• 27.12.2011 16:05

Schünemann: "Wollen die Buggy-Wertung gewinnen"

Matthias Kahle und Thomas M. Schünemann peilen bei der Dakar den dritten Buggy-Sieg in Folge an - Der Navigator im Interview über die neuen Herausforderungen

(Motorsport-Total.com) - In fünf Tagen fällt der Startschuss zur Rallye Dakar, für die Teilnehmer beginnt die Reise nach Südamerika aber schon jetzt. Kurz vor dem Abflug von Hamburg nach Buenos Aires spricht Thomas M. Schünemann, Navigator im SMG-Diesel-Buggy des HS RallyeTeams, über seine Ziele für die Dakar, die neuen Strecken in Peru und über die Zusammenarbeit mit Matthias Kahle.

Titel-Bild zur News: Thomas M. Schünemann

Thomas M. Schünemann navigiert den SMG Buggy durch Südamerika

Frage: "Thomas, das HS RallyeTeam war mit Gesamtrang zehn die Überraschungsmannschaft der vergangenen Rallye Dakar. Könnt ihr dieses Resultat überhaupt noch verbessern?"
Thomas M. Schünemann: "Definitiv, ja. Wir haben unseren SMG-Buggy dieses Jahr intensiv überarbeitet. Bremse, Motorleistung, Federung, Traktion - in all diesen Bereichen haben wir den Buggy im Vergleich zur letzten Dakar verbessert. Das sollte uns ein gutes Stück näher an die Spitze heranbringen. Im Januar 2011 waren wir eine der großen Überraschungen, jetzt wollen wir beweisen, dass wir kein One-Hit-Wonder sind. Wir wollen noch besser abschneiden als vor einem Jahr und zum dritten Mal in Folge die Buggy-Wertung gewinnen."

Frage: "Die Dakar steuert 2012 erstmals Peru an. Wie gefällt dir das neue Konzept?"
Schünemann: "Ich bin immer ein Freund von neuen Herausforderungen, deswegen freue ich mich ganz besonders auf die letzten vier Dakar-Tage in Peru. Im Vorfeld erhalten wir vom Veranstalter sehr wenige Informationen über die Route. Die Bordbücher mit der genauen Streckenführung werden ja immer erst am Abend vor der jeweiligen Etappe herausgegeben. Ich weiß bisher nur, dass uns viel Sand und Dünen erwarten. Aber das erhöht den Reiz noch mehr - wir lassen es einfach auf uns zukommen."

Frage: "Kommen wir zu den bekannten Strecken in Argentinien und Chile. Welche Etappen sind in deinen Augen die schwierigsten?"
Schünemann: "Ich persönliche habe sehr großen Respekt vor den weißen Dünen von Fiambala, die am fünften Tag gefahren werden. Die Speziale ist mit 177 Kilometern zwar relativ kurz, aber vom Gelände her schwieriger zu befahren als die Atacama-Wüste. In den Dünen der Atacama haben wir in den vergangenen Jahren immer sehr, sehr gut ausgesehen und viele Plätze gewonnen. Fiambala hingegen ist für uns so etwas wie ein rotes Tuch. Wenn wir in den letzten Jahren Probleme hatten, dann war es immer dort. Das soll sich jetzt natürlich ändern."

Frage: "Bei der Dakar verbringen Matthias und du zwei Wochen am Stück auf engstem Raum. Kommt es da auch mal zu Spannungen zwischen Euch?"
Schünemann: "Da muss ich euch leider enttäuschen. Wir teilen uns seit sieben Jahren das Cockpit, haben 50.000 Kilometer Seite an Seite zurückgelegt und zwischen uns gab es noch nie ein lautes oder böses Wort. Wir sind über die Jahre gute Freunde geworden und ich denke, dass wir uns als Team sehr gut ergänzen. Meiner Meinung nach kann man eine Dakar nicht mit jemandem bestreiten, mit dem man sich nicht sehr gut versteht. Ich kann mir keinen besseren Fahrer vorstellen als Matthias."