• 11.10.2007 12:42

Audi gegen Mercedes: Hart, aber herzlich

Die Weichen für ein faires DTM-Finale sind gestellt - DTM-Boss Hans-Werner Aufrecht: "Auch der DMSB ist gefordert"

(Motorsport-Total.com/sid) - Audi und Mercedes haben auf einem "Friedensgipfel" das Kriegsbeil begraben - die Weichen für ein faires Finale in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) sind gestellt. Nach dem Skandal von Barcelona mit Rammstößen der Mercedes-Piloten und dem Boykott der Audi-Rivalen arbeiten die Funktionäre vor dem Showdown am Sonntag (14 Uhr/live in der 'ARD') in Hockenheim an einem neuen Konzept, um ähnliche Vorkommnisse in Zukunft auszuschließen.

Titel-Bild zur News: EuroSpeedway Lausitz

Nach dem Chaos am EuroSpeedway Lausitz hat der DMSB groß umstrukturiert

Barcelona dürfe sich nicht wiederholen, das sei nicht gut für den Sport, sagte DTM-Boss Hans Werner Aufrecht dem sid. Jetzt sei der Deutsche Motor Sport Bund DMSB ganz klar gefordert. Aufrecht: "Es müssen klare Vorgaben geschaffen werden, die solche Schritte sportrechtlich sanktionieren."#w1#

Auch wenn sehr viel auf dem Spiel stehe, dürfe es in Hockenheim nicht zu einer Eskalation kommen, sagt Aufrecht. Wie in der Formel 1 kommt es auch in der DTM zu einem Dreikampf um die Fahrer-Krone. In der Gesamtwertung führt der Schwede Mattias Ekström mit 44 Punkten vor dem Mercedes-Piloten Bruno Spengler (Kanada/42) und seinem Audi-Markenkollegen Martin Tomczyk (Rosenheim/40).

Der DMSB müsse laut Aufrecht dafür sorgen, dass das Finale sportlich fair gefahren wird und die Emotionen auf der Strecke kontrolliert bleiben. "Ich glaube, dass wir ein tolles Rennen und einen würdigen DTM-Champion 2007 erleben werden", meint der DTM-Boss.

Auch Haug fordert schlüssiges Konzept

"Die sportliche Überwachung muss reformiert werden." Norbert Haug

Auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug, der am Mittwoch rund eine Stunde mit seinem Audi-Kollegen Wolfgang Ullrich am Fahrplan für die Aktion "Vorfahrt für Fairplay' in Hockenheim gearbeitet hat, fordert ein schlüssiges Konzept. "Die sportliche Überwachung muss reformiert werden, sonst sehen manchmal auch wohlgemeinte Entscheidungen wie Willkür aus, und die will ich wirklich niemandem unterstellen", sagte Haug dem sid.

Laut Vizepräsident Torsten Johne arbeitet der DMSB derzeit an einer Antwort, damit ein Eklat wie in Barcelona "künftig nicht mehr möglich ist". Dabei stecke man allerdings in der Zwickmühle, meint der Funktionär. Den Boykott eines Herstellers könne man vielleicht verbieten, verhindern jedoch nicht.

Aufrecht sieht das Gute im Schlechten

Dem stimmt Aufrecht zwar zu, doch müsse man Folgen und Strafen, die im Falle eines Verstoßes drohen, klar definieren: "Das muss man klar und deutlich aufzeigen." So schlimm Barcelona auch gewesen sei, das Image der DTM habe keinen Schaden genommen, sagt der DTM-Boss: "Alles Schlechte hat auch was Gutes. Die DTM ist in aller Munde, wir erwarten Rekordzuschauerzahlen im Fernsehen und auch vor Ort. Die Saison war in der neuen DTM noch nie so spannend."

"Das Verhalten von Audi ist kritisch zu bewerten." Torsten Johne

Die Hauptschuld an dem Dilemma trage zunächst Mercedes, urteilt Johne und verweist auf die Sanktionen: "Die Sportkommissare haben Mika Häkkinen und Paul di Resta mit einer Geldstrafe belegt und vorweg schon zehn Plätze in der Startaufstellung für Hockenheim zurückgesetzt." Viel schwerwiegender sei allerdings der Boykott gewesen: "Das Verhalten von Audi ist kritisch zu bewerten. In Zukunft dürfen sich solche Dinge nicht mehr wiederholen."

Angst um die Zukunft der DTM hat Aufrecht nicht. Dazu gebe es aus jetziger Sicht keinen Anlass. Auch Johne sieht den Fortbestand der Serie nicht in Gefahr: "Audi und Mercedes treten beim Finale an und haben ihre Absicht bekräftigt, auch 2008 in der DTM zu starten." Die Serie sei offen für jeden Neueinsteiger und biete eine überaus attraktive Plattform, betont Haug: "Gäbe es diese nicht, wäre Mercedes-Benz nicht länger als jeder andere Hersteller dabei."

Alle Zuschauer und Beteiligten haben ein hartes, aber faires Finale verdient, meint der Mercedes-Sportchef. Und wer wird Meister 2007? Haug: "Wer in Hockenheim schneller und besser ist, soll Rennen und Titel gewinnen, auf der Strecke, alleine und ohne Teamorder."

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23. - 25. Mai

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1. Rennen Sa. 12:55 Uhr
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