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Rallye Dakar 2023: Zahlreiche Strafen in Etappe 1, Ricky Brabec neu auf Platz 1

Daniel Sanders und weitere Topfahrer werden nach der ersten Etappe bestraft - Ricky Brabec neuer Spitzenreiter - Matthias Walkner schildert Situation von Sunderland

(Motorsport-Total.com) - Schwarzer Tag für das GasGas-Team in der ersten richtig langen Etappe der Rallye Dakar 2023 in Saudi-Arabien. Titelverteidiger Sam Sunderland stürzte nach 52 Kilometern und musste per Helikopter ins Krankenhaus gebracht werden. Dafür sicherte sich sein Teamkollege Daniel Sanders zunächst den Tagessieg.

Titel-Bild zur News: Ricky Brabec

Nach Strafen erbte Ricky Brabec den Tagessieg und die Gesamtführung Zoom

Aber die Freude über diesen Erfolg währte nicht lange. Stunden nachdem die erste Etappe zu Ende gegangen war, wurden von der Rennleitung einige Strafen verteilt. Es betraf auch Spitzenfahrer, wodurch sich das Klassement komplett änderte.

Weil sie zu schnell in einer neutralisierten Zone gefahren waren, erhielten Sanders und Pablo Quintanilla (Honda) zwei Strafminuten. Joan Barreda (Honda) fasste für das gleiche Vergehen eine Strafminute aus. Dadurch verlor Sanders den Tagessieg und die Führung der Gesamtwertung.

Den Tagessieg erbte Ricky Brabec (Honda), der ursprünglich den dritten Platz belegt hatte. Kevin Benavides (KTM) rückte auf Rang zwei nach vor und Mason Klein (KTM) auf Position drei. Auch auf die Gesamtwertung hatten die Strafen wesentliche Auswirkungen.

Brabec erbte auch die Führung in diesem Klassement. Das KTM-Duo Kevin Benavides und Toby Price ist nur wenige Sekunden dahinter Zweiter und Dritter. Die ersten acht Fahrer befinden sich nach dem Prolog und der ersten Etappe innerhalb von fünf Minuten.

Walkner schildert Unfall von Sunderland

Überschattet wurde der Neujahrstag von einem schweren Sturz des Vorjahressiegers. Sunderland stürzte schon nach 52 Kilometern. Matthias Walkner, der zwei Minuten hinter Sunderland gestartet war, kam als Erster bei der Unfallstelle an.

"Es ist am Anfang schnell dahingegangen, eine relativ sandige Piste, es war echt lässig zu fahren", schildert Walkner den Tag in seinem Blog bei Red Bull. "Dann sind wir in ein Flussbett rein, wo im Sand richtig fiese große Steine gelegen sind, die wir nicht gesehen haben."

"Und nur zehn Kilometer später finde ich Sam am Boden. Er ist einer meiner besten Buddys und ein Teamkollege. Das war sehr traurig für mich anzuschauen. Es ist echt schlimm, wenn man sich das ganze Jahr vorbereitet und dann ist alles nach 60 Kilometern vorbei."

Sam Sunderland, Matthias Walkner

Sam Sunderland und Matthias Walkner kurz vor Etappenstart Zoom

Walkner hat so eine Situation auch schon selbst erlebt. Im Jahr 2016 ist er bei der Dakar in Südamerika während der siebten Etappe gestürzt. Dabei hatte er sich einen Oberschenkel gebrochen. Damals halfen ihm Kollegen, bis das Ärzteteam mit dem Helikopter vor Ort war.

Deshalb blieb der Salzburger auch an der Seite von Sunderland, bis die Hilfskräfte zur Stelle waren. Laut ersten Informationen aus dem Biwak hat sich der Brite ein Schulterblatt gebrochen und eine Gehirnerschütterung zugezogen.

Walkner fährt weiter und verliert Zeit

Walkner setzte sein Rennen fort, nachdem der Notfall-Helikopter an der Unfallstelle gelandet war. "Es war dann für mich super schwierig, wieder ins Rennen zurückzufinden, weil natürlich diese Eindrücke schon mitfahren."

"Ich bin im Feld der Topfahrer gestartet, dann durch die Erste-Hilfe-Leistung und die Wartezeit auf den Hubschrauber an die 15 Minuten zurückgefallen, und musste dann den ganzen Tag alleine und ohne Referenz zu den anderen Topfahrern bewältigen."

"Es war recht schwer einzuschätzen, wo ich mit meinem Tempo liege. Ich war eigentlich den ganzen Tag auf mich selbst gestellt. Ich habe versucht zwar eine gute Pace zu fahren, aber nicht übertrieben viel zu riskieren."

Matthias Walkner

Nach der ersten Etappe fehlen dem Österreicher fast 18 Minuten Zoom

Im Gesamtergebnis wurde Walkner nach dem Prolog und der ersten Etappe mit 17:52 Minuten Rückstand auf dem 21. Platz geführt. Er bekam für seine Hilfeleistung eine Zeitgutschrift und hat als Zehnter nur noch fünfeinhalb Minuten Rückstand.

"Ich muss sagen: Es war heute extrem", beschreibt er die Verhältnisse. "Ich bin in den letzten Wochen wirklich viel Motorrad gefahren, aber mit den argen Temperaturen war der lange Tag viel anstrengender als ich mir das vorgestellt hatte. Ich bin jetzt einfach müde, aber es soll ja eh zwicken, weh tun und zach sein."

Morgen geht es weiter ins Landesinnere nach Al'Ula. Die zweite Etappe beträgt 590 Kilometer, wobei der gezeitete Abschnitt 431 Kilometer umfasst. Es geht durch Canyons, aber die ersten Dünen werden diesen Tag entscheiden.

Ergebnis der 1. Etappe (Top 10):
01. Ricky Brabec (Honda) - 3:31:10 Stunden
02. Kevin Benavides (Honda) +0:44 Minuten
03. Mason Klein (KTM) +0:44
04. Joan Barreda (Honda) +1:10
05. Toby Price (KTM) +1:49
06. Daniel Sanders (GasGas) +1:50
07. Pablo Quintanilla (Honda) +1:57
08. Skyler Howes (Husqvarna) +3:07
09. Adrien van Beveren (Honda) +3:47
10. Matthias Walkner (KTM) +5:41

Gesamtwertung nach der 1. von 14 Etappen (Top 10):
01. Ricky Brabec (Honda) - 4:14:10 Stunden
02. Kevin Benavides (KTM) +0:19 Minuten
03. Toby Price (KTM) +0:39
04. Joan Barreda (Honda) +0:45
05. Daniel Sanders (GasGas) +0:45
06. Mason Klein (KTM) +1:14
07. Pablo Quintanilla (Honda) +2:07
08. Adrien van Beveren (Honda) +4:17
09. Skyler Howes (Husqvarna) +5:12
10. Matthias Walkner (KTM)) +5:26

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