Truck-Wertung: Alle jagen Kamaz
Nach dem Rückzug von Rekordsieger Wladimir Tschagin sind die Karten in der Truck-Wertung neu gemischt - Franz Echter rechnet sich Chancen auf den Dakar-Sieg aus
(Motorsport-Total.com) - Bei der Rallye Dakar stehen die Autos und Motorräder im Mittelpunkt, aber auch die Trucks kämpfen sich über Stock und Stein von Mar del Plata nach Lima. In den vergangenen drei Jahren saß der Sieger bei den LKWs immer hinter dem Steuer eines Kamaz. Es hat sich aber seit der letzten Ausgabe viel getan. Vorjahressieger Wladimir Tschagin, sowie Firdaus Kabirow sind 2012 nicht mehr mit dabei. Damit hinterlassen die beiden Dominatoren der vergangenen Jahre der Konkurrenz das Feld. Bei den Trucks sind auch Mannschaften aus Deutschland dabei. Allen voran Franz Echter, der sich Chancen auf das Podium ausrechnet.

© DPPI/ASO
Die Trucks von der Kamaz-Mannschaft zählen auch diesmal zu den Favoriten
Trotz der Rücktritte sind weiterhin die Russen die großen Favoriten. 2011 hat Kamaz den zehnten Sieg gefeiert und Tschagin seinen siebten. Auf den ersten vier Plätzen war das russische Fabrikat zu finden, das zwölf der 13 Etappen gewonnen hat. Rekordsieger Tschagin ist dennoch in Südamerika dabei. Von nun an ist er Teammanager und kümmert sich um den Nachwuchs. Eduard Nikolaew wird dabei zu beobachten sein.
Der 27-Jährige verfügt über viel Erfahrung, denn er war vier Jahre lang Beifahrer und hat im Jahr 2010 an der Seite von Tschagin gewonnen. Im Vorjahr wurde er Dritter. Zu den Kamaz-Nachwuchsfahrern zählt auch Ayrat Mardeew. Bei der letzten Ausgabe war Echter als Fünfter der erste Kamaz-Verfolger. Wären die Russen nicht dabei gewesen, so hätte der Sieg auch nach Deutschland gehen können. Das Resultat vor zwölf Monaten hat untermauert, dass mit dem MAN-Fahrer zu rechnen sein wird.
Die weiteren Piloten aus Deutschland fahren ebenfalls mit MAN-Trucks. Mathias Behringer fährt den Service-LKW für Mathias Kahle. Thomas Wallenwein und Klaus Bäuerle unterstützen das X-raid-Team. In erster Linie müssen die beiden die MINI All4Racing, sowie die BMW-Piloten unterstützen, die heiße Anwärter auf den Gesamtsieg in der Autoklasse sind.
Bei den Trucks zählt Ales Loprais zu den Geheimfavoriten. Der Tscheche konnte im Vorjahr eine Etappe gewinnen und die Siegesserie von Kamaz unterbrechen. Er hatte 2011 allerdings Pech, da er durch einen Turboschaden vorzeitig aufgeben musste. Dafür besiegte Loprais mit seinem Tatra die Kamaz-Truppe bei der diesjährigen Silk-Way-Rallye.
Auch eine Mannschaft aus den Niederlanden will diesmal kräftig vorne mitmischen. Gerard de Rooy schickt gleich fünf Iveco-Teams durch Südamerika. In einem LKW wird er selbst am Steuer sitzen. Das weitere Fahreraufgebot der Holländer kann sich ebenfalls sehen lassen. Darunter ist Hans Stacey, der 2007 gewinnen konnte und somit der letzte Sieger vor der Kamaz-Serie ist. Dazu kommt noch Massimo "Miki" Biasion, der Rallye-Weltmeister der Jahre 1988 und 1989.
Die Trucks gehen traditionell als letzte Teilnehmer auf die Strecken und kommen somit auch immer spät abends im Biwak an.

