• 08.01.2009 11:25

VW: Doppelter Tagessieg, aber Führung dahin

VW-Stimmen zur fünften Etappe: Giniel de Villiers und Dieter Depping waren die Schnellsten, doch Carlos Sainz ist nach einem Überschlag nur noch Gesamtdritter

(Motorsport-Total.com) - Doppelerfolg für Volkswagen, Rückschlag für Carlos Sainz: Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz erzielten den Tagessieg auf der fünften Etappe der Rallye Dakar von Neuquén nach San Rafaël vor ihren Teamkollegen Dieter Depping/Timo Gottschalk. Damit verbesserte sich de Villiers in der Gesamtwertung des legendären Motorsport-Marathons um eine Position. Als neuer Zweiter mit 2:24 Minuten Rückstand auf die neuen Spitzenreiter Nasser Al-Attiyah/Tina Thörner (X-raid BMW) ist der Südafrikaner derzeit Bestplatzierter der vier Volkswagen Werkspiloten im Feld.

Titel-Bild zur News: Giniel de Villiers

Giniel de Villiers holte den Tagessieg und ist nun neuer Gesamtzweiter

Dieter Depping/Timo Gottschalk führten die Etappe mehrere hundert Kilometer lang an. Die Strecke stieg stellenweise von 400 bis auf 2.300 Höhenmeter an und zeichnete sich durch häufige Wechsel von gut sichtbaren Pfaden und großen Offroad-Anteilen ebenso aus wie durch einen etwa 20 Kilometer langen Schlussabschnitt durch schwierige Sanddünen. Das deutsche Duo Depping/Gottschalk erreichte mit dem zweiten Tagesrang seine bisherige Bestleistung bei dem Marathon-Rallye-Klassiker.#w1#

Auch Mark Miller/Ralph Pitchford hatten Grund zur Zufriedenheit: Sie zogen auf der turbulenten, 506 Kilometer langen Prüfung als Tagessechste in der Gesamtwertung an den Mitsubishi-Pilot Nani Roma und Stéphane Peterhansel vorbei und sind neue Vierte. Unterdessen mussten Carlos Sainz/Michel Périn einen Rückschlag hinnehmen: Nach drei Tagen in Führung beendeten sie die Tagesetappe trotz eines Überschlags kurz vor Ende der Etappe mit 15:42 Minuten Rückstand als Neunte. In der Gesamtwertung fiel der zweimalige Rallye-Weltmeister auf Rang drei zurück, er hat nun 6:33 Minuten Rückstand auf den Spitzenreiter.

Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor): "Das war ein wirklich ereignisreicher Tag mit einem guten Ende für Volkswagen. Die gute Nachricht zu der schlechten ist, dass Carlos Sainz und Michel Périn nach einem Überschlag, bei dem beiden nichts passiert ist, das Auto schnell wieder auf die Räder gestellt haben, der Race Touareg ein robustes Auto ist und dass sich die beiden ohne großen Zeitverlust ins Ziel gekämpft haben. Wir haben jetzt eine Nachtschicht vor uns, um den Race Touareg wieder bestmöglich vorzubereiten, aber auch noch alle Trümpfe in der Hand. Die Leistung von Giniel de Villiers und Dieter Depping in zwei weiteren Race Touareg hat mich sehr gefreut, weil es zeigt, dass wir auch unter härtesten Bedingungen mehr als konkurrenzfähig sind."

Carlos Sainz "Die Etappe begann gut für uns. Leider haben wir zur Mitte der Wertungsprüfung einen Stein unglücklich getroffen. Dadurch ist die Servolenkung ausgefallen. Damit sind wir 200 Kilometer gefahren, ehe wir auf den Dünenabschnitt trafen. Ohne Servolenkung mussten wir eine andere Linie wählen - das hat zu einem Überschlag geführt. Leider haben meine Mechaniker jetzt eine Menge Arbeit vor sich, aber wir wissen auch, dass angesichts von etwas mehr als sechs Minuten Rückstand noch alles möglich ist."

Giniel de Villiers: "Insgesamt ein erfolgreicher Tag, der sogar noch besser hätte laufen können. Zu Beginn haben wir es eher ruhig angehen lassen, um dann gegen Ende immer mehr zu attackieren. Diese Taktik hat sich ausgezahlt, doch leider haben wir uns auch einen Felgenschaden eingefangen, als wir einen im Sand versteckten Stein erwischten. Das hat uns etwas Zeit gekostet. Unser erster Etappensieg freut uns sehr, besonders, weil es die bislang schwerste Etappe bei dieser 'Dakar' war."

Dieter Depping: "Ein verrückter Tag, der so ziemlich alles an Bedingungen geboten hat, was eine 'Dakar' ausmacht. Neben schnellen Abschnitten gab es auch hohe Dünen, die ich in dieser Form noch nie befahren habe. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob wir dort die richtige Linie gewählt hatten. Aber so muss es gewesen sein - denn Rang zwei war das Ergebnis. Und damit sind wir mehr als zufrieden."

Mark Miller: "Heute hatten wir einige Aha-Erlebnisse. Die Etappe verlief eigentlich reibungslos, bis wir hinter Luc Alphand fuhren, der uns trotz betätigten Sentinels nicht vorbeigelassen hat. Durch einen Reifenschaden, bei dem auch die Felge in Mitleidenschaft gezogen wurde, haben wir mehr als die üblichen zwei Minuten verloren, weil das Rad verklemmt war. Dennoch: Mit dem Resultat können wir am Ende sehr zufrieden sein."