• 16.01.2010 12:59

  • von Britta Weddige

Finales Duell: Volle Attacke von Sainz und Al-Attiyah

Spannender war die letzte Etappe einer Dakar selten: Die Entscheidung fällt auf den letzten 200 Kilometern - Keine Stallorder bei Volkswagen

(Motorsport-Total.com) - Fast 9.000 Kilometer liegen hinter den Teilnehmern der Rallye Dakar - doch der Kampf um den Gesamtsieg ist offen wie am Starttag vor zwei Wochen. Spitzenreiter Carlos Sainz und seinen Verfolger Nasser Al-Attiyah trennen gerade einmal 2:48 Minuten. Die Entscheidung, welcher der beiden Volkswagen-Piloten sich am Ende den Gesamtsieg holt, fällt auf der letzten, 206 Kilometer langen Wertungsprüfung zwischen Santa Rosa und Buenos Aires.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz will sich seinen ersten Sieg bei der Rallye Dakar sichern

Eigentlich könnte man bei Volkswagen auf Nummer sicher gehen. Den Dreifachsieg (Mark Miller ist Gesamtdritter hinter Sainz und Al-Attiyah) können sich die Wolfsburger nur noch selbst nehmen - durch einen oder mehrere Ausfälle kurz vor dem Ziel. Es wäre also durchaus verständlich, wenn Motorsportchef Kris Nissen den Auftrag geben würde, nicht mehr zu attackieren, nichts mehr zu riskieren und die Autos sicher ins Ziel zu bringen.#w1#

Doch das wird Nissen nicht tun: Er lässt seine beiden Favoriten noch einmal von der Leine. "Ich denke, die Dakar-Fans dürfen sich auf ein extrem spannendes Finale freuen. Bei uns wird es keine Stallorder geben, denn Volkswagen-Motorsport ist ein sportliches Team", betont der Däne. "Außerdem ist der Abstand an der Spitze zu gering. Das können die beiden noch auf der Strecke unter sich ausmachen." Allerdings hat er Sainz und Al-Attiyah gestern Abend noch einmal zur Seite genommen und ihnen gesagt. "dass ich so viele Race Touareg wie möglich unter den ersten drei haben will."

Wehe also, wenn sie losgelassen: Sainz und Al-Attiyah sind bereit für die finale Attacke. "Der Abstand zwischen uns ist weiter geschrumpft. Bis ins Ziel bleibt also nur die gleiche Taktik wie bei der gesamten Dakar: Angreifen bis zum Ende", sagt Sainz. Und Al-Attiyahs Kampfansage folgt auf den Fuß: "Auf der letzten Prüfung werde ich jetzt noch einmal richtig pushen. Es sind zwar nur 200 Kilometer und mein Rückstand beträgt 2:48 Minuten. Aber wir werden unser Bestes geben." Für seinen Beifahrer Timo Gottschalk ist die Ausgangslage "nicht perfekt, aber auch nicht schlecht."

"Das können die beiden noch auf der Strecke unter sich ausmachen." Kris Nissen

Vorjahressieger Dirk von Zitzewitz, der nach zahlreichen Problemen zu Beginn der Rallye mit seinem Piloten auf Gesamtrang sieben liegt, bestätigt: "Es ist eine spannende Ausgangslage für die letzte Prüfung." Da es jedoch über 200 Kilometer nur über lange Geraden und durch 90-Grad-Kurven geht, rechnet von Zitzewitz nicht damit, dass sich der Rückstand von 2:48 Minuten allein durch das Fahren aufholen lässt: "Nicht auf dem Niveau, das die beiden fahren."

"Das geht nur, wenn einer von beiden einen Fehler macht oder durch den Staub des Vordermanns gestört wird", so von Zitzewitz. Beide haben einen BMW vor sich: Al-Attiyah den von Dakar-Rekordsieger Stéphane Peterhansel, Sainz den von Guerlain Chicherit. "Die Frage ist, ob die beiden rechts ranfahren, um die beiden Kampfhähne Nasser und Carlos durchzulassen, damit die ihren Kampf ungestört ausfighten können. Mal schauen, ob sie es machen oder ob sie lieber auf Etappensieg fahren", sagt von Zitzewitz.

"Die Frage ist, ob die beiden rechts ranfahren, um die beiden Kampfhähne Nasser und Carlos durchzulassen." Dirk von Zitzewitz

Peterhansel hat bereits angekündigt, dass er im Kampf um den Gesamtsieg nicht im Weg stehen will, sondern gegebenenfalls Platz machen wird. Und was wird Chicherit machen, wenn Sainz in seinen Rückspiegeln auftaucht? "Er wird nicht kommen - nein", sagt der Franzose grinsend. Er weiß: Auf den langen Geraden dürfte sein BMW schneller sein als der Volkswagen.

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