24h Spa 2016: Drei Marken nach Nacht Sieganwärter

Das große Aussieben in der Nacht haben drei Fahrzeuge von drei Marken überlebt: BMW Bentley und Audi mit Siegchancen, Mercedes kann Rückstand nicht aufholen

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei Dritteln (16 Stunden) der 24 Stunden von Spa-Francorchamps 2016 haben sich drei Sieganwärter herauskristallisiert: Der Rowe-BMW #99 von Alexander Sims, Maxime Martin und Philipp Eng, der Bentley #8 mit den Fahrern Maxime Soulet, Andy Soucek und Wolfgang Reip und der Phoenix-Audi #6 mit Christopher Mies, Frank Stippler und Markus Winkelhock am Steuer. Das sind die drei Teams, die noch in der Führungsrunde liegen und den Sieg unter sich ausmachen. (Zum Live-Stream)

Titel-Bild zur News: Alexander Sims, Maxime Martin

Der Rowe-BMW führt nach 16 Stunden, ist aber noch nicht sicher Zoom

Es war eine vergleichsweise ruhige Nacht, die in auf dem Circuit de Spa-Francorchamps über die Bühne gegangen ist. Nur einmal wurde das Rennen für längere Zeit neutralisiert, als das Safety-Car wegen einer Leitplankenreparatur für 40 Minuten ausrücken musste. Alle drei Fahrzeuge an der Spitze könnten eigentlich jeweils einen größeren Vorsprung haben, doch bei allen lief während der Nacht etwas nicht ganz rund. Nach 16 Stunden führt der BMW mit 53 Sekunden Vorsprung vor dem Bentley, der Audi liegt weitere 15 Sekunden zurück. Je nach Boxenstopp ändert sich das Bild.

Alle Fahrzeuge sind dazu verpflichtet, einen fünfminütigen "Technikstopp" während des Rennens einzulegen. Dabei werden in der Regel Bremsbeläge gewechselt. Diese Maßnahme wurde eingeführt, um zu verhindern, dass Rennen durch den schnellsten Bremsbelägewechsel entschieden werden. Natürlich entschieden sich die Teams dazu, diesen Stopp unter einer Full Course Yellow, also einem virtuellen Safety-Car, einzulegen. So auch geschehen beim Rowe-BMW. Dumm nur, dass die FCY nach drei Minuten schon wieder aufgehoben wurde - der BMW stand zwei Minuten lang bei vollem Rennspeed.

Spitzenreiter mit Rückschlägen

Der Phoenix-Audi verlor um Mitternacht herum zunächst ein wenig Zeit mit einem etwas länger dauernden Boxenstopp und dann nochmal durch einen Plattfuß bei Markus Winkelhock in der dritten Runde seines Stints. Dieser unplanmäßige Stopp war ein mächtiger Rückschlag und warf den Audi auf Rang drei zurück.

Der Bentley wiederum hatte mittlerweile bereits zwei Durchfahrtsstrafen abzusitzen, weil die Maximalfahrzeit eines Fahrers von 65 Minuten (ohne FCY oder Safety-Car) zweimal überschritten wurde. Dass ein solcher Fehler einem Werksteam wie M-Sport zweimal passiert, ist bemerkenswert. Später resultierte ein gemeinsamer Boxenstopp der Bentleys #7 und #8 in einem Chaos, als Wolfgang Reip über seinen Boxenplatz hinausschoss und das Fahrzeug zurückgeschoben werden musste, während der Rangierraum durch den gleichzeitigen Stopp des Schwesterfahrzeugs begrenzt war.

Kein Hersteller hat mehr zwei Eisen im Feuer, seit der Bentley #7 (Smith/Abril/Kane) sechs Runden durch ein Problem mit der Servolenkung verloren hat. Ebenfalls raus aus der Entscheidung ist der Garage-59-McLaren #58 (van Gisbergen/Ledogar/Bell), der in der Nacht eine Berührung mit einem anderen Fahrzeug verkraften musste und einen Nettozeitverlust von zwölf Minuten hatte (eigentlich stand der Wagen 17 Minuten, doch die Reparaturen wurden mit dem obligatorischen Technikstopp verrechnet). Aktuell liegt der 650S GT3 außerhalb der Top 30.


Fotos: 24 Stunden von Spa-Francorchamps


Zahlreiche Fahrzeuge ausgesiebt

Die Lamborghinis sind ebenfalls aus dem Kampf um den Sieg raus: Der Huracan #16 (Bortolotti/Bleekemolen/Ineichen) ist nur mit Mirko Bortolotti am Steuer schnell genug für die Spitze - die V10-Flunder ist auf den zehnten Platz zurückgefallen. Das Schwesterfahrzeug #19 liegt auf Rang 20. Der zweite Rowe-BMW #98 (Catsburg/Dusseldorp/Werner) hatte bei mehreren FCY Pech, weil es jeweils gerade Boxenstopps absolviert hatte, und liegt mit einer Runde Rückstand fluktuierend zwischen Platz fünf und zehn.

Andy Soucek, Maxime Soulet

Die Boxenstopps passen bei Bentley, die Fahrzeiten nicht immer Zoom

Auch WRT musste kräftige Abstriche machen: Nachdem der Werks-Audi #28 (L. Vanthoor/Rast/Müller) bereits zu Beginn der Nacht Zeit durch einen Reparaturstopp verloren hat, liegt er aktuell mit einer Runde Rückstand auf Rang vier. Damit ist er noch in einer Position, einen Podiumsplatz abzustauben, sollte sich eines der führenden Teams einen Fehler erlauben. Solche Chancen haben die nicht-werksunterstützten Fahrzeuge #1 (Vervisch/D. Vanthoor/Stevens) nach einem längeren Reparaturstopp und #2 (Leonard/Frijns/Meadows) nach einem Motorschaden nicht mehr.

Mercedes: Endstation Top 10

Die Mercedes-Strafkolonie hat sich nach 16 Stunden in den Top 10 festgesetzt, hat hier aber wohl den Punkt erreicht, an dem es aus eigener Kraft nicht mehr weitergeht. Bester AMG ist zur 16-Stunden-Marke einer der nicht bestraften Mercedes, das Black-Falcon-Fahrzeug #57 (Haupt/Simonsen/Christodoulou) auf Rang fünf. Dieses genießt keine offizielle Werksunterstützung. Es hatte zwar keine Strafe, weil es nicht für die Superpole qualifiziert war, musste aber aus der Box nachstarten.

Die Positionen wechseln jedoch auch hier: Der HTP-AMG #86 (Jäger/Paffett/Götz) hat das Kommando bei den bestraften Sternen übernommen, fährt aber weiterhin der durch die Strafe verlorenen Runde hinterher. Je nach Boxenstopp liegt mal die #57 auf Rang fünf, dann wieder die #86, zwischendurch auch andere. Mittelfristig dürften sich die werksunterstützten Wagen hier aber durchsetzen. Der AKKA-ASP-AMG #88 (Vautier/Rosenqvist/van der Zande) lag nach 16 Stunden nur sechs Sekunden zurück. Dazwischen befand sich noch der AF-Corse-Ferrari #50 (Lathouras/Rugolo/Pier Guidi).

Jazeman Jaafar

Mercedes kämpft weiterhin um den Anschluss nach der Strafe Zoom

Für Mercedes ist der Sieg aus eigener Kraft nicht mehr möglich. BMW, Bentley und Audi machen ihn unter sich aus. Zwar ist die Nacht vorbei, das Rennen jedoch noch lang. Bis 16:30 Uhr wird es noch laufen und kann auf 'Motorsport-Total.com' im Live-Stream verfolgt werden.

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