Century mit neuem CR7-Allradauto nach T1+ Reglement bei der Rallye Dakar

Century rüstet auf und entwickelt auf Basis des CR6-T ein komplett neues Dakar-Auto nach T1+ Reglement - Mit dem CR7 will man Kompromisse der Konkurrenz vermeiden

(Motorsport-Total.com) - Die T1+ Klasse bei der Rallye Dakar hat bei der Ausgabe 2024 in Saudi-Arabien Zuwachs erhalten. Nach Prodrive, Toyota und X-raid haben auch Century sowie M-Sport in Kooperation mit Ford ein Auto nach diesem Reglement entwickelt.

Titel-Bild zur News: Century Racing CR7

Century hat ein neues Fahrzeug nach dem T1+ Reglement entwickelt Zoom

Die südafrikanische Motorsportfirma Century ist im Jahr 1996 gegründet worden. Man hat sich auf den Bau von Fahrzeugen für den Rallye-Raid-Sport spezialisiert. In den vergangenen Jahren konnte das Modell CR6 bei einigen Etappen für Top-10-Ergebnisse sorgen.

Der CR6 war noch nach dem Buggy-Reglement gebaut und verfügte über einen Heckantrieb. Dadurch geriet das Auto gegenüber den neueren T1+ Fahrzeugen in Rückstand. Nun hat Century den CR7 nach dem neuen Reglement mit Allradantrieb für die Topklasse entwickelt.

Die Ingenieure begannen mit einem weißen Blatt Papier. Vom Übergangsmodell CR6-T wurde nur der Audi-Motor mit zwei Turboladern und 2,9 Litern Hubraum sowie dessen Peripherie übernommen. Ansonsten ist der CR7 eine komplette Neuentwicklung.

"Seit der Einführung der T1+ Klasse gibt es ein großes Interesse an einem solchen Produkt. Obwohl wir Spezialisten für Zweiradantrieb sind, waren wir gezwungen mitzuziehen und unsere eigene Interpretation dessen zu entwickeln, wie solch ein Auto sein sollte", sagt Chefdesigner Julien Hardy.

"Das Ziel war von Anfang an klar: das Aussehen und das Fahrgefühl des CR6 beizubehalten und Stärken wie Fahrfreundlichkeit, geringer Wartungsaufwand und die Zuverlässigkeit, die den CR6 bisher so erfolgreich gemacht haben, fortzuführen."

"Die meisten, wenn nicht sogar alle existierenden Autos, sind Adaptionen der alten T1-Klasse. Daher sind viele Kompromisse notwendig, um die größeren Reifen, die zusätzliche Breite und die zusätzliche Kühlung, die für den Turbomotor notwendig ist, unterzubringen."

"Wir haben den Vorteil, dass wir diesen Prozess aus der Ferne beobachten konnten. Wir haben auch die Chance, mit dem neuen Design keine Kompromisse einzugehen. Der zusätzliche Kühlungsbedarf des Turbomotors ist aber nicht zu vernachlässigen."

Der bewährte CR6 wird von einem sieben Liter großen Chevrolet V8-Saugmotor angetrieben. Bei der Dakar 2023 wurde der CR6-T mit dem Audi-Biturbo aufgebaut, um Erfahrungen mit dem Turbomotor zu sammeln. Diese sind in das Design des CR7 eingeflossen.

Laut Reglement wurde der Federweg von 440 Millimetern auf 350 verkürzt. Vom Vorgänger wurde die Doppelquerlenker-Hinterradaufhängung übernommen. Auch die Vorderradaufhängung ist einzigartig und wurde monatelang verfeinert.

"Wir wollten einen sehr niedrigen Schwerpunkt wie beim CR6, der außergewöhnlich stabil ist", sagt Test- und Einsatzfahrer Brian Baragwanath. "Uns wurde klar, dass die Anordnung der Vorderradaufhängung die Höhe aller anderen Teile des Fahrzeugs bestimmt."

"Diese neuartige Vorderradaufhängung war die offensichtliche Wahl. Sie hat den weiteren Vorteil, dass sie auch den Wartungsaufwand verringert." Einige Parameter sind beim CR6-T und beim CR7 identisch. Radstand, Länge und Breite sind gleich, obwohl das Dach des CR7 etwas höher ist.

"Wir haben Komponenten aus den USA, Deutschland und Frankreich. Einige sind von der Stange und einige sind speziell für dieses Projekt entwickelt", sagt Hardy. "Der Antriebsstrang ist das bei weitem am härtesten arbeitende System bei diesen Autos. Zuverlässigkeit war Priorität."

Das Century-Werksteam setzt bei der Rallye Dakar einen CR7 für Brian Baragwanath/Leonard Cremer ein. Zu Vergleichszwecken fahren die Teamkollegen Mathieu Serradori/Loic Minaudier den CR6-T. Dazu haben die Privatiers Urvo Männama/Risto Lepik einen CR7 erworben.

Auf der Nennliste stehen außerdem sieben CR6-Modelle in Händen von Privatfahrern. Darunter sind auch die Zwillingsbrüder Tim und Tom Coronel.

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