• 17.12.2009 14:10

VW-Technikchef: "Unser Auto ist leichter"

Andreas Lautner, Technischer Direktor von Volkswagen Motorsport, spricht über die Vorbereitungen des Titelverteidigers auf die Rallye Dakar 2010

(Motorsport-Total.com) - Unbarmherzige Wüstentortur, große klimatische Unterschiede, lange Distanzen: Der Volkswagen Race Touareg ist ein Hightech-Prototyp für jedes Gelände. Andreas Lautner, Technischer Direktor von Volkswagen Motorsport, verantwortet den Einsatz des rund 300 PS starken Prototyps bei der Dakar.

Titel-Bild zur News: Andreas Lautner

Andreas Lautner ist bei Volkswagen für die Technikabteilung verantwortlich

Frage: "Die Evolutionsschritte des Race Touareg für die Dakar 2010 sind klein. Wie intensiv fällt denn die Vorbereitung auf diesen Wüstenmarathon dann noch aus?"
Andreas Lautner: "Wir sind der Titelverteidiger. Deswegen sind die Vorbereitungen auf die Rallye Dakar 2010 in technischer Hinsicht natürlich genauso intensiv wie im Vorjahr, weil man sich besonders gut auf die Aufgabe einstellen will. Die Fahrzeuge werden mit einer absoluten Akkuratesse und Sorgfalt aufgebaut. In diesem Jahr nehmen wir uns sogar mehr Zeit, um eine noch bessere Qualitätssicherung einfließen zu lassen."#w1#

Frage: "Wie unterscheiden sich die technischen Herausforderungen von denen im Vorjahr?"
Lautner: "Uns erwarten noch mehr Dünenabschnitte als bei der vergangenen Dakar, und das zusätzlich zu den Abschnitten, die bereits damals auf großer Meereshöhe durch tiefen Sand führten. Diese Passagen schnell und ohne technische Probleme durchqueren zu können, war in der Vorbereitung unser Ziel. Bereits 2009 waren wir in diesem Bereich gut aufgestellt. Unser Auto ist vom Konzept her leichter als die anderer Topteams, da wir einen kleineren 2,5-Liter-TDI-Motor einsetzen. Auch das dürfte uns zugute kommen."

Frage: "Für den Titelverteidiger steigt der Druck. Was lässt Sie als Cheftechniker ruhig schlafen?"
Lautner: "Der Aspekt, dass wir die Rallye 2009 auch aufgrund unserer hohen Standfestigkeit gewonnen haben und die gestellten Herausforderungen meistern konnten. Dieses Jahr haben wir uns in Sachen Standfestigkeit mit kleinen Maßnahmen weiter verbessert. In Longruns haben wir längere Distanzen als die der Dakar ohne Probleme absolviert."

Frage: "Ein wichtiger Aspekt ist die Qualitätssicherung. Wie muss man sich die vorstellen?"
Lautner: "Das Schlagwort dazu lautet: 100 Prozent Kontrolle. Was vor Jahren noch Wunschdenken war, ist jetzt Realität. Alle funktionsrelevanten Komponenten des Race Touareg werden intensiv überprüft. Wir haben Verfahren entwickelt, um diese Bauteile auf Dauerhaltbarkeit abzutesten. Das heißt: Neben den reinen Eingangskontrollen von Zuliefererteilen und Eigenproduktionen führen wir umfangreiche Prüfstandstests durch."

Frage: "Wie wichtig ist die Erfahrung jedes einzelnen Teammitglieds?"
Lautner: "Wir haben dank der Erfahrungen der vergangenen Rallyeeinsätze stets dazugelernt und diese Aspekte in Checklisten und detaillierten Richtlinien für den Aufbau und die Wartung der Fahrzeuge umgesetzt. Dazu haben wir die Chefmechaniker mit ins Boot geholt und die Abläufe, die den erfahrenen Mechanikern bereits geläufig waren, präzise dokumentiert. So können wir auch neuen Kollegen, die zu der seit Jahren beständigen Truppe dazustoßen, fundierte Informationen bereitstellen."