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Peterhansels Überschlag kurz vor dem Tagessieg
Stéphane Peterhansel war in der fünften Etappe schnell unterwegs, beschädigte sein Auto dann aber stark - Mitsubishi fehlte diesmal das Glück
(Motorsport-Total.com) - Auf der bei Weitem anspruchsvollsten Etappe der bisherigen Rallye Dakar 2009 konnte der neue Mitsubishi Racing Lancer sein ganzes Potenzial beweisen: Der neunfache Dakar-Champion und Titelverteidiger Stéphane Peterhansel und sein Beifahrer Jean-Paul Cottret lagen bei allen Zwischenzeiten weit vorn, meist auf Platz zwei, zweimal sogar in Führung. Auch 30 Kilometer vor dem Ziel wurden die beiden Franzosen noch mit der Bestzeit gestoppt.

© Mitsubishi
Stéphane Peterhansel war schnell unterwegs, überschlug sich dann aber
Bis zum Ziel fielen sie aber wegen eines Überschlags, bei dem das Auto stark beschädigt wurde, auf Platz fünf zurück. Weil sie sich zusätzlich noch eine Strafzeit einhandelten, rutschten Peterhansel/Cottret in der Gesamtwertung auf Rang sechs ab. Ihre Mitstreiter vom Mitsubishi-Team, Luc Alphand/Gilles Picard und Nani Roma/Lucas Cruz, belegten im Tagesklassement die Plätze sieben und acht. Insgesamt ist Roma als bester Mitsubishi-Pilot nun Fünfter, Alphand weiter Achter.#w1#
Auf dem 506 Wertungskilometer langen Teilstück von Neuquen nach San Rafael am Fuße der Anden entlang wartete auf die Akteure - neben kräftezehrenden Höhenlagen von bis zu 2.300 Metern und einer kniffeligen Navigation - ein bunter Mix aus verschiedensten Untergründen, darunter auch die ersten Dünenfelder. Und ausgerechnet in einem solchen Sandmeer - normalerweise bevorzugtes Terrain des 43-Jährigen - ließ Peterhansel die Minuten liegen, die den zum Greifen nahen Tagessieg kosteten.
Die Tücken des Kamelgrases
Beim Schwungholen für eine Dünenauffahrt traf er mit hoher Geschwindigkeit einen Kamelgras-Hügel. Sein Auto rollte sich über die Front ab, kam aber wieder auf den Rädern zum Stehen. Bei dem Zwischenfall beschädigte er jedoch den Kühler des Turbodieselmotors und musste im weiteren Verlauf auf dem Weg ins Etappenziel fremde Hilfe in Anspruch nehmen, was ihm 15 Strafminuten einbrachte. Die Mechaniker versuchen nun, den beschädigten Geländewagen-Protoyp rechtzeitig für die morgige Prüfungen herzurichten.
Wie Peterhansel profitierte Luc Alphand von den Stärken des neuen Racing Lancer im schwierigen Terrain, allerdings wurde auch er eingebremst: Ein Reifenschaden und ein Navigationsfehler kosteten ihn Zeit. Nani Roma musste ebenfalls einmal außerplanmäßig stoppen.
"Ich dachte, dass heute die richtige Rallye Dakar beginnt und ich sollte Recht behalten. Aber leider war das Glück am Nachmittag nicht auf unserer Seite", erklärte Teamchef Dominique Serieys. Stéphane hat sich im Kamelgras zwischen den Dünen überschlagen und hat das Auto beschädigt. Falls nötig, werden wir die ganze Nacht arbeiten, damit er wieder starten kann. Luc und Nani hatten Reifenschäden, liegen aber noch auf guten Positionen."
"Wir fuhren eine Sanddüne hinunter und haben uns dem Fuß einer weiteren Düne genähert, als der Mitsubishi einen Busch Kamelgras traf und sich überschlug", berichtete Pechvogel Peterhansel. "Beim Aufschlag wurden die Karrosserie und der Radiator beschädigt, dadurch stieg die Temperatur im Motor. Ich hoffe jetzt, dass die Mechaniker das reparieren können."
"Ein sehr, sehr schwieriger Tag", bilanzierte auch Alphand. "Viele Teilnehmer hatten große Probleme. Die Etappe war so lang und man fuhr oft neben der Piste durch Wadis und Flussbetten. Bis zur ersten Zeitkontrolle war es okay, aber dann wurde es zum Albtraum. Wir sind beinahe steckengeblieben. Gras zwischen Sand, das ist sehr schwierig. Zudem braucht man eine gute Technik, um die Dünen zu befahren." Und Roma ergänzte: "Es war nicht einfach. Aber das Wichtigste ist, dass wir noch dabei und in Ordnung sind."

