Alphand: "Motorsport noch immer im Herzen"

Ex-Ski-Weltcupsieger Luc Alphand gewann 2006 die Rallye Dakar, musste seine Karriere nach einem schweren Motorradunfall drei Jahre später aber beenden

(Motorsport-Total.com) - In Bezug auf die Rallye Dakar gilt Luc Alphand nach wie vor als das Paradebeispiel eines Quereinsteigers. Der Franzose, der sich als Skirennläufer einen Namen gemacht hat und im Jahr 1997 den Gesamtweltcup gewann, orientierte sich im Anschluss an seinen größten Triumph auf zwei Brettern in Richtung Motorsport.

Titel-Bild zur News: Luc Alphand

Luc Alphand holte sich 2006 den Dakar-Sieg für Mitsubishi

Nach einigen Jahren in der Sportwagen-Szene packte Alphand schließlich das Dakar-Fieber. Mit seinem ursprünglichen Metier, dem Skirennsport, könne man den Rennsport auf vier Rädern jedoch überhaupt nicht vergleichen. "Es ist eine ganz andere Welt", so Alphand gegenüber 'ServusTV'. "Als ich mit dem Skirennsport aufgehört habe, musste ich erst etwas Neues finden im Leben, irgendwas Spannendes, irgendwas, was den Adrenalin-Stoß bringt."

Als er die Dakar erstmals unter die Räder nahm, war es für Alphand "einfach toll, Afrika und das Rennen zu entdecken", erinnert er sich. "Du bist da zwei, drei Wochen unterwegs. Beim Skifahren sind es zwei Minuten und du bist unten. Bei der Dakar sind viele Emotionen dabei." Im Jahr 2006 holte sich der Franzose am Steuer eines Mitsubishi Pajero den Sieg in der Auto-Wertung. "Es ist eine fantastische Sache, das alles zu schaffen. Das ist mehr als ein Traum gewesen", blickt er zurück.

Seine Motorsport-Karriere musste Alphand, der in den Folgejahren insgesamt neunmal bei den legendären 24 Stunden von Le Mans an den Start ging, nach einem schweren Motorradunfall im Juni 2009 beenden. "Das ist definitiv", nimmt der Franzose jeglichen Gerüchten über eine Rückkehr hinter das Steuer den Wind aus den Segeln. Stattdessen hat er inzwischen eine neue Leidenschaft gefunden: "Ich habe mit dem Segeln angefangen, das ist eine ruhigere Sportart."

Alphand bekräftigt aber, dass der Motorsport in seinem Herzen noch immer einen festen Platz hat. "Ich beobachte das noch im Fernsehen, speziell die Dakar und das französische Team. Das war ein Teil meines Lebens, aber die Wahl, dass es so gekommen ist, habe ich nicht getroffen", bedauert er seinen Unfall und fügt abschließend hinzu: "Der Motorsport liegt jetzt hinter mir, aber ich liebe ihn immer noch und schaue gerne zu."