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"Siegchance offensichtlich vorbei": Carlos Sainz spricht über Überschlag
Mit einem stark beschädigten Ford Raptor schafft es Carlos Sainz ins Bischa-Biwak - Der Titelverteidiger spricht über seine Enttäuschung - Siegchance schon vorbei
(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz hat die 48-Stunden-Etappe schließlich gemeistert und es zurück ins Biwak nach Bischa geschafft. Der Spanier hat sich am Montag im ersten Teil des 48h Chrono überschlagen und dabei seinen M-Sport Ford Raptor stark beschädigt.

© DPPI / Red Bull Content Pool
Carlos Sainz hat es mit dem stark beschädigten Ford ins Biwak geschafft Zoom
Passiert ist dieser Unfall bei Kilometer 327. Über eine Düne hat sich das Auto vorwärts überschlagen und ist auf dem Dach liegengeblieben. Sainz und Beifahrer Lucas Cruz konnten unverletzt aus dem Wrack krabbeln.
Sie warteten auf ihre Teamkollegen Mitchell Guthrie und Kellon Walch. Zu viert konnten sie den Ford mit einem Abschleppseil, das an beiden Autos angehängt wurde, wieder auf die Räder stellen. Sainz und Cruz setzten die Fahrt mit dem stark ramponierten Auto fort.
"Es war eine komplizierte Etappe", seufzt Sainz. "Nachdem wir uns über eine Abrisskante einer Düne überschlagen hatten, konnten wir mit Hilfe unserer Teamkollegen weiterfahren. Aber dann hatten wir weitere Schwierigkeiten."
"Das Auto überhitzte, wir konnten durch die gebrochene Scheibe kaum sehen. Dazu gab es Reifenschäden. Der Tag wurde immer schlimmer." Beim Überschlag und der Bergeaktion gingen rund 25 Minuten verloren.
Mit den weiteren Problemen summierte sich der Zeitverlust am Sonntag auf rund 50 Minuten. Trotzdem erreichte Sainz das Zeltlager E. Dort übernachteten auch die weiteren Ford-Fahrer Guthrie, Mattias Ekström und Nani Roma.
Ohne Ersatzteilen aus dem Assistenztruck konnte nicht viel repariert werden. Am Montag absolvierte Sainz die restlichen etwas mehr als 360 Wertungskilometer. Schließlich wurde sein Zeitverlust deutlich. Eineinhalb Stunden fehlen auf die Spitze.
Als Sainz schließlich den Bereich von M-Sport im Bischa-Biwak erreichte, fehlten an allen vier Ecken die Verkleidungsteile. Die Mechaniker standen vor viel Arbeit. "Die Zusammenfassung ist, dass alles schiefgegangen ist", sagt der Vorjahressieger.
"Gestern hatten wir den Unfall und haben viel Zeit verloren. Dann haben wir uns verfahren. Heute Morgen hatten wir einen weiteren Reifenschaden, dann haben wir an einer Stelle nicht den richtigen Weg gefunden."
"Es waren zwei Tage zum Vergessen. Zwei schwierige Tage, die schwer zu akzeptieren sind, denn es passierte gleich zu Beginn des Rennens. Aber so ist es und wir müssen jetzt nach vorne blicken. Wir müssen versuchen, dem Team zu helfen und so viel wie möglich zu lernen."
"Das Rennen ist noch sehr lang. Meine Siegchancen sind offensichtlich vorbei, aber wie gesagt, wenn ich dem Team helfen kann, dann umso besser." Der Ford Raptor ist so wie der Dacia Sandrider ein komplett neues Auto in der Ultimate-Klasse.
Ford nur noch mit zwei Autos im Spitzenfeld
Ford hat nur noch zwei Autos im Spitzenfeld. Ekström ist nach zwei Etappen im Gesamtergebnis Fünfter und hat lediglich 13 Minuten Rückstand. Guthrie ist mit 23 Minuten Rückstand Achter. Offen ist, ob Roma das Rennen fortsetzen kann.
Denn der zweimalige Dakar-Sieger stand am Montag bei Kilometer 766 mit Motorproblemen. Roma wurde vom Assistenztruck abgeschleppt. Der Spanier hatte schon nach der ersten Etappe von Überhitzungsproblemen beim neuen Ford Raptor berichtet.

© Kin Marcin / Red Bull Content Pool
Carlos Sainz raste ohne Verkleidung weiter durch die Wüste Zoom
"Wir wussten", sagt Sainz über das Gesamtbild, "dass diese 48-Stunden-Etappe entscheidend sein würde. Für uns war das auch der Fall, aber auch für andere Leute. Aber so ist es eben. Diesmal hat es uns getroffen. Es war ein sehr schwieriger Auftakt in die Rallye."
Kann Sainz die Rallye mit einem reparierten Raptor fortsetzen, wird es in erster Linie darum gehen, Erfahrungen mit dem neuen Auto zu sammeln. Wird er es auf einzelne Tagessiege anlegen, da er nichts mehr zu verlieren hat?
"Ich muss mich zuerst erholen, emotional und körperlich", antwortet Sainz auf diese Frage. Denn er wirkte im Biwak sichtlich enttäuscht. "Ich versuche dem Team zu helfen. Wenn ich eine Etappe gewinne, wäre es gut. Mein Rücken schmerzt etwas, aber ich glaube nicht, dass etwas passiert ist. Es war ein harter Aufprall."



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