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Kahle/Schünemann überraschen mit Top-10-Platz
Während einige Favoriten strauchelten, sorgte Matthias Kahle auf der sechsten Etappe mit dem neunten Platz für eine Überraschung
(Motorsport-Total.com) - Freud und Leid liegen bei der Dakar so dicht beisammen: Auf der sechsten Prüfung avancierten Matthias Kahle und Thomas Schünemann mit Platz neun sensationell zur Überraschung des Tages. Weniger als 24 Stunden vorher hatten sie noch mit gebrochener Spurstange in der Prüfung festgesteckt.

© HS
Der Deutsche Matthias Kahle kratzt in der Gesamtwertung bereits an den Top 20
Die sechste Prüfung der Dakar wurde zwar verkürzt, dafür hatte es der Wertungsabschnitt von San Rafaël nach Mendoza mehr als in sich. Während in den argentinischen Dünen gleich mehrere Favoriten strauchelten, schlug die große Stunde von Kahle/Schünemann. Die Piloten des HS-Teams fuhren auf der Etappe die neuntschnellste Zeit und waren in ihrem Buggy erneut das zweitbeste Team mit Zweiradantrieb - diesmal allerdings nur mit hauchdünnem Rückstand von 24 Sekunden auf den Hummer H3 von Robbie Gordon.#w1#
In der Gesamtwertung schnuppern die beiden Deutschen damit bereits an den Top 20. Nach der Teilneutralisierung der fünften Etappe und der Disqualifikation von Nasser Al-Attiyah ist der Buggy mittlerweile auf Position 21 vorgerückt. Mit solch einem Ergebnis hätten Kahle und Schünemann nach den Problemen auf der fünften Wertungsprüfung wohl selbst am wenigsten gerechnet.
Was war passiert? Auf den äußerst schwierigen 35 Kilometern vor dem Ziel der Prüfung trafen Kahle und Schünemann einen Stein. Dabei beschädigten sie die Frontpartie ihres Buggys so stark, dass eine Weiterfahrt unmöglich war. Zeitgleich strandete der Racetruck des HS-Teams etwa sechs Kilometer entfernt mit einem Kabelbruch. Nach der Reparatur des LKW flickten sie auch den Buggy notdürftig, um sich überhaupt noch ins Biwak zu retten. Zu guter Letzt entdeckte Kahle und Schünemann auf dem Weg ins Biwak einen leicht verletzten und unterkühlten Motorradfahrer am Straßenrand. Bei schwieriger Wetterlage stoppten die beiden Deutschen und warteten zusammen mit dem Biker auf medizinische Versorgung.
Im Biwak angekommen, wartete auf das Team der nächste Kampf gegen die Uhr: "Wir haben über Nacht alles gewechselt", berichtet Logistikmanager Frank Färber. "Die komplette Frontpartie war verbogen. Aufhängung, Spurstange, Nase sind neu, wir haben sogar den Rahmen hergerichtet. Nur eines haben wir nicht geschafft: zu schlafen."
Während die Mechaniker den Lohn für ihre Mühe mit dem hervorragenden neunten Platz ernteten, erlebte der MAN-Racetruck von Mathias Behringer, Siegfried Schadl und Hugo Kupper einen weiteren schwierigen Tag. Bis zum späten Abend war der T4 nicht im Ziel der Etappe eingetroffen - wie schon am Vortag ist die Weiterfahrt des deutsch-niederländischen Trios ungewiss.

