Despres von der neuen KTM beeindruckt

Cyril Despres peilt im Januar seinen vierten Dakar-Sieg an - Tagtäglich bereitet sich der Franzose auf das Duell mit seinem KTM-Kollegen Marc Coma vor

(Motorsport-Total.com) - Die Rallye Dakar 2012 hat ein neues Gesicht. Erstmals geht es in Südamerika mit Argentinien, Chile und Peru durch drei Länder. Der Startschuss fällt in Mar del Plata und es müssen rund 9.000 Kilometer bis zum Ziel in Lima zurückgelegt werden. Die Vorbereitung ist das A und O, um die Herausforderungen erfolgreich zu bestehen. Bei den Motorrädern stehen die Vorzeichen auf ein erneutes Duell zwischen Marc Coma und Cyril Despres. Coma ist der Titelverteidiger, aber Despres hat in den Jahren 2005, 2007 und 2010 gewonnen. Beide Fahren für KTM und beide wollen als Erster in der peruanischen Hauptstadt ankommen.

Titel-Bild zur News: Cyril Despres

Der Franzose Cyril Despres will sich die Dakar-Krone zurückholen

Beide bereiten sich individuell auf die Strapazen vor. "Je näher die Dakar rückt, desto unnachgiebiger ist mein Trainingsplan", so Despres. "Ich trainiere vier Tage die Woche und am Wochenende versuche ich die Rallye so gut es geht aus dem Kopf zu verdrängen. Das Training vor dem Start ist sehr wichtig, wenn man erfolgreich sein will. Ich sehe es wie einen Job an und investiere viele Stunden. Ich habe dabei Glück, dass mein Büro die Berge von Andorra sind und mein Bürosessel der Sattel des Motorrades ist."

"Es gehört aber mehr dazu, als nur mit dem Motorrad zu fahren. Ich bin viel im Fitnessraum. Vor einigen Wochen war ich im Trainingszentrum von Red Bull in den österreichischen Alpen. In jedem Jahr fahre ich zur Vorbereitung dorthin. Man kann immer etwas besser machen und sich in Details verbessern", sagt der Franzose.

Despres ist beim Training in Andorra nicht ganz alleine, denn er hat einen persönlichen Fitnesscoach. "Ich mag es, wenn ich verschiedene Ideen für meinen Trainingsplan bekomme. Mein Trainer ist Argentinier, also weiß er viel darüber, wie man mit den Anstrengungen der Dakar zurechtkommt. Wir reden mit meinem Manager Chris, der Engländer ist, und meinem Teamkollegen Ruben Faria, der aus Portugal stammt. Es ist wie ein Treffen der Vereinten Nationen", vergleicht Despres.

Im Januar wird der 37-Jährige wieder Faria zur Seite gestellt haben, denn der Portugiese hat sich von einem schweren Sturz, bei dem er sich vier Rippen gebrochen hat, wieder erholt. Despres wird wie Coma auf der neuen KTM fahren. "Ich hatte die Chance, das neue Motorrad auszuprobieren. Es ist immer schön, wenn man vorzeitig ein Weihnachtsgeschenk bekommt. Ich war von der neuen Maschine beeindruckt", so Despres. Das Material befindet sich bereits auf der Schiffsreise Richtung Südamerika.

2012 wird sicher nicht die letzte Dakar für Despres gewesen sein, denn er hat einen mehrjährigen Vertrag mit KTM unterschrieben. "Der neue Deal sieht vor, dass ich noch einige weitere Dakar-Rallyes nach dieser bestreiten werde. Wir sind schon sehr lange zusammen und die Partnerschaft ist mehr als eine reine Business-Verbindung", meint Despres. "Die Leute sind nicht nur meine Kollegen, sondern meine besten Freunde geworden."

Sein großer Konkurrent hat sich währenddessen in Marokko auf die Dakar vorbereitet. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Joan Pedrero fuhr der Titelverteidiger vier Tage lang mit der KTM 450. Es wurden teilweise Strecken der alten Dakar befahren. Das Augenmerk lag auf der Navigation und dem technischen Aspekt, denn bei der Marathonrallye kann vieles passieren. Deshalb wurde auch im Dunkel der Nacht an den Motorrädern geschraubt. Das Duell zwischen Coma und Despres ist schon vor dem Startschuss eröffnet.