Rallye Dakar 2023: Nasser Al-Attiyah feiert fünften Gesamtsieg

Nasser Al-Attiyah vereidigt in Saudi-Arabien mit Toyota seinen Dakar-Titel - Sebastien Loeb Zweiter - Deutscher Beifahrer Timo Gottschalk jubelt als Dritter

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei Wochen und 14 langen Etappen ist die Rallye Dakar 2023 in Saudi-Arabien zu Ende gegangen. Nasser Al-Attiyah feierte seinen fünften Gesamtsieg. Der Toyota-Fahrer führte die Gesamtwertung seit der dritten Etappe an.

Titel-Bild zur News: Nasser Al-Attiyah

Nasser Al-Attiyah ist mit fünf Siegen der zweiterfolgreichste Automobilfahrer Zoom

Nachdem die Audi-Fahrer Stephane Peterhansel und Carlos Sainz in Etappe sechs Unfälle hatten, vergrößerte sich Al-Attiyahs Vorsprung auf mehr als eine Stunde. Von da an änderte der 52-Jährige seine Taktik. Er ging kein Risiko mehr ein und verwaltete Platz eins bis ins Ziel.

2011 gewann Al-Attiyah mit Volkswagen und 2015 mit X-raid Mini. Seit 2017 geht er mit Toyota an den Start. Mit dem Hilux triumphierte er 2019 in Südamerika sowie 2022 und nun 2023 in Saudi-Arabien. Das waren auch die bisherigen Toyota-Siege bei der Rallye Dakar.

Al-Attiyah ist mit fünf Gesamtsiegen nun der zweiterfolgreichste Automobilfahrer. Peterhansel kommt auf acht Erfolge. Ari Vatanen ist mit vier Gesamtsiegen Dritter der ewigen Bestenliste. Rallye-Rekordweltmeister Sebastien Loeb muss weiter auf seinen ersten Gesamtsieg warten.

Nach Reifenschäden und Problemen in den Etappen zwei und drei war seine Chance bereits früh geschwunden. Aber Loeb zeigte mit dem Prodrive Hunter eine Aufholjagd. Er gewann die Etappen acht bis 13 und stellte mit sechs Tagessiegen hintereinander einen neuen Rekord auf.

Im Endergebnis hatte Al-Attiyah nach zwei Wochen einen Vorsprung von einer Stunde und knapp 19 Minuten auf Loeb. Al-Attiyah eroberte drei Etappensiege, während Loeb insgesamt sieben Tage für sich entscheiden konnte.

Sebastien Loeb

Mit seiner Aufholjagd sammelte Sebastien Loeb wichtige WM-Punkte Zoom

Die 14. und letzte Etappe führte in nördlicher Richtung von Hofuf entlang des Persischen Golfs in die Küstenstadt Dammam. Insgesamt mussten 414 Kilometer zurückgelegt werden. Die gewertete Speziale umfasste 136 Kilometer.

Moraes/Gottschalk jubeln über Platz drei

Dakar-Rookie Lucas Moraes und sein deutscher Beifahrer Timo Gottschalk erreichten das Ziel in Dammam auf Platz drei. Ab der sechsten Etappe hielten sie einen Podestplatz und rückten in Etappe neun auf Rang zwei nach vor.

Aber Loeb war bei seiner Aufholjagd zu schnell und überholte das Duo am vorvorletzten Tag. Trotzdem betont Gottschalk, dass man die Erwartungen bei der ersten Dakar von Moraes bei weitem übertroffen hat.

"Man müsste mich bitte mal kurz kneifen! Wir sind auf dem Podium", jubelt Gottschalk. "Es ist zwar das dritte Mal für mich, nach 2010 und 2011 mit Nasser Al-Attiyah - aber da haben wir, mehr oder weniger, die Erwartungen an uns erfüllt."

Timo Gottschalk, Lucas Moraes

Timo Gottschalk (re.) und Lucas Moraes (li.) als große Überraschung Zoom

"Dieser dritte Platz mit Lucas übertrifft allerdings alle Erwartungen und Ziele - das fühlt sich besonders gut an. Ich könnte kaum stolzer darauf sein, was wir in den vergangenen gut zwei Wochen erreicht haben."

"Lucas hat unglaublich viel Talent bewiesen und hat immer alles richtig gemacht. Ich habe auch einen guten Teil dazu beigetragen. Ich bin sehr happy, dass ich die Chance bekommen habe, mit Lucas starten zu dürfen."

Audi-Bilanz: Ein Etappensieg durch Carlos Sainz

Routinier Giniel de Villiers belegte im Endergebnis Platz vier. Henk Lategan wurde Fünfter. Damit waren abgesehen von Loeb in den Top 5 ausschließlich Toyota Hilux zu finden. Audi spielte nach diversen Problemen keine Rolle im Spitzenfeld.

Nach den Ausfällen von Peterhansel und Sainz war Mattias Ekström der letzte Audi-Fahrer im Feld. Der Schwede zeigte eine sehr konstante zweite Woche und war regelmäßig in den Top 3 zu finden. Im Endergebnis landete Ekström auf Position 14.

Dramen gab es am Sonntag noch bei der Century-Mannschaft. Nach zehn Kilometern ging der Motor im Auto von Mathieu Serradori ein. Er wartete auf seinen Teamkollegen Brian Baragwanath, um abgeschleppt zu werden. Serradori war in der Gesamtwertung als Neunter in den Tag gestartet.

Mattias Ekström

Als einziger Audi-Fahrer erreichte Mattias Ekström das Ziel in Dammam Zoom

Die 14. und letzte Etappe wurde von Guerlain Chicherit (Prodrive Hunter) gewonnen. Ekström und Sebastian Halpern (X-raid Mini JCW Plus) komplettierten die Top 3. Prodrive hat bei der 45. Ausgabe der Rallye Dakar neun Etappen gewonnen, Toyota vier und Audi eine.

Ergebnis der 14. Etappe (Top 10):
01. Chicherit/Winocq (Prodrive Hunter) - 1:09:24 Stunden
02. Ekström/Bergkvist (Audi) +1:36 Minuten
03. Halpern/Graue (X-raid Mini JCW Plus) +1:53
04. Przygonski/Monleon (X-raid Mini JCW Plus) +3:08
05. Lategan/Cummings (Toyota) +3:44
06. Loeb/Lurqhin (Prodrive Hunter) +4:48
07. Al-Rajhi/von Zitzewitz (Toyota) +5:08
08 Al-Attiyah/Baumel (Toyota) +5:41
09. de Villiers/Murphy (Toyota) +4:09
10. Checa /Sola Terradellas (Astara) +6:18

Endergebnis nach 14 Etappen (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) - 45:03:15 Stunden
02. Loeb/Lurquin (Prodrive Hunter) +1:18:49 Stunden
03. Moraes/Gottschalk (Toyota) +1:36:31
04. de Villiers/Murphy (Toyota) +2:29:12
05. Lategan/Cummings (Toyota) +2:36:23
06. Prokop/Chytka (Ford) +3:40:44
07. Yacopini/Oliveras Carreras (Toyota) +4:27:09
08. Han/Li (Hanwei) +4:29:21
09. Halpern/Graue (X-raid Mini JCW Plus) +4:42:38
10. Chicherit/Winocq (Prodrive Hunter) +5:22:10