• 23.08.2007 12:45

  • von Marco Helgert

Zurück in Europa: ChampCar-Serie in Zolder

Die ChampCar-Meute ist zurück: Am Wochenende beginnt im belgischen Zolder der Europa-Besuch der nordamerikanischen Rennserie

(Motorsport-Total.com) - Schon zu CART-Zeiten suchte man nach der Abspaltung der IRL das Glück in der Fremde, doch die Europa-Rennen der alten Tage schlugen nicht wie erwünscht ein. Nun, unter neuer Führung der ChampCar-World-Series, geht man wieder nach Europa. Am kommenden Wochenende steht der Belgien-Grand-Prix in Zolder auf dem Programm, eine Woche später reist der Tross weiter in das niederländische Assen.

Titel-Bild zur News: Jan Heylen

Jan Heylen wird als einziger Belgier im Fahrerfeld in Zolder im Mittelpunkt stehen

Nicht nur für die Titelaspiranten wird das erste Europa-Rennen in Belgien eine besondere Veranstaltung werden. Jan Heylen wird in Zolder zu seinem Heimrennen kommen, auch sein Team wird sich heimisch fühlen, denn Conquest-Chef Eric Bachelart ist ebenfalls Belgier. Für zwei weitere Europäer wird das Rennen schon mitentscheidend für die Meisterschaft werden. Sébastien Bourdais reist gestärkt durch seinen Sieg in Elkhart Lake an, währenddessen Robert Doornbos nun schon 37 Punkte zurückliegt.#w1#

Neun Fahrer konnten in diesem Jahr bereits auf das Siegerpodest klettern, darunter drei Rookies (Robert Doornbos, Neel Jani and Graham Rahal). Zudem sind sechs dieser neun Fahrer Europäer, die nun zurück in heimischen Gefilden glänzen wollen.

Sébastien Bourdais 2003

2003 gewann Bourdais in Brands Hatch sein erstes ChampCar-Rennen Zoom

Alle müssen aber erst an Bourdais vorbei, der sich nun noch einmal den ChampCar-Titel sichern will, ehe es 2008 in die Formel 1 geht. Der Franzose hat auf allen Strecken der ChampCar-World-Series bereits gewonnen, auf der die Serie mehr als einmal zu Gast war. An Europa hat der 28-Jährige ohnehin eine gute Erinnerung, denn 2003 gewann er noch unter CART-Banner in Brands Hatch und auf dem EuroSpeedway Lausitz seine beiden ersten Rennen.

Mit der Rückkehr in europäische Gefilde feiert auch das neue Panoz-DP01-Chassis seine Europapremiere. Nachdem die Serie schon in den Vorjahren eine Quasi-Einheitsserie mit Lola-Autos war, ist dies nun vom Reglement vorgeschrieben. Zudem dürfen aus Kostengründen keine Veränderungen am Chassis vorgenommen werden.

Die Rennen in Zolder und Assen spielen schon seit einigen Monaten eine große Rolle. Immer wieder gab es Promotionsaktionen in Europa, damit möglichst viele Fans den Weg an die Strecken finden. Auch wenige Tage vor dem Auftakt in Belgien standen für die Piloten noch einige Aufgaben an. Bourdais weilte in Paris und stand den französischen Medien Rede und Antwort, eine ähnliche Aufgabe nahm Doornbos in den Niederlanden wahr.

Justin Wilson und Katherine Legge reisten nach London, um sich den Fragen der 'BBC' zu stellen. Die Pilotin von Dale Coyne Racing stellte dabei auch klar, dass die körperlichen Herausforderungen in der ChampCar-Serie weitaus größer sind als in der Formel 1. "Nach einem Jahr in der Atlantic fuhr ich für Paul Stoddart (damals Minardi-Teamchef in der Formel 1; Anm. d. Red.) einen Formel-1-Test und ich dachte mir: 'So schwer ist das gar nicht!'"

Jan Heylen

Jan Heylen kennt seine Heimstrecke in Zolder sehr gut Zoom

"Als ich dann zum ersten Mal acht Runden in einem ChampCar-Auto fuhr, dämmert mir: Das ist schwer", fuhr sie fort. "Die Strecken sind wellig, es gibt keine Servolenkung. Ich habe schnell eingesehen, dass ich an meiner Fitness arbeiten musste." Auch Justin Wilson, der immerhin eine Formel-1-Saison absolvieren konnte, teilt diese Einschätzung.

"Abgesehen von den G-Kräften, die in der Formel 1 auf den Nacken wirken, sind die ChampCars viel anstrengender zu fahren", erklärte er. "Allein in den Armen muss man viel mehr Kraft haben. Nach einem ChampCar-Rennen hat man Schmerzen in den Armen, dem Brustkorb, den Beinen - alles tut weh, besondern auf einem welligen Straßenkurs."

Spätestens am heutigen Donnerstagnachmittag sind alle Protagonisten wieder zurück in Belgien. Vor dem geplanten Abgehen der Strecke steht auch noch eine Pressekonferenz an, zudem können sich Autogrammjäger begehrte Unterschriften abholen.

'Eurosport 2' überträgt das Rennen aus Zolder am Sonntagnachmittag live ab 13:45 Uhr, Premiere sendet zeitversetzt ab 19:30 Uhr.