• 10.04.2007 09:53

  • von Pete Fink

Stoddart und Minardi in den USA endlich auf Erfolgskurs?

Nach dem Saisonauftakt hat es den Anschein, als ob Paul Stoddart bei den ChampCars endlich den Erfolg haben könnte, der in der Formel 1 nicht möglich war

(Motorsport-Total.com) - Paul Stoddart und sein Minardi Team USA erreichten am Ostersonntag in Las Vegas einen zweiten Platz beim Saisonauftakt der ChampCar-Serie 2007, als der Niederländer Robert Doornbos eine fehlerfreie Vorstellung zeigte. Das Besondere daran: Seit Nigel Mansell im Jahr 1993 konnte kein ChampCar-Pilot mehr in seinem Debütrennen auf das Podium fahren.

Titel-Bild zur News: Robert Doornbos

Doornbos (Bild mitte): Herzerfrischende Zweikämpfe in der ChampCar-Serie

Für Stoddart bedeutet dies so etwas wie ein Aufbruch in eine neue Zeitrechnung, denn der Australier kämpfte als Minardi-Teamchef in der Formel 1 fünf lange Jahre mit einem unterfinanzierten Rennstall gegen übermächtige Hersteller. Jetzt befindet er sich in einem Umfeld, in dem Kostenexplosionen durch Einheitsautos verhindert werden - scheinbar eine ideale Spielwiese für den findigen Unternehmer.#w1#

Stoddart kauft das alte Bettenhausen-Team

Robert Doornbos

Robert Doornbos brachte einen Titelsponsor für sein Auto gleich mit Zoom

Nach dem Entschluss, in der ChampCar-Serie anzutreten, kaufte Stoddart das Team von CTE Racing-HVM, wobei das CTE für Cedric the Entertainer steht, einem in den USA recht bekannten Komödianten. HVM bedeutet Herdez Viva Mexico, denn man versuchte 2000 mit mexikanischen Geldern ein Cockpit für den damals aufstrebenden Michel Jourdain Jr. zu holen.

Aber eigentlich handelt es sich dabei um das alte Bettenhausen-Team von Tony Bettenhausen, der im Februar 2000 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Der Mastermind im Team war Keith Wiggins, der schon im berühmten Project-Four von Ron Dennis war und der in den Neunzigern das Formel-1-Programm von Pacific Racing anführte. Er übernahm nach Bettenhausens Tod das Steuer und fungiert immer noch in beratender Funktion.

Doornbos leicht genervt

Robert Doornbos

Beim Stopp fasste Doornbos so wenig Sprit, dass er sparen musste Zoom

Stoddart nahm einige seiner treuesten Gefolgsleute aus alten Formel-1-Zeiten mit über den großen Teich. Auch Pilot Doornbos stellt eine bekannte Größe dar und brachte mit Muermans gleich einen Titelsponsor für sein Auto mit. Zusätzlich sorgt der clevere australische Businessmann mit seinen V10-Formel-1-Doppelsitzern für eine spektakuläre Show im Rahmenprogramm.

Der Lohn ist ein gelungener Start in die neue Saison, auch wenn Doornbos noch einige Anpassungsprobleme an amerikanische Gepflogenheiten in Sachen Rennstrategie zu haben scheint. Denn als Ingenieur Mike Cannon den Niederländer in der zweiten Rennhälfte permanent zum Sprit sparen aufforderte, bekam er über den Cockpitfunk einen leicht angenervten Kommentar zu hören: "Ich fahre hier ein Rennen. Was wollt ihr von mir? Soll ich die Autos von Hotelgästen parken oder was?"