• 09.01.2009 14:09

VW: "Wir haben noch nichts gewonnen"

Volkswagen hat den ersten Sieg eines Dieselfahrzeugs bei der Dakar fest im Visier - Kris Nissen zieht eine zufriedene Zwischenbilanz

(Motorsport-Total.com/sid) - Eine dreifache Führung vor dem Ruhetag - das große Ziel, mit dem ersten Dieselsieg Geschichte zu schreiben, hat Volkswagen zur Halbzeit der Rallye Dakar unverändert fest im Visier. "Wir sind sehr zufrieden, bisher läuft fast alles nach Plan", sagt VW-Sportchef Kris Nissen, doch der Däne weiß auch: "Die schwersten Etappen kommen noch. Wir haben noch gar nichts gewonnen und müssen weiterhin konzentriert bleiben und hart arbeiten."

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Volkswagen befindet sich zu Halbzeit der Rallye Dakar 2009 genau auf Kurs

Mit seinem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz startete der Südafrikaner Giniel de Villiers im Race Touareg 2 als Spitzenreiter in die siebte von 14 Etappen, der zweimalige Weltmeister Carlos Sainz mit Co-Pilot Michel Perin sowie Mark Miller/Ralph Pitchford folgen auf den Gesamtplätzen zwei und drei.#w1#

"Das ist ein schönes Zwischenergebnis, mehr nicht", sagt von Zitzewitz. "Während man sich früher bei der Rallye Dakar von Etappe zu Etappe eingewöhnen konnte, sind wir hier in Südamerika vom ersten Tag komplett gefordert. Schon die erste Woche ist ungewöhnlich hart - und es wird noch härter."

Südamerika statt Afrika - der Wechsel des Kontinents hat am Charakter der legendären Rallye Dakar nichts geändert. Sie ist unerbittlich, gnadenlos hart, extrem. Das haben die meisten der 530 gestarteten Teilnehmer bereits erfahren müssen.

Auch im prestigeträchtigen Duell der Hersteller zwischen VW, Mitsubishi und dem X-raid-Team hat die Dakar ihre Spuren hinterlassen. Mitsubishi verlor gleich beim Start den ersten der vier neuen Racing Lancer mit Hiroshi Mauoka durch einen Defekt am neuen Dieselmotor.


Fotos: Rallye Dakar


Auf der sechsten Etappe kam das Aus für Ex-Skistar Luc Alphand, weil Beifahrer Gilles Picard erschöpft kollabierte, nachdem Alphand den Mitsubishi in einem Sumpfloch versenkt hatte. Auch dem neunmaligen Dakar-Sieger Stephane Peterhansel half all seine Erfahrung nicht, als er sich auf der fünften Etappe - ebenso wie VW-Star Sainz - vehement überschlug. Teamkollege Nani Roma und Peterhansel sind auf den Plätzen vier und fünf das Verfolgerduo des führenden VW-Trios, wenn auch schon mit einer halben Stunde Rückstand.

Einen Schock musste das Team von Sven Quandt hinnehmen. Wegen Motorproblemen kürzte Nasser Al-Attiyah am Donnerstag die Strecke ab und ließ dabei mehrere Kontrollpunkte aus, was zum Ausschluss führte. Dabei hatte der 38-Jährige, 2004 Olympiavierter im Tontaubenschießen, am Mittwoch nach seinem Auftakterfolg zum zweiten Mal die Führung erobert und sich als härtester Widersacher der Wolfsburger erwiesen.

Bei VW konzentriert sich das Pech bisher auf Dieter Depping und Timo Gottschalk. Das Duo fiel durch Defekte zweimal weit zurück, hat auf Rang elf schon mehr als vier Stunden Rückstand.