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Die Dakar 2010: Zwischen Hitze und Kälte
In knapp zwei Wochen setzt sich der Rallye-Tross in Südamerika in Bewegung und stellt sich der ultimativen Herausforderung: der Rallye Dakar 2010
(Motorsport-Total.com) - Mehr Wüste, mehr Hitze, mehr Höhe - die Rallye Dakar ist nicht einfach nur ein automobiler Wettbewerb. Sie ist für die über 500 Teilnehmer das größte Abenteuer, das der Motorsport zu bieten hat. Und es ist geleitet von zwei Grundsätzen: Die nächste ist immer die härteste Dakar. Und: Erwarte das Unerwartete. Im Januar 2010 wird der Wüstenklassiker erneut Superlative setzen.

© Volkswagen
Volkswagen reist als Titelverteidiger nach Südamerika und will wieder siegen
Die zweite Durchquerung von Argentinien und Chile in der Dakar-Geschichte - von Ozean zu Ozean, zwei Andenüberquerungen im Schatten der Sechstausender sowie ein Herzstück in der erbarmungslosen Atacama-Wüste - schließt nahtlos an die begeisternde Premiere im Jahr 2009 an. Millionen von Zuschauern sorgten beim ersten Sieg eines Diesel-Automobils durch den Volkswagen Race Touareg für eine enthusiastische Kulisse.#w1#
Für die Dakar-Sieger 2009 steht täglich der Einsatz der Rallye-Fahrzeuge selbst sowie ein Marathon über 10.000 Kilometer Service-Route auf der Agenda - bei teils schwierigsten klimatischen Bedingungen. "Man kann die Dakar in die Schlagworte abwechslungsreich, anspruchsvoll und begeisternd fassen", so Vorjahres-Sieger Dirk von Zitzewitz. Der Norddeutsche feierte als Copilot zusammen mit Giniel de Villiers den Sieg.
"Abwechslungsreich, weil uns jeden Tag äußerst unterschiedliches Terrain erwartet. Anspruchsvoll, weil die Herausforderungen bei der Dakar traditionell von Jahr zu Jahr wachsen. Und begeisternd, weil wir in Argentinien und Chile wieder auf unglaublich große Gastfreundschaft und immensen Rallye-Enthusiasmus treffen werden."
Der Startschuss fällt in Argentinien
Ein sportliches Großereignis als Start in das Jubiläums-Jahr: Argentinien feiert im Jahr 2010 200 Jahre Unabhängigkeit. Die Rallye Dakar bildet mit dem zeremoniellen Start in der Hauptstadt Buenos Aires am 1. Januar den Auftakt zu den nationalen Feierlichkeiten. Auch das Nachbarland Chile, in dem sieben von 14 Etappen der Dakar ausgetragen werden, begeht einen runden Geburtstag: Vor 200 Jahren begann der Unabhängigkeits-Prozess des Staates im Südwesten Südamerikas.
Dass sich die Augen der Sportwelt im Januar 2010 dank der Dakar verstärkt auf die beiden Nationen richten, hat dabei Symbolcharakter, steht die Rallye Dakar doch wie kein zweites Motorsport-Ereignis für das Gefühl großer Freiheit, absoluter Ungebundenheit und ausgeprägter Autarkie. Von Buenos Aires über Córdoba und La Rioja nach Fiambalá - dort, wo die Rallye Dakar 2009 mit einer erbarmungslos harten Etappe vorentschieden wurde, findet die Ausgabe 2010 die Kulisse für ihren ersten Akt.
Dieser "Cujo" genannte Landstrich und die Gebirgszüge der Sierras Pampeanas - mit 500 Millionen Jahren erdgeschichtlich älter als die nahe gelegenen Anden - sind mit ihren legendären weißen Dünen und entlegenen Schluchten die erste Härteprüfung der Dakar. Córdoba mit seinem regen Nacht- und Kulturleben bildet am zweiten Rallye-Tag den Ausgangspunkt zu dieser Etappen-Trilogie, die mit der ersten Andenüberquerung über den San-Francisco-Pass und 4.726 Meter über Normalnull den ersten geografischen, aber auch sportlichen Höhepunkt liefert.
Malerische Kulissen und anspruchsvolle Passagen
Von Santiago kehrt der Rallye-Tross nach acht Tagen in Chile und der zweiten Andenüberquerung zum finalen Showdown, dem dritten Akt der Dakar, nach Argentinien zurück. Von San Juan mit dem wohl skurrilsten Wallfahrtsort der Welt, dem Vorort Valecito, in dem ein Pfarrer Sonntag für Sonntag um die 200 Autos und ihre Besitzer segnet, führt die Rallye-Route durch fruchtbare Landstriche nach San Rafael.

© Mitsubishi
Ein Hüpfer in Ehren: Die Dakar gilt als die härteste Rallye-Veranstaltung überhaupt Zoom
Die Weinstadt mit ihren baumgeschmückten Alleen ruht als Oase innerhalb eines eigenen Gewässersystems, das ein wahres Eldorado für Kanuten und Rafter bildet. Die legendäre Pampa ist Schauplatz der letzten beiden Tageswertungen der Dakar und das adrette und beschauliche Städtchen Santa Rosa die letzte Station, bevor nach schnellen Schotter-Abschnitten durch die pampine Weite das Rallye-Ziel Buenos Aires erreicht wird.
Das Herzstück der Rallye Dakar bilden die sieben Tageswertungen in Chile und die allgegenwärtige Atacama-Wüste. Die trockenste Gegend der Welt, 100 Mal trockener als das Death Valley, ist Schauplatz von nicht weniger als vier Etappen. Von Copiapó über Antofagasta nach Iquique und wieder zurück - der große Norden, eine Hochplateau-Zone mit der salpeterreichen Schutt- und Steinwüste, ist der technologisch und sportlich anspruchsvollste Part der Dakar.
Die Nomaden der Moderne
Iquique, nördlichster Punkt der Rallye, verdankt den Küstenkordilleren, die die Atacama-Wüste gegen Steigungsregen abschirmen, entgegen der Bedingungen im Landesinneren eine hohe Luftfeuchtigkeit und ein angenehmes Klima. Antofagasta, boomende und wichtigste Hafenstadt im Norden Chiles, ist Gastgeber des Ruhetags am 9. Januar, an dem keine Tageswertung ausgetragen wird. Entlang der Küste arbeitet sich der Dakar-Tross über das Seebad La Serena nach Santiago vor.
Hightech-Nomaden im Zeichen des Sports: Neben den fünf Race Touareg bewegt sich bei der Dakar täglich ein Tross von knapp 80 Personen und 23 Fahrzeugen durch Argentinien und Chile. An den 14 Tageszielen wird das Volkswagen Biwak täglich aufgebaut - um am Abend die fünf Rallye-Fahrzeuge akribisch zu warten. Für die Crew ist der Serviceplatz Arbeits- und Schlafort zugleich: Für jedes Teammitglied stehen ein Seesack mit Einmannzelt, Isomatte und Schlafsack für die Übernachtung bereit.
Eine mobile Küche und eigene Stromgeneratoren sorgen für eine von den örtlichen Gegebenheiten unabhängige Versorgung. Mensch und Material werden im Südsommer dabei auf das Äußerste beansprucht: Tagsüber stehen 40 Grad Celsius im Schatten ebenso auf dem Programm wie nachts in den Höhenlagen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Feuchte und trockene Luft wechseln sich ab - dennoch müssen die Techniker und Ingenieure sowie die Fahrer und Beifahrer der Race Touareg über die gesamte Distanz der Dakar die Konzentration wahren. Ein Teamarzt sorgt dabei für eine permanente medizinische Betreuung.

