor seinem Landsmann und Rivalen Paffett. DTM-Spitzenreiter Spengler belegte hinter Bruchpilot Engel den sechsten Platz. Scheider der nach seinen beiden Titelgewinnen 2008 und 2009 am Sonntag definitiv als DTM-Champion entthront wird, landete auf Rang sieben.
Das Duell der ehemaligen Formel-1-Stars gewann David Coulthard. Der Schotte war Zehntschnellster, Mercedes-Markenkollege Ralf Schumacher kam nicht über Position 14 hinaus. Am Ende des Feldes reihten sich die beiden chinesischen Piloten ein. Congfu Cheng behielt in diesem Zweikampf mit Prémat-Ersatz Darryl O'Young die Oberhand.

