Stimmen zum ChampCar-Test in Laguna Seca
Insgesamt 18 Piloten waren an zwei ChampCar-Testtagen in Laguna Seca unterwegs - 'Motorsport-Total.com' hat die wichtigsten Stimmen gesammelt
(Motorsport-Total.com) - Sébastien Bourdais sorgte am letzten Tag der ChampCar-Testfahrten im kalifornischen Laguna Seca mit seinem neuen Streckenrekord für einen Paukenschlag: Der Franzose unterbot die bisherige Rekordmarke von Ricardo Zontas Toyota TF106 aus dem Jahr 2006 um 0,429 Sekunden.

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Neel Jani simulierte in Laguna Seca bereits eine Renndistanz
Bourdais freute sich anschließend diebisch über seinen Coup und erklärte, dass die Rekordrunde auch ohne den Push-to-Pass-Button zustande gekommen wäre: "Wir haben zwar den Push-to-Pass-Button benutzt, doch er ist nur gut für ein paar Zehntel. Daher hätten wir den Rekord auch gebrochen, wenn wir ihn nicht benutzt hätten."#w1#
Seine Rekordrunde fuhr der 28-Jährige übrigens just in dem Moment, als Dale-Coyne-Pilot Bruno Junqueira einen Abflug hatte, der zur Beendigung des Testtages führte. "Ich wusste, dass ich hinter der Stelle von Brunos Unfall lag, als die roten Flaggen herauskamen", grinste der Franzose. "Und ich wusste auch, dass ich bereits vier oder fünf Zehntel unter dem Rekord lag. Also sagte ich mir: 'Völlig egal, gib einfach Gas!'"
Jani trotz Renndistanz schnell unterwegs
Will Power beendete die Tests mit der zweitschnellsten Zeit und sprach anschließend von einem "richtig schnellen" Auto. Team Australia habe ein Setup gefunden, das gut zu ihrem Panoz-Chassis passt: "Ich glaube, wir sind für die Rundstreckenkurse sehr gut vorbereitet", warnte Power die Konkurrenz.
Das PKV-Team unternahm mit Neel Jani eine Rennsimulation über eine Distanz von zwei Stunden, umso erstaunlicher ist seine drittschnellste Zeit. "Am Morgen war unser Ziel, eine komplette Renndistanz zu fahren", erklärte der Schweizer, der dabei keinerlei Probleme hatte, zufrieden. "Ich bin mit unseren Rundenzeiten sehr glücklich."
RuSPORT und Rocketsport arbeiten zusammen
Die beiden Teams von RuSPORT und Rocketsports arbeiteten in Laguna Seca zusammen, möglicherweise wird sich diese Zusammenarbeit auch über die gesamte Saison hin ausdehnen. Justin Wilson sprach in diesem Kontext von einer gelungenen Premiere: "Es war definitiv ein Vorteil, mit Alex (Tagliani; Anm. d Red.) einen erfahrenen Teamkollegen zu haben", so der Brite.
Rocketsports-Rückkehrer Tagliani machte zwei Dinge für den positiven Testverlauf ausfindig: "Es waren zwei großartige Tage für uns", erklärte der Kanadier. "Wir waren aufgrund zweier verschiedener Dinge richtig schnell unterwegs: erstens mein neuer Renningenieur Chris Lerch und zweitens aufgrund unserer Zusammenarbeit mit RuSPORT."
Der neuseeländische A1GP-Pilot Matt Halliday durfte zwei Tage für das Conquest-Team testen. Halliday sprach von zwei guten Tagen: "Ich bin sehr glücklich darüber, wie alles abgelaufen ist, und ich glaube, dass wir mit ein wenig mehr Streckenzeit noch näher an die Spitze kommen werden."
Viel Schrott bei Minardi
Nachdem Testfahrer Zsolt Baumgartner bereits am ersten Tag ein Panoz-Chassis von Minardi zerstört hatte, wiederholte Robert Doornbos selbiges Kunststück an Tag zwei: In seiner 21. Runde kam er in Turn 6 von der Strecke ab und schlug hart in die Streckenbegrenzung ein. Die Niederländer war trotzdem zufrieden: "Man könnte sagen, wir beendeten den Tag mit einem großen Knall. Abgesehen davon waren es zwei positive Tage, denn wir waren von Anfang an konkurrenzfähig."
Forsythe-Pilot Paul Tracy hatte keinen guten zweiten Tag. Nachdem er gestern noch die Bestzeit aufstellen konnte, hatte er am Samstag Probleme mit dem Differenzial, was ihn wertvolle Streckenzeit kostete. Zusätzlich ärgerten ihn die zahlreichen roten Flaggen. "Wir hatten einfach wenig Glück", seufzte Tracy.
Damit sind die offiziellen ChampCar-Testfahrten abgeschlossen. Die Saison beginnt am 8. April mit einem Straßenrennen in Las Vegas.

