• 06.06.2013 10:40

  • von Stefanie Szlapka

Wenn es den DTM-Star juckt und die Eisprinzessin friert

Was als gemütliche Fahrt durch die Landschaft gedacht war, endete in einer Rallye der DTM-Piloten - 'Motorsport-Total'-Mitarbeiterin Stefanie Szlapka war dabei

(Motorsport-Total.com) - Bei der BMW Classic Rallye von München an den Red Bull Ring bewahrheitete sich mal wieder die alte Weisheit, dass alle Rennfahrer eigentlich noch Kinder sind und kaum gibt man ihnen ein Lenkrad müssen sie Rennen fahren. Besonders schlimm ist es, wenn mehrere Fahrer aufeinandertreffen - dabei ist es eigentlich relativ egal, in was für einem Auto sie unterwegs sind. So ist auch ein Oldtimer vor ihnen nicht sicher, wie wir Journalisten am eigenen Leib erfuhren.

Titel-Bild zur News: BMW Classic Rallye

Mit dem BMW 1602 Cabrio ging es über bayrische Landstraßen Zoom

Zusammen mit den acht DTM-Piloten der Münchener waren wir am vergangenen Donnerstag Teil der Oldstimer-Rallye von München nach Berchtesgaden. Den Gedanken, dass wir vielleicht mal ans Steuer dürfen, konnten wir uns ziemlich schnell abschminken. Die Piloten setzten sich wie selbstverständlich hinters Steuer. Auch meine Diskussion mit Andy Priaulx endete damit, dass ich das Roadbook mit den Worten "Das machst du, das kann ich eh nicht!" in die Hände gedrückt bekam.

Im 1602 Cabrio selbst mussten wir uns mit der neuen Umgebung erst einmal vertraut machen. Doch die paar Knöpfe und Hebel waren schnell zugeordnet und beschränkten sich auf das Wesentliche: Licht, Scheibenwischer (immerhin in unterschiedlicher Geschwindigkeit), Heizung, Blinker und Radio. Besonders gewöhnungsbedürftig waren die Gurte, die kaum nachgaben und einem eher Angst machten, als das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Beim Losfahren musste Andy dann auch feststellen, dass er auf eine Servolenkung zu verzichten hat.

Die DTM-Piloten ließen von Anfang an keine Frage offen

Recht abenteuerlich war auch die Bremse, für die Andy die ganzen Kilometer über nie wirklich ein Gefühl entwickelte. Trat er aufs Bremspedal passierte auf den ersten Zentimetern so gut wie nichts, dann entwickelte die Bremse ihre volle Kraft. Dementsprechend hatte man zunächst das Gefühl, man würde Vordermann gleich ins Heck donnern, nur um dann spontan stehenzubleiben. Die Mitarbeiter und Techniker des BMW-Museums haben wohl schon bei der Abfahrt graue Haare bekommen und sich gedacht: "Warum haben wir die Autos nur rausgegeben?"

BMW Classic Rallye

Startklar und mit Bleifuß: Alle Teilnehmer vor dem Start vor dem BMW Museum Zoom

Jeder versuchte in der Schlange möglichst weit vorne zu stehen und Bruno Spengler legte in seinem BMW Z8 schon mal den ein oder anderen Burnout hin. Damit war das Rennen eröffnet: Doch bevor unsere Leser einen falschen Eindruck von den DTM-Piloten bekommen: So verrückt sie auch sind, die Tempolimits wurden eingehalten - auch in Ortschaften! Auf andere Verkehrsteilnehmer wurde Rücksicht genommen!

Zunächst ging es quer durch München und auch wenn die Piloten jede Möglichkeit wahrnahmen einen Platz gutzumachen, hielten sie sich bei einem zurück: Prinz Leopold von Bayern. Er saß bei Kälte und Dauerregen dick eingepackt zusammen mit Ex-Eiskunstläuferin Katharina Witt in einem offenen 238 und führte das Feld an. Doch die restlichen Fahrzeuge blieben nicht aus royaler Rücksicht hinter ihm - es hatte nur keiner Lust, zu navigieren! Ampeln und Kreuzungen sorgten jedoch immer wieder dafür, dass sich das Feld auseinanderzog und wieder Möglichkeiten zur Aufholjagd ergaben.

Orientierungsprobleme für Rundstrecken-Piloten

BMW Classic Rallye

Ganz der Champion: Bruno Spengler holte aus seinem BMW Z8 alles raus Zoom

Andy und ich hatten uns schnell in der Spitzengruppe direkt hinter Dirk Werner eingefunden und im Paarflug ging es über die bayrischen Landstraßen, wobei Dirks BMW eine deutlich bessere Straßenlage zu haben schien. Fuhr er ganz normal um die Kurven, legten wir auf der nassen Fahrbahn öfters mal einen Querdrift hin. Andy kommentierte das Geschehen mit den Worten, die man nicht zu übersetzen braucht: "Oh dear, it always ends in a bloody race!"

Dass DTM-Piloten Rundstrecken gewöhnt sind, zeigte sich, als Prinz Leopold rechts ranfuhr, da Witt etwa zehn Kilometer vor dem Ziel lieber in ein mollig warmes modernes Auto umsteigen wollte. Bruno und Joey Hand bildeten nun die Spitze und düsten los - gnadenlos an der Straße vorbei, in die wir einbiegen mussten. Gut für Andy und mich: zwei Konkurrenten vor uns weniger. Die restlichen Kilometer bis zum Mittagessen waren dann nur noch ein Kinderspiel und wir kamen kurz hinter Werner als Zweite ins Ziel. Vielleicht war es doch besser, dass Andy gefahren ist.

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