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San José: Doornbos siegt in unglaublicher Manier
Robert Doornbos war am Ende der ersten Runde Letzter - und gewann trotzdem sein zweites ChampCar-Rennen in San José mit einer tollen Aufholjagd
(Motorsport-Total.com) - San José sah anno 2007 einen absolut kuriosen und chaotischen ChampCar-Start: Sébastien Bourdais kam besser weg als Pole-Sitter Justin Wilson und lag in der ersten Spitzkehre vorne. Doch der Brite konterte nach einem Fahrfehler des Newman-Haas-Piloten noch in Runde eins, während weiter hinten im Feld Robert Doornbos auf Jan Heylen auffuhr.

© ChampCar
Robert Doornbos feiert seine Meisterleistung von San José
Der Minardi-Pilot verlor dabei seinen Frontfügel, der sich im Heckflügel des Belgiers verfing und ein paar Runden lang hinter der Airbox des Conquest-Panoz spazieren gefahren wurde. Währenddessen würgte Bourdais kurzzeitig seinen Motor ab und fiel bis auf Position sieben zurück.#w1#
Dan Clarke fuhr dann hinter dem Safety Car auf Justin Wilson auf, ruinierte sich seinen Frontflügel und verbog bei dieser unaufmerksamen Aktion die Hinterradaufhängung des Briten. Wenige Minuten später stand Clarke dann erneut an der Box, da er sich seine zweite Nase bei einem optimistischen Überholmanöver in der Spitzkehre an Katherine Legge abfuhr.
Als sich nach sieben Runden das Rennen schließlich beruhigte, lag plötzlich Oriol Servia vor Neel Jani, Paul Tracy, Graham Rahal, Alex Tagliani und Will Power, die sich allesamt clever aus dem anfänglichen Chaos heraushalten konnten.
Doornbos auf der Aufholjagd

© ChampCar
Robert Doornbos ohne Frontflügel auf dem Weg zur Box Zoom
Auf dem engen und holprigen Kurs ging Alex Tagliani nach 30 Runden an Graham Rahal vorbei, und vier Runden später schob sich eingangs der Spitzkehre Jani an Servia vorbei in Führung. Paul Tracy eröffnete dann in Runde 39 die Serie der ersten Boxenstopps.
Diesmal war US-Youngster Rahal der Unglücksrabe beim Tanken, als er seinen Panoz abwürgte. Auch Tagliani stand zehn Sekunden länger als geplant, während der bereits zu Beginn vollgetankte Doornbos nun die Spitze übernahm und zu diesem Rennzeitpunkt die absolut schnellsten Rundenzeiten fuhr.
Jani und Servia hatten bald 20 Sekunden Rückstand auf den förmlich um die Strecke fliegenden Holländer. Weitere fünf Sekunden dahinter lagen Tracy, Power und das französische Trio Bourdais, Pagenaud und Gommendy. In Runde 51 kam Doornbos dann zum Tanken und kehrte auf Rang drei wieder auf die Strecke zurück - die Minardi-Truppe hatte in der San-Francisco-Bay eine tolle Strategie ausgepackt.
An der Spitze entwickelte sich nun ein herzhafter Zweikampf zwischen Jani und Servia, während dahinter Doornbos erneut die schnellsten Runden drehte, und langsam Anschluss fand. Nach 67 Runden ging der Spanier schließlich am PKV-Piloten vorbei - Führungswechsel.
Jani einige Male in Führung

© ChampCar
Neel Jani konnte zwischenzeitlich auch Oriol Servia (hinten) davonziehen Zoom
Dann rollte in Runde 76 Paul Tracy wenige Meter vor der Boxeneinfahrt ohne Sprit aus. Natürlich gab es Gelb, und das war ganz nach dem Geschmack von Doornbos, denn das würde nun der letzte Stopp des Feldes sein und alle verbliebenen Piloten waren wieder auf der gleichen Strategie.
20 Minuten vor dem Rennende lag der Minardi-Pilot nach einem super-schnellen Stopp seiner Crew tatsächlich in Führung. Jani war Zweiter vor Servia, Power und Bourdais lagen auf den Plätzen vier und fünf. Doch Jani wollte seinen ersten ChampCar-Sieg nicht kampflos hergeben und überraschte Doornbos beim Restart in Runde 84. Wieder ein Führungswechsel.
Neben Chaos-Clarke machte auch wieder Alex Figge mit mehreren Mauerkontakten auf sich aufmerksam: In Runde 91 stand sein PCM-Panoz wieder einmal in den Reifenstapeln und brachte noch einmal eine Gelbphase nach sich.
Jani hielt sich beim Restart schadlos, doch Servia hatte noch Zeit auf seinem Power-to-Pass-Button und drängelte hinter Doornbos. Aber auch der Minardi-Pilot wollte den Sieg, und mogelte sich in Runde 96 wieder am Schweizer vorbei.
Doornbos am Ende unwiderstehlich

© ChampCar
Gruppenbild mit Pokal: Die Minardis auf dem San-José-Podium Zoom
Doornbos setzte seinem unglaublichen Rennen nun die Krone auf und stürmte vorne unaufhaltsam davon. Jani hielt Servia hinter sich, während Power, Bourdais und Rahal ihre Positionen behielten. Auf Rang sieben sah ein unauffälliger Bruno Junqueira die Zielflagge vor Tristan Gommendy, Simon Pagenaud und Jan Heylen.
In der Gesamtwertung verkürzte Doornbos mit seinem Husarenritt den Abstand auf Sébastien Bourdais und liegt nur noch zehn Punkte hinter dem Franzosen (206:216). Dagegen verlor Pechvogel Justin Wilson jede Menge an Boden und hat nach San José bereits 41 Zähler Rückstand auf den Newman/Haas-Piloten.
Neel Jani machte mit seinem zweiten Platz hingegen einige Positionen gut und übernahm mit 156 Punkten Rang fünf in der Gesamtwertung, wohingegen Alex Tagliani nach seinem Defekt um einige Plätze abrutschte.

